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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Inschrift DIEGO.
    »Susannah«, sagte Pater Dominic. Und plötzlich lag
Angst in seiner Stimme. »Ich weiß, was Sie jetzt denken, und ich … ich verbiete es Ihnen! Sie werden nicht zu diesem Friedhof gehen, verstanden? Sie kommen nicht in die Nähe der Gruft! Das ist viel zu gefährlich …«
    Ja, und damit genau mein Ding.
    Aber das sagte ich natürlich nicht. »Also gut, Pater«, meinte ich. »Sie haben recht. Ich geh jetzt meine Mom wecken. Ich erkläre ihr alles und schaffe dann die ganze Familie aus dem Haus.«
    Pater Dominic war so überrascht, dass er erst mal kein Wort herausbrachte. Als er seine Stimme schließlich wiedergefunden hatte, sagte er: »Gut. Dann … Ja, gut. Schaffen Sie alle aus dem Haus. Machen Sie bloß keine Dummheiten, zum Beispiel indem Sie den Geist dieser Frau herbeirufen. Sie warten einfach, bis ich da bin, ja? Versprechen Sie es mir.«
    Versprechen. Als wären Versprechungen noch etwas wert. Jesse zum Beispiel … Er hatte mir versprochen, mich nicht zu verlassen, und wo war er jetzt?
    Weg. Für immer aus meinem Leben verschwunden.
    Und ich war zu feige gewesen, um ihm zu sagen, was ich für ihn empfand.
    Jetzt würde ich nie wieder eine Chance dazu bekommen.
    »Klar«, sagte ich zu Pater Dominic. »Versprochen.«
    Aber er wusste wahrscheinlich selbst, dass das nicht ernst gemeint war.

KAPITEL 9
    G eisterklatschen ist echt ein schwieriges Geschäft.
    Man sollte meinen, es wäre kinderleicht. Wenn man von einem Geist belästigt wird, haut man ihm einfach kräftig auf die Fresse und weg ist er.
    Tja. Leider funktioniert die Sache aber nicht so.
    Eine heilsame Wirkung hat es schon, Geistern auf die Fresse zu hauen. Vor allem wenn man sich in Trauer befindet. So wie ich zu der Zeit. Ich trauerte um Jesse.
    Allerdings trauerte ich - keine Ahnung, ob das auf alle Mittler zutrifft oder nur auf mich - anders als normale Leute. Ich meine, klar, ich saß schon in meinem Zimmer und heulte mir die Augen aus dem Kopf, nachdem mir klar geworden war, dass ich Jesse nie wieder sehen würde.
    Aber dann machte es plötzlich klick und ich war nicht mehr traurig, sondern wütend. Und zwar so richtig wütend. Ich saß in meinem Zimmer, weit nach Mitternacht, und war stinksauer.
    Ich hätte das Versprechen, das ich Pater Dom gegeben hatte, schon gerne gehalten. Aber es ging einfach nicht.

    Genauso wenig wie Jesse sein Versprechen mir gegenüber hatte halten können.
    Und so kam ich etwa eine Viertelstunde nach dem Telefonat mit Pater Dominic aus dem Badezimmer - jetzt, wo Jesse weg war, hätte ich mich auch in meinem Zimmer umziehen können, aber alte Gewohnheiten sind eben hartnäckig. Ich trug mein komplettes Geisterklatscher-Outfit, inklusive Werkzeuggürtel und Kapuzensweatshirt, das für Juli in Kalifornien zugegebenermaßen schon etwas ungewöhnlich war. Aber es war Nacht, und der Nebel, der in den frühen Morgenstunden vom Ozean herüberwaberte, konnte ziemlich frostig sein.
    Doch, ich hatte über Pater Doms Vorschlag, meiner Mutter alles zu erzählen und die ganze Familie aus dem Haus zu schaffen, durchaus nachgedacht. Ehrlich.
    Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto lächerlicher kam mir die Idee vor. Erstens ist Mom Fernsehjournalistin. Sie gehört einfach nicht zu den Leuten, die an Geister glauben. Sie glaubt nur an das, was sie sehen kann - oder zumindest was die Beweiskraft der Wissenschaft sie zu glauben zwingt. Ein einziges Mal hatte ich versucht, ihr von meiner Gabe zu erzählen, und sie hatte es nicht verstanden. Da war mir klar geworden, dass sie es niemals verstehen würde.
    Wie hätte ich jetzt also in ihr Schlafzimmer platzen sollen, um ihr und ihrem neuen Ehemann zu erklären, dass wir das Haus verlassen mussten, weil ein rachsüchtiger Geist hinter mir her war? Sie hätte in null Komma nichts bei ihrer Psychotherapeutin in New York angerufen, die mich dann wiederum in null Komma nichts
in eine Anstalt verfrachtet hätte, in der ich »zur Ruhe kommen« konnte.
    Damit war Pater Doms Idee gestorben.
    Aber das war schon okay, denn ich hatte längst einen besseren Plan. Einen, der mir eigentlich auch gleich hätte einfallen können, aber anscheinend hatte es mir doch sehr zugesetzt, Jesses Leiche zu sehen und dann festzustellen, dass er für immer aus meinem Leben verschwunden war. Deswegen fiel mir die Lösung erst ein, als ich mit Pater Dominic telefonierte.
    Der Plan war wirklich perfekt. Statt darauf zu warten, dass Maria zu mir kam, würde ich einfach zu ihr gehen und

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