Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
in Schweinchen Schlaus Zimmer gefunden hatte. Romantischer wäre es schon gewesen, wenn er einfach nur dagesessen und mir hingebungsvoll beim Schlafen zugeschaut hätte, aber das wäre dann doch zu viel verlangt gewesen. Wie viele Mädchen können schon von sich behaupten, einen Verehrer zu haben, der des Nachts in ihrem Zimmer sitzt und sie vor allem Übel beschützt? Ich kenne jedenfalls kein einziges.
    Irgendwann musste ich dann wohl eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder aufschlug, war es Morgen. Jesse saß immer noch da. Er hatte »Eintausend Jahre« ausgelesen und war zu einem Buch aus meinem Regal übergegangen, das »Die Brücken am Fluss« hieß. Das schien er total komisch zu finden. Er unterdrückte mit Müh und Not sein Lachen, um mich nicht zu wecken.
    Also, wenn das nicht peinlich war!
    Ich hatte nur keine Ahnung, dass es das letzte Mal war, dass ich Jesse sah.

KAPITEL 7
    V on diesem Augenblick an ging es mit meinem Tag nur noch abwärts.
    Offenbar hatte Maria zwar kein Interesse daran, ihre Bekanntschaft mit ihrem Ex aufzufrischen, wohl aber daran, mich zu quälen. Ich bekam einen ersten Vorgeschmack darauf, als ich den Kühlschrank aufmachte und die nagelneue Orangensafttüte herausholte, die jemand eingekauft hatte, weil Schlafmütz und Hatschi die andere am Vortag ausgetrunken hatten.
    Ich hatte die Safttüte gerade aufgemacht, da stampfte Hatschi herein, riss mir die Packung aus der Hand und setzte sie an den Mund.
    »Hey!«, schrie ich wütend auf. Aber im nächsten Augenblick kreischte ich vor Abscheu und Entsetzen los - denn statt Saft strömten schwarze Käfer in Hatschis Mund.
    Hunderte, ja Tausende Käfer. Krabbelnd purzelten sie aus Hatschis offenem Mund heraus.
    Mein Stiefbruder bemerkte die Katastrophe den Bruchteil einer Sekunde später als ich. Er schleuderte
die Safttüte zu Boden, rannte zum Spülbecken und spuckte so viele schwarze Käfer wie möglich aus. Währenddessen strömten noch immer ganze Massen der ekligen Viecher aus der am Boden liegenden Packung.
    Keine Ahnung, woher ich die Kraft nahm, das zu tun, was ich dann tat. Wenn ich etwas hasse, dann Krabbelviecher. Die sind - neben Giftsumach - einer der Hauptgründe, warum ich mich so wenig wie möglich draußen in der Natur aufhalte. Und mit Krabbelviechern meine ich nicht einen Schmetterling oder eine Ameise, die in den Pool gefallen ist. Doch schon der Anblick eines Moskitos oder - Gott bewahre! - einer Kakerlake treibt mich sofort rückwärts aus dem Zimmer.
    Trotz meiner Angst vor allem, was kleiner ist als eine Erdnuss, hob ich nun die Safttüte auf, kippte den restlichen Inhalt ins Spülbecken und machte blitzschnell den Müllschlucker auf.
    »Oh Scheiße!«, brüllte Hatschi, während er weiterhin Käfer ins Becken spuckte. »Verdammte Scheiße!«
    Unter den gegebenenen Umständen konnte ich ihm sein Gefluche nicht übel nehmen.
    Der Lärm hatte mittlerweile Schlafmütz und Andy in die Küche gelockt. Wie angewurzelt standen sie nun an der Küchentür und starrten auf die Hunderte von Käfern, die dem Tod im Müllschlucker entkommen waren und nun auf den Terrakottafliesen in alle Himmelsrichtungen davonkrabbelten.
    »Zertreten!«, schrie ich.
    Endlich setzten sie sich in Bewegung, und wir trampelten mit vereinten Kräften auf den Käfern herum.

    Nur wenige entkamen unserer Attacke: Ein paar waren schlau genug, sich in den Spalt unter dem Kühlschrank zu zwängen, und ein, zwei hatten es bis zur Glasschiebetür der Veranda geschafft. Was für eine widerliche, anstrengende Arbeit! Hinterher standen wir alle keuchend da - bis auf Hatschi, der stöhnend ins Badezimmer stürzte, wahrscheinlich um sich mit Desinfektionsmittel den Mund auszuspülen und nach abgebrochenen Fühlern Ausschau zu halten, die zwischen seinen Zähnen klemmten.
    »Tja«, sagte Andy, nachdem ich ihm erklärt hatte, was passiert war, »das war das letzte Mal, dass ich Biosaft gekauft hab.«
    Was auf perverse Art irgendwie witzig war. Allerdings wusste ich zufällig, dass es überhaupt nichts damit zu tun hatte, ob der Saft biologisch hergestellt war oder aus eingefrorenem Konzentrat. Hier war ein Poltergeist am Werk gewesen.
    Andy besah sich die Sauerei am Boden. »Wir müssen das aufwischen, bevor eure Mutter nach Hause kommt«, sagte er wie betäubt.
    Damit hatte er vollkommen recht. Ich habe schon ein totales Problem mit Krabbelviechern - aber das ist nichts im Vergleich zu dem Problem, das meine Mutter damit hat. Wir sind beide nicht

Weitere Kostenlose Bücher