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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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passiert ist oder was mit diesem Gemälde ist. Wiedersehen.«
    Dann ließ ich mich von Paul Slater zurück zum Pool schleifen.
    Normalerweise war ich nicht so fügsam, aber diesmal stand ich echt unter Schock. Vielleicht war ich auch einfach nur erleichtert, nach einer Polizeibefragung mal nicht abgeführt worden zu sein. Jedenfalls wirbelte ich, kaum dass die Officer außer Sicht waren, zu Paul herum und umfasste sein Handgelenk.
    »Also gut«, sagte ich. »Was sollte das alles?«
    Paul hatte sich die Sonnenbrille wieder aufgesetzt, deswegen konnte ich ihm nicht in die Augen sehen, aber er schien belustigt zu sein.
    »Was meinst du damit?«
    »Dieses ganze Trara eben.« Ich deutete mit dem Kopf zum Pool House. »Deine tolle Strahlender-Ritter-rettethilflose-Maid-Nummer. Irre ich mich, oder hast du mir nicht erst gestern angedroht, mich höchstpersönlich bei der Polizei zu verpfeifen? Oder zumindest bei meiner Chefin?«
    Paul zuckte mit den Schultern. »Kann schon sein. Aber dann hat mir eine bestimmte Person klargemacht, dass man mit Honig mehr Fliegen fängt als mit Essig.«
    Mir dämmerte sofort, dass ich gerade als Fliege bezeichnet worden war, und das stank mir gewaltig. Irgendwie kam mir deshalb gar nicht die Frage, wer die »bestimmte Person« sein konnte.
    Aber es sollte nicht lange dauern, bis ich das herausfand.

KAPITEL 8
    J a, ich bin mit ihm ausgegangen.
    Na und?
    Bin ich jetzt ein böses Mädchen? Ich meine, der Typ hat mich gefragt, ob ich einen Burger mit ihm essen gehen möchte, nachdem ich Jack um fünf bei seinen Eltern abgeliefert hätte. Und ich hab Ja gesagt.
    Warum auch nicht? Was erwartete mich denn zu Hause schon? Zum Abendessen sicher was besonders Lustiges. Kakerlaken in Aspik vielleicht. Oder Spinnenbeine, frittiert.
    Ach ja, und der Geist einer Frau, die ihren Verlobten hatte ermorden lassen und bei nächster Gelegenheit mich abmurksen wollte.
    Vielleicht hatte ich Paul ja auch falsch eingeschätzt. Vielleicht war ich nicht ganz fair gewesen. Klar war er am Tag zuvor total ätzend und aufdringlich gewesen, aber das hatte er ja nun mehr als gutgemacht, indem er mich aus den Fängen der Polizei befreit hatte.
    Und er rückte mir auch nicht mehr so auf die Pelle. Den ganzen Abend nicht, kein einziges Mal. Als ich
sagte, dass ich jetzt nach Hause möchte, sagte er, klar, kein Problem, und fuhr mich nach Hause.
    Dass er mich nicht ganz bis zur Tür fahren konnte, war auch nicht seine Schuld: Unsere ganze Auffahrt stand voll mit Polizeiautos und Krankenwagen.
    Ich nahm mir auf der Stelle vor, mir von meinem ersten Babysittergeld ein Handy zuzulegen. Ständig passierten hier Sachen, von denen ich nichts mitbekam, weil ich am Freitagabend zufällig mit jemandem aus war.
    Ich sprang aus dem Wagen und rannte auf die Menschenmenge vor unserem Haus zu. Als ich beim Absperrband ankam, das rund um die Grube im Garten gespannt war, packte mich auf einmal jemand am Handgelenk und riss mich herum. So konnte ich nicht das tun, was ich - vermutlich, denn so klar konnte ich in der Sekunde nicht denken - vorgehabt hatte: nämlich in die Grube reinzuhüpfen, zu den Leuten, die sich dort über etwas beugten, was ziemlich eindeutig nach einer Leiche aussah.
    »Ho, Tiger!«, sagte derjenige, der mich am Arm festhielt. Es war Andy, total dreckig und verschwitzt. Er sah so aus, als stünde er ziemlich neben sich. »Bleib lieber hier. Gibt nichts zu sehen.«
    »Andy.« Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, aber ich konnte trotzdem kaum etwas erkennen. Ich hatte den totalen Tunnelblick und sah nichts anderes als einen grellen Lichtpunkt am Ende des Tunnels. »Andy, wo ist Mom?«
    »Deiner Mom geht’s gut«, antwortete er. »Uns allen geht’s gut.«

    Der Lichtpunkt vergrößerte sich etwas. Jetzt entdeckte ich Moms Gesicht, die auf der Veranda stand und mich von dort besorgt anblickte. Hinter ihr stand Hatschi mit seinem üblichen blöden Grinsen.
    »Warum sind dann …« Ich beobachtete, wie die Männer in der Grube eine Bahre hochhievten. Darauf lag ein schwarzer Leichensack, wie man sie immer im Fernsehen zu sehen bekommt. »Wer ist das?«, fragte ich.
    »Das wissen wir noch nicht«, entgegnete mein Stiefvater. »Aber er muss schon sehr lange da gelegen haben, also ist es vermutlich niemand, den wir persönlich kennen.«
    Hatschis breites Grinsen schob sich in mein Gesichtsfeld.
    »Es ist ein Skelett«, bemerkte er genüsslich. Offenbar war er über die vielen Käfer im Mund nun doch hinweggekommen und

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