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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Ja, sehr erwachsenes Verhalten, klar, aber ich war echt wütend.
    »Susannah«, sagte er mit einer Stimme, die vom vielen
Lachen heiser war. Ich hätte ihn am liebsten geohrfeigt, ehrlich wahr. »Jetzt sei nicht so. Tut mir leid. Tut mir leid, dass ich gelacht habe. Es ist nur … Ich hab nichts von dem verstanden, was du gesagt hast, weil du so schnell geredet hast. Und als du dann den Hammer rausgeholt hast …«
    »Geh weg«, sagte ich.
    »Na komm schon, Susannah«, sagte Jesse mit seiner seidigsten, betörendsten Stimme - die er bestimmt mit Absicht einsetzte, um mich weichzukochen. »Mach die Decke wieder runter.«
    »Nein«, entgegnete ich und umklammerte die Decke fest, als er daran zupfte. »Du sollst weggehen, hab ich gesagt.«
    »Ich geh aber nicht weg. Jetzt setz dich mal richtig hin. Ich möchte mich ernsthaft mit dir unterhalten, aber das kann ich nicht, wenn du mich nicht ansiehst. Bitte dreh dich zu mir um.«
    »Nein.« Ich war immer noch total stinkig. Das wäre doch jeder gewesen. Diese Maria … Die war doch bekloppt! Und er hatte sie heiraten wollen! Zumindest vor hundertfünfzig Jahren. Hatte er sie überhaupt richtig gekannt? Hatte er gewusst, dass sie überhaupt nicht so war, wie diese dummen kleinen Briefe vermuten ließen? Wo zum Teufel hatte er seinen Verstand gehabt?
    »Wieso verziehst du dich nicht einfach zu deiner Maria?«, zischte ich eisig. »Dann könnt ihr euch gemütlich hinsetzen und eure Messer wetzen und euch auf meine Kosten königlich amüsieren. Haha, diese Mittlerin ist echt zum Brüllen komisch!«

    »Maria?« Jesse zog fester an der Decke. »Messer? Wovon redest du da?«
    Na gut, ich hatte ihm nicht alles erzählt. Ich hatte zwar die Briefe und das Geschichtsmuseum und das Loch erwähnt. Aber den Teil, wo Maria mich mit einem Messer heimgesucht hatte, hatte ich weggelassen. Und der war ja der Grund dafür, dass ich jetzt mit einem Haufen Werkzeuge in Schweinchen Schlaus Bett hockte.
    Ich hatte Angst gehabt vor seiner Reaktion. Und die trat jetzt genau so ein wie befürchtet.
    »Maria und ein Messer? Nie im Leben«, sagte er.
    Jetzt reichte es mir endgültig. Ich rollte mich zu ihm hin. »Na klar doch, Jesse«, sagte ich sarkastisch. »Dann hab ich mir das Messer, das sie mir letzte Nacht an die Kehle gehalten hat, bestimmt nur eingebildet. Und auch, dass sie mich umbringen wollte!«
    Ich wollte mich schon wieder wegdrehen, aber diesmal hielt er mich fest. Wie ich befriedigt feststellte, war ihm das Lachen mittlerweile eindeutig vergangen. Er lächelte nicht einmal mehr.
    »Ein Messer?« Er sah mich an, als meinte er, sich verhört zu haben. »Maria war hier? Mit einem Messer? Warum?«
    »Das musst du mir sagen«, gab ich zurück, obwohl ich die Antwort ja längst kannte. »Bei jemandem, der schon so lange tot ist, braucht es schon einen besonders guten Grund, dass der zurückkommt.«
    Jesse starrte mich mit seinen dunklen, schimmernden Augen an. Wenn er etwas wusste, dann sagte er es jedenfalls nicht. Noch nicht.

    »Sie … sie hat versucht, dir wehzutun?«
    Ich nickte und spürte zu meiner großen Freude, wie der Griff um meine Schulter fester wurde. Anscheinend war er aufgebracht.
    »Ja. Sie hat mir das Messer hierhin gedrückt …« Ich zeigte auf meine Halsschlagader. »Und dann hat sie gesagt, wenn ich Andy nicht daran hindere, dass er weitergräbt, würde sie mich …«
    Umbringen , hatte ich sagen wollen, aber ich kam nicht dazu, denn plötzlich riss Jesse mich hoch. Ja, er riss mich hoch, ein anderes Wort gab es dafür nicht. Und dann drückte er mich dafür, dass er das Ganze bis eben noch für einen Witz gehalten hatte, extrem fest an sich.
    Was zugegebenermaßen extrem schön war. Und es wurde noch schöner, als Jesse mir ganz viele Worte - die ich leider nicht verstand, weil sie auf Spanisch waren - ins feuchte Haar flüsterte.
    Die Todesumklammerung (sorry, der Wortwitz musste einfach sein), die er mir verpasste, bedurfte allerdings keiner Übersetzung: Jesse hatte Angst. Angst um mich .
    »Es war ein richtig großes Messer«, sagte ich und genoss es, wie sich seine starke Schulter an meiner Wange anfühlte. An das Gefühl könnte ich mich echt gewöhnen.
    »Querida «, sagte Jesse. Das Wort verstand ich zumindest. Oder jedenfalls so ungefähr. Und dann küsste er mich auf den Kopf.
    Das war gut. Sehr gut sogar. Ich beschloss, ihm den Todesstoß zu versetzen. (Entschuldigung, da war der Joke schon wieder.)

    »Und dann«, sagte ich und gab meine gekonnteste

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