Susan Price
helmbrechende Schläge von Elfling zur Folge, der durch Speerschäfte schlug und Schilde zerschmetterte. Anschließend sprang er wieder an seinen Platz hinter Wulfweards Rücken und wechselte die Schwerthand, um diejenigen abzuwehren, die ihr Glück von der anderen Seite versuchten.
Die Waliser zogen sich erneut zurück und überlegten, was sie machen konnten. Während sie zurückwichen, beugte sich Elfling über einen Gefallenen, gab ihm den Todesstoß und entriss der Leiche ihren Schild. Er reichte ihn Wulfweard.
Finster schauten die Waliser zu, wie Wulfweard den Schild an seinem Arm befestigte. Nun würde er den Rücken des Teufels schützen, und sie trauten sich nicht, den Teufel von vorn anzugreifen.
Unwin schob sich an den Walisern vorbei. Er nahm seinen Drachenhelm ab und warf ihn einem seiner Männer zu, der sein Schwert fallen ließ, um ihn aufzufangen.
Unwin zog sein Schwert, doch ließ er die Spitze gen Boden gerichtet. Selbst seinen Schild hielt er am gesenkten Arm. Ohne Helm und halb entwaffnet ging er zu Wulfweard, der ihn über seinen Schildrand beobachtete.
»Es gibt keinen Streit zwischen uns, Bruder. Komm zu mir. Niemand wird dir ein Leid zufügen«, sagte Unwin.
Elfling spürte, wie Wulfweard einen schnellen, tiefen Atemzug nahm, denn er stand mit ihm Rücken an Rücken. Der Rand von Wulfweards Schild berührte seine Schulter, und Wulfweards Schwertarm gab ihm einen Ruck, als er ihn zum Schlag zurückzog. »Beweg dich nicht!«, sagte Elfling. Wulfweard war sein Schutz.
»Wir beide sollten Seite an Seite kämpfen«, sagte Unwin zu Wulfweard.
Wulfweard schaute Unwin ungläubig an. Er erinnerte sich daran, wie er sich mit Athelric gestritten, wie er behauptet hatte, dass Unwin niemals ein solcher Verräter sein könnte. Er fühlte sich betrogen, als ob ihm sein wertvollster Besitz gestohlen und mit wertlosem Tand ersetzt worden wäre. Und nun nahm Unwin auch noch an, dass er Elfling einfach sterben lassen würde, während er sich hinter Unwins Schild verkroch.
»Komm«, sagte Unwin und streckte ihm seinen Schildarm entgegen. Er entblößte seinen Körper, wohl wissend, dass Wulfweard zu schwach oder zu verängstigt oder seinem Bruder zu sehr zugetan war, um ihn anzugreifen. Doch Wulfweard schlug mit all seiner Kraft nach Unwin.
Unwin sprang zurück, während einer seiner Waliser sich mit seinem eigenen Schild dazwischenwarf. Ein weiterer Krieger griff Wulfweard während seines Ausfallschritts an, stieß ihm mit dem Schild in die Seite und warf ihn zu Boden. Er konnte sich auf seinen Händen auffangen, aber sie wurden ihm weggetreten, und ein weiterer Angreifer trat ihm auf den Schwertarm, bevor er ihm das Schwert entriss. Ein Mann sprang ihm auf den Rücken und nagelte ihn auf dem kalten Boden fest.
Nun schützte niemand Elflings Rücken, und er trug keinen Schild, keinen Helm, kein Kettenhemd – nur ein Schwert, und das war auch nur ein schwerfälliges, schweres Spielzeug der Maskierten. Als Wulfweard auf die Beine gezerrt wurde und ihm seine Haare ums Gesicht wehten, schrie er vor Wut und Enttäuschung. Wäre Elfling Wulfweard gefolgt, so hätte er sich auf die Speere und Schwerter der Waliser gestürzt. Als er spürte, wie sich Wulfweard von ihm löste, sprang er stattdessen vorwärts, drehte sich in der Luft und erkannte bei der Landung, dass Wulfweard entwaffnet war und mit den Männern kämpfte, die ihn festhielten.
Unwin setzte seinen Helm wieder auf und bedeckte sein Gesicht mit einer goldenen Maske, auf der ein Drache mit Augen aus Rubinen die Zähne fletschte. Von allen Seiten kamen Männer zu ihm gelaufen. Elfling drehte sich um und sah das Fackellicht auf ihren Helmen und Schildbuckeln aufblitzen.
»Leg dein Schwert nieder – jedes Küchenbeil ist besser«, sagte Unwin. Elflings Aufmerksamkeit wechselte ständig zwischen ihm und den Männern, die ihn einzukreisen begannen. »Deine Leute sind tot oder gefangen. Deine Götter sind nur aus Holz. Du warst Athelrics Spielzeug.«
Elfling rannte kurz auf einen Mann zu, der eilig zurückwich. Wie beim Schwerttanz drehte sich Elfling und wehrte einen Angriff von hinten ab.
»Leg dein Schwert nieder«, sagte Unwin, »und ich werde dich zu deinem Bauernhof zurückkehren lassen.«
Elfling achtete auf die kleinste Bewegung im flackernden, unsteten Licht und lauschte auf den leisesten Tritt. Er drehte sich blitzschnell und schlug nach dem Kopf eines Mannes hinter sich, der seinen Schild nicht schnell genug hochreißen konnte und einen
Weitere Kostenlose Bücher