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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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fragte mein jüngster Stiefbruder. Obwohl er natürlich längst Bescheid wusste. Wie es mir ging und so. Anscheinend hatte Mom ihn im Sommerlager angerufen - also wirklich, wer wird denn bitte im Sommerlager von seiner Stiefmutter angerufen?! - und ihn gebeten, mich anzurufen. Weil Mom natürlich weiß, was Sache ist: nämlich dass er der einzige Stiefbruder ist, den ich gut leiden kann. Und da hatte sie sich gedacht, ich würde ihm sicher erzählen, was mir auf der Seele lag, und sie könnte es ihm hinterher dann entlocken.
    Schließlich ist Mom nicht umsonst eine preisgekrönte Fernsehjournalistin.

    »Suze?«, wiederholte Schweinchen Schlau besorgt. »Deine Mom hat mir erzählt, was passiert ist. Möchtest du, dass ich nach Hause komme?«
    Ich ließ mich in die Kissen sinken. »Wie bitte? Nein, ich möchte natürlich nicht, dass du nach Hause kommst. Wieso sollte ich das wollen?«
    »Na ja.« Er senkte die Stimme, als befürchte er, dass jemand mithörte. »Wegen Jesse.«
    Von allen Menschen, mit denen ich zusammenlebte, war Schweinchen Schlau der Einzige, der zumindest eine Ahnung davon hatte, dass wir … nicht allein waren auf der Welt. Schweinchen Schlau glaubte an Geister - und zu Recht. Einmal, als ich echt tief in Schwierigkeiten gesteckt hatte, war Jesse zu ihm gegangen. Schweinchen Schlau war zwar zu Tode erschrocken gewesen, hatte sich aber trotzdem auf die Socken gemacht, um mir zu helfen.
    Jetzt bot er mir schon wieder seine Hilfe an.
    Aber was hätte er schon tun können? Gar nichts. Oder schlimmer noch: Er hätte Schaden nehmen können. Da brauchte man bloß daran zu denken, was Hatschi am Morgen passiert war. Wollte ich etwa erleben, wie Schweinchen Schlau den Mund voller Käfer hatte? Nein danke.
    »Nein«, sagte ich hastig. »Schweinchen Schlau … ich meine, David … das ist wirklich nicht nötig. Du bleibst schön, wo du bist. Hier ist alles in Ordnung. Wirklich.«
    Schweinchen Schlau klang enttäuscht. »Suze, es ist nicht alles in Ordnung. Möchtest du nicht wenigstens darüber reden?«

    Na klar doch. Ich würde über mein Liebesleben - beziehungsweise mein nicht vorhandenes Liebesleben - ausgerechnet mit meinem zwölfjährigen Stiefbruder reden.
    »Nein, eigentlich nicht«, antwortete ich.
    »Hör zu, Suze«, sagte Schweinchen Schlau. »Das war bestimmt ziemlich verstörend für dich. Ich meine, das Skelett zu sehen und so. Aber denk dran: Der Körper ist nur das Gefäß - und dazu ein sehr plumpes -, in dem unsere Seele weilt, solange wir auf Erden wandeln. Jesses Leiche … na ja, sie hat nichts mehr mit ihm selber zu tun.«
    Du hast leicht reden , dachte ich traurig. Schweinchen Schlau hat schließlich noch nie einen Blick auf Jesses Waschbrettbauch werfen können.
    Nicht dass Jesses Bauch für ihn überhaupt von Interesse gewesen wäre, aber ihr versteht schon.
    »Wenn man es genau bedenkt«, fuhr Schweinchen Schlau fort, »wird das nicht der einzige Körper gewesen sein, den Jesse je hatte. Die Hindus glauben, dass der Mensch seine äußere Hülle - also den Körper - mehrere Male wechselt. Jeder macht das, immer wieder, je nach Karma, bis er schließlich das Richtige findet und aus dem Kreislauf der Wiedergeburt erlöst wird.«
    »Aha«, sagte ich und starrte mein Himmelbett an. Unfassbar, dass ich so eine Unterhaltung führte - mit einem Zwölfjährigen. »Wirklich?«
    »Klar. Zumindest geht es den meisten Menschen so. Nur denen nicht, die beim ersten Mal schon richtig liegen. Aber das kommt so gut wie nie vor. Bei Jesse ist es
so, dass sein Karma anscheinend ziemlich mies ist und er irgendwie vom Pfad ins Nirwana abgekommen ist. Er muss einfach nur den Weg zurück in den Körper finden, der ihm nach … na ja, nach dem letzten irdischen Körper zusteht. Seine endgültige Gestalt. Dann wird alles gut.«
    »David«, sagte ich. »Bist du sicher, dass du in einem Computer-Camp bist? Für mich klingt das eher so, als hätten dich Mom und Andy aus Versehen in einem Yoga-Kurs abgeladen.«
    Schweinchen Schlau seufzte. »Suze. Ich will damit doch nur sagen, dass das Skelett, das du gesehen hast … dass das nicht Jesse war, klar? Es hat nichts mehr mit ihm zu tun. Also mach dir darüber keine Gedanken, okay?«
    Ich beschloss, das Thema zu wechseln.
    »Und? Sind auch irgendwelche süßen Mädchen im Ferienlager?«, fragte ich.
    »Suze«, sagte Schweinchen Schlau streng. »Jetzt nicht …«
    »Ich wusste es«, unterbrach ich ihn. »Wie heißt sie?«
    »Halt die Klappe. Also, ich muss jetzt

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