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Susan Price

Susan Price

Titel: Susan Price Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Elfling Saga
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die Schritte eines Schwertkampfs nach, riskierten mit jeder Bewegung eine Verletzung. Jungen Männern auf dem Weg zum Krieger wurde der Schwerttanz beigebracht.
    Die Menge wurde mit jedem Augenblick stiller. Es schien, als ob Elfling mit sich selbst tanzte oder kämpfte. Die Haare der Tänzer wehten wild; ihre Gesichter, wenn sie das Licht erreichte, waren angespannt, aber sie lachten auch und sahen aus wie Zwillinge. Die Fackeln sprühten rote Funken, und rotes Licht floss wie Wasser über ihre Muskeln, über die Arme, ihre Rücken, ihre Beine. In einigen Köpfen regte sich die Erinnerung an eine Wand im Götterhaus, an eine verblichene Zeichnung, zu der es schon lange keine Geschichte mehr gab: zwei langhaarige, nackte junge Männer, bewaffnet mit Schwertern. Die Brüder.
    Die Schwerter prallten erneut aufeinander, und während der Wind durch den Weißdorn heulte, ließ er die Fackeln Funkenregen sprühen. In den dunklen Ecken des Gräberfelds bewegten sich Schatten, und ein Raunen ging durch die Menschen, als sie die Blicke dorthin wandten, ohne jedoch Genaues erkennen zu können. Doch was dort geschah, war allen bewusst: Die Toten standen aus ihren Gräbern auf, um zusammen mit ihren lebenden Freunden und Verwandten den Schwerttanz zu sehen. Sie waren in kalten Berührungen auf Wange und Hals zu spüren, sie liefen eiskalt den Rücken hinunter. Sie standen nun zwischen den Lebenden, zitterten im Wind und hofften, dass die Tänzer ein paar Tropfen Blut vergießen würden, um sie zu speisen und zu wärmen, bevor sie an der Feier im Festsaal teilnahmen.
    Unwins Männer fielen ohne jede Vorwarnung über die hinten in der Menge stehenden Menschen her. Schlachtrufe erschallten, und als sich Köpfe umdrehten, sahen sie sich Schilden gegenüber, erblickten Schwerter und Äxte, die auf sie eindrangen. Sie schrien, riefen nach Kindern und Freunden, krabbelten über die Steinmauer und stolperten über die Gräber. Die Soldaten folgten ihnen.
    Die panische Flucht der Menschen warf viele zu Boden: Sie wurden zu Boden gestoßen, niedergetrampelt. Schwerter bohrten sich in die Körper der Gefallenen und Flüchtenden. Gellende und durchdringende Schreie des Schmerzes wurden nur von entsetzlicheren Schreien der Angst beantwortet. Das Gräberfeld war nun der Ort einer anderen Art wahnsinnigen Tanzes.
    Die Leute, die über die Gräber zu fliehen versuchten, trieben Elfling und Wulfweard auseinander. Sie hatten Mühe, auf den Füßen zu bleiben. Sie hoben ihre Schwerter hoch, damit ihre Klingen die zu Tode verängstigten Menschen, die sich an ihnen vorbeischoben, nicht verletzten.
    Als Ingvi den Schlachtruf hörte, schwamm er in der Menge, als ob er gegen eine starke Strömung ankämpfen müsste. Er blickte sich hektisch um und suchte nach Ingvald. Doch die Dunkelheit wurde nur kurz und dann auch nur schwach von den flackernden Fackeln erhellt, und Gesichter waren im Dämmerlicht kaum auszumachen. Ingvi konnte seinen Bruder nicht sehen, noch konnte er Elfling oder Wulfweard erblicken. Lebten sie noch, oder waren sie schon ein Opfer der Schwerter geworden?
    Wenn ich ein Schwert hätte, dachte er, würde ich für Elfling kämpfen – aber am Vorabend des Jul hatte er zu dessen Ehren sein Schwert abgelegt. Er hob seine Hände hoch und brüllte: »Däne! Lovern!« Er hoffte, dass ihn dies schützen würde, während er versuchte, die Mauer des Gräberfelds zu erreichen.
    Einige schafften es über die Mauern und an den Reihen bewaffneter Männer vorbei auf die Felder und in den Wald. Andere wurden gefangen genommen oder fielen und wurden zu Boden getrampelt oder mit dem Schwert niedergemacht. Nach und nach wurde die Menge kleiner, die Kämpfe wurden weniger, bis schließlich nur noch Elfling und Wulfweard in der Mitte des Gräberfeldes übrig waren.
    Unwin stand auf der Mauer. Auf den goldenen Nieten seines Kettenhemds spiegelte sich das Fackellicht und ließ seine Helmmaske und seine Schwertklinge schimmern. Er nickte in Richtung Wulfweard und Elfling. »Nehmt sie lebend gefangen.«
    Die Nordwaliser trugen an ihren Armen Schilde und Schwerter oder Speere in ihren Händen, als sie das Gräberfeld betraten.
    Wulfweard und Elfling stellten sich Rücken an Rücken und warteten. Selbst für Christen waren sie ein unheimlicher Anblick. Erhellt vom rotgoldenen Flackern und schwindenden Licht der Fackeln standen sie zwischen den Gräbern, und die langen Haare wehten um ihre Schultern. Sie waren nur mit Schwertern bewaffnet, sich ähnlich wie

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