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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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schmeichelhaft klang, »… den Familiennamen und die Großeltern geteilt habe. Aber er hatte trotzdem keine Ahnung, mit wem er sich da anlegte. Es gab in der ganzen Gegend keinen einzigen Mann, der für die Ehre, mich heiraten zu dürfen, nicht getötet hätte.«
    »Und so wie es aussieht«, fügte ich unwillkürlich hinzu, »gab es mindestens einen Mann in der Gegend, der getötet wurde, weil er diese Ehre ausschlug.«
    »Warum auch nicht?«, keifte Maria. »Er hat mich so beleidigt, dass er den Tod durchaus verdient hat.«
    »Ähm«, wandte ich ein. »Aber ist Mord nicht ein
Verbrechen? Und ist der Plan, jemanden umbringen zu lassen, nur weil er einen nicht heiraten will, nicht durch und durch wahnsinnig? Denn nichts anderes bist du doch: eine Wahnsinnige! Komisch, dass diese Tatsache keinen Eingang in die Geschichtsbücher gefunden hat. Aber keine Angst, ich sorge dafür, dass sich das ändert.«
    Hatte Maria eben noch angewidert und wütend ausgesehen, so glitzerte jetzt Mordlust in ihren Augen.
    Was echt seltsam war. Denn wenn sie dachte, heutzutage würde sich noch irgendjemand dafür interessie - ren, wen eine adelige Zicke vor hundertfünfzig Jahren umgelegt hatte, dann irrte sie sich - leider. Den einzigen Menschen, den diese Information zumindest ansatzweise interessiert hätte, hatte sie ja erfolgreich um die Ecke gebracht: Dr. phil. Clive Clemmings.
    Aber offenbar saß Madame immer noch auf ihrem hohen Wir-de-Silvas-haben-königliches-Blut-in-den-Adern-Ross, denn sie wirbelte mit fliegenden Rockschößen zu mir herum. »Dummes Mädchen!«, zischelte sie. »Ich habe zu Diego gesagt, du wärst viel zu einfältig, um uns Ärger zu machen, aber wie ich jetzt sehe, habe ich mich getäuscht. Du bist genau wie alle Mittler: intrigant, ekelerregend, ein Störenfried!«
    Ich fühlte mich geschmeichelt. Ohne Scheiß. Ekelerregend hatte mich noch nie jemand genannt.
    »Wenn ich ekelerregend bin«, sagte ich. »Was bist du dann? Ah, Moment, ich weiß schon. Eine doppelzüngige Schlampe, nicht wahr?«
    Im nächsten Augenblick hatte Maria schon ihr Messer
aus dem Ärmel gezogen und richtete es wieder mal auf meine Kehle.
    »Keine Sorge, ich werde dich nicht von hinten erstechen«, versicherte sie mir. »Ich möchte viel lieber dein Gesicht schnitzen.«
    »Na dann los.« Blitzschnell griff ich nach ihrem Handgelenk. »Willst du wissen, was dein größter Fehler war?« Sie stöhnte, als ich ihr mit einer geschmeidigen Bewegung, die ich im Taekwondo gelernt hatte, den Arm auf den Rücken drehte. »Dass du gesagt hast, ich sei selber schuld, dass ich Jesse verloren habe. Vorher hast du mir nämlich noch leidgetan. Aber jetzt bin ich einfach nur stinksauer.«
    Ich stemmte ein Knie gegen Marias Wirbelsäule und stieß meine Gegnerin von mir, sodass sie sich bäuchlings hinlegte.
    »Und wenn ich stinksauer bin«, fuhr ich fort, während ich ihr mit meiner freien Hand das Messer entwand, »kommt es einfach so über mich … Ich fange an, Leute zu schlagen. Und zwar richtig, richtig doll.«
    Maria nahm meinen Angriff nicht still hin, sondern kreischte sich die Lungen aus dem Leib - aber meistens auf Spanisch, sodass ich sie ignorierte. Schließlich war ich sowieso die Einzige, die sie hören konnte.
    »Ich hab der Therapeutin meiner Mutter davon erzählt«, sagte ich und schmiss das Messer im hohen Bogen in den Garten hinunter, während ich Maria immer noch mit meinem ganzen Gewicht auf den Boden pinnte. »Und weißt du, was sie gesagt hat? Meine Reizschwelle sei sehr niedrig angesetzt.«

    Jetzt, wo ich das Messer los war, konnte ich mich nach vorne beugen, ihre glänzend schwarze Lockenpracht mit der freien Hand grabschen und Marias Kopf nach hinten reißen.
    »Aber weißt du, was ich darauf erwidert habe?«, keuchte ich. »Nicht meine Reizschwelle ist zu niedrig, sondern es gibt leider immer wieder Leute, die … mich … an-kot-zen!«
    Um meinen letzten Worten mehr Gewicht zu verleihen, knallte ich Marias Kopf im Silbentakt gegen die Dachziegel. Nach dem sechsten Mal blutete sie schon heftig aus Mund und Nase, was ich völlig teilnahmslos zur Kenntnis nahm, so als hätte jemand anderer das gemacht, nicht ich.
    »Oje«, sagte ich. »Ich bin wirklich ekelerregend, dass ich dir so was antue.«
    Dann rammte ich ihr Gesicht noch ein paarmal auf das Dach und zählte dabei mit: »Das hier ist dafür, dass du mich im Schlaf überfallen und mir ein Messer an die Kehle gedrückt hast. Und das dafür, dass du Hatschi Käfer hast

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