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Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Titel: Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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über Segeln, und wenn nicht über Segeln, dann über Jet-Ski-Fahren.
    Ich verstand nun mal weder was von Basketball noch von Segeln noch von Jet-Ski-Fahren.
    Aber ansonsten wirkte er ganz okay. Zumindest war er im Gegensatz zu seinem Vater eindeutig nicht gaga, was schon mal ein Pluspunkt war. Und er sah natürlich umwerfend aus, sodass ich dem Abend auf einer Skala von eins bis zehn (wobei eins grottig und zehn überirdisch ist) ungefähr sieben bis acht Punkte gegeben hätte.
    Als wir vor meinem Haus standen, sagte ich Gute Nacht und löste den Sicherheitsgurt, und dann lehnte Tad sich plötzlich zu mir herüber, drehte meinen Kopf zu sich und küsste mich.
    Mein erster Kuss. Mein allererster.
    Ja, schwer zu glauben. So extrovertiert und voller Leben, wie ich war, hätte man doch annehmen können, die Jungs hätten mich mein Leben lang umschwärmt wie die Bienen einen Honigpott.
    Aber so war es nun mal nicht. Ich schob die Tatsache, dass ich noch nie ein Date gehabt hatte, gern darauf, dass ich anders war als andere, also dass ich mit Toten reden konnte und so weiter. Aber das traf es nicht ganz. Ich war einfach nicht die Sorte Mädchen, die Jungs nicht mehr aus dem Kopf gehen. Doch, sie dachten schon an mich, aber dann schafften sie es immer recht schnell, nicht mehr an mich zu denken. Ob sie fürchteten, ich würde ihnen eine Faust in den Rachen rammen, falls sie mir an die Wäsche gingen, oder ob sie von meiner überlegenen Intelligenz und meinem umwerfenden Aussehen (haha) eingeschüchtert waren? Keine Ahnung. Jedenfalls verloren sie immer sehr bald das Interesse.
    Bis Tad auf der Bildfläche erschien. Tad war eindeutig an mir interessiert. Sehr interessiert sogar.
    Und er verlieh seinem Interesse dadurch Ausdruck, dass er unseren Kuss aus einem schlichten Gute-Nacht-Küsschen in das volle Knutschprogramm-mit-Zunge verwandelte. Was ich übrigens in vollen Zügen genoss, trotz der Halskette und des Seidenhemdes. Doch dann merkte ich plötzlich (ja, ich geb's zu, ich hatte die Augen offen, aber hey, es war mein allererster Kuss und ich wollte nichts verpassen, okay?), dass jemand auf dem engen Rücksitz des Porsche saß.
    Ich wich mit einem Aufschrei zurück.
    Tad blinzelte mich verständnislos an.
    »Was ist denn los?«, fragte er.
    »Nein, bitte«, sagte die Person auf dem Rücksitz freund lich, »meinetwegen brauchst du nicht aufzuhören.«
    Ich sah Tad an. »Tut mir leid, ich muss gehen«, sagte ich.
    Und floh aus dem Wagen.
    Ich stürmte unsere Zufahrt hinauf, die Wangen glühend vor Scham, da holte Jesse mich ein. Dabei rannte er gar nicht mal, sondern schlenderte nur lässig neben mir her.
    Und er hatte doch tatsächlich den Nerv, mir zu sagen: »Du bist selbst schuld.«
    »Wieso das denn?«, fragte ich, nachdem Tad nach kurzem Zögern schließlich den Rückwärtsgang eingelegt hatte und davongefahren war.
    »Du hättest nicht zulassen dürfen«, sagte Jesse ruhig, »dass er zudringlich wird.«
    »Zudringlich? Wovon redest du überhaupt? Was soll das heißen, zudringlich ?«
    »Du kennst ihn doch kaum«, erklärte Jesse. »Dennoch hast du dich von ihm …«
    Ich wirbelte zu ihm herum. Zum Glück war Tad mittlerweile verschwunden, sonst hätte er im Scheinwerferlicht wunderbar mitansehen können, wie ich auf meiner Auffahrt herumfuhr und den Mond an jaul te, der nun endlich doch durch die Wolken gebrochen war.
    »Oh nein!«, rief ich. »Halt dich zurück, Jesse, okay!«
    »Nun«, sagte er. Im Mondschein war der Ausdruck sturer Entschlossenheit in seinem Gesicht nicht zu übersehen. Dass er stur war, wusste ich längst – er war sogar der größte Sturkopf, der mir je untergekommen war. Aber wozu er so fest entschlossen war (außer dazu, mir mein Leben zu ruinieren), konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. »Ich würde eher sagen, du solltest dich mehr zurückhalten.«
    »Wir haben nur Gute Nacht gesagt«, zischte ich.
    »Mag sein, dass ich seit hundertfünfzig Jahren tot bin, Susannah«, sagte Jesse, »aber ich weiß trotzdem sehr gut, wie das aussieht, wenn zwei Menschen sich Gute Nacht sagen. In der Regel behalten sie dabei ihre Zunge im Mund.«
    »Ich glaub das alles nicht.« Ich drehte mich weg und ging in Richtung Haus. »Ich fasse es nicht, dass du das eben gesagt hast.«
    »Doch, genau das habe ich eben gesagt.« Jesse blieb mir auf den Fersen. »Ich weiß, was ich gesehen habe, Susannah.«
    »Weißt du, wie du dich anhörst?« Ich wirbelte am Fuß der Eingangstreppe wieder zu ihm

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