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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Deine ganzen Sprösslinge sind Versager und Nichtsnutze geworden. Offenbar waren deine Fähigkeiten als Mutter sehr beschränkt.«
    Zum ersten Mal wirkte Maria verärgert. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ich kam ihr zuvor.
    »Ich verstehe allerdings nicht ganz, was du mit dem anderen Bild wolltest. Mit dem von Jesse, meine ich. Was nützt dir das? Oder hast du es nur mitgehen lassen, um mich in Schwierigkeiten zu bringen?«
    »Wäre das nicht Grund genug?«, entgegnete Maria schnaubend.
    »Wahrscheinlich schon«, sagte ich. »Aber es hat nicht funktioniert.«

    »Noch nicht«, betonte Maria. »Aber was nicht ist, kann ja noch werden.«
    Ich schüttelte den Kopf und blickte sie an. »Oh Mann«, murmelte ich leise. »Ich werde dir wirklich übel wehtun müssen.«
    »Ach ja.« Maria kicherte hinter der spitzenbehandschuhten Hand. »Das hatte ich ja ganz vergessen. Du musst sehr wütend auf mich sein. Er ist weg, nicht wahr? Hector, meine ich. Das muss dich tief getroffen haben. Ich weiß doch, wie sehr du an ihm gehangen hast.«
    Ich wäre ihr fast sofort an die Gurgel gegangen. Wäre vielleicht auch besser gewesen. Aber dann fiel mir ein, dass sie vielleicht Informationen über Jesse hatte - wie es ihm ging oder sogar wo er war. Ich weiß, das klingt nicht wirklich überzeugend, aber schließlich war er einer der besten Freunde gewesen, die ich je gehabt hatte, die Liebeskiste mal ganz außer Acht gelassen.
    »Tja, Sklavenhändler sind nun mal nicht mein Ding«, sagte ich. »So einen hast du doch statt Jesse geheiratet, oder nicht? Einen Sklavenhändler. Dein Vater muss echt stolz auf dich gewesen sein.«
    Mit einem Schlag erstarb ihr Grinsen.
    »Lass gefälligst meinen Vater aus dem Spiel«, zischte sie.
    »Aber warum denn?«, sagte ich. »Ich würde zu gern wissen, ob er böse auf dich ist. Weil du Jesse hast ermorden lassen, meine ich. Ich kann mir vorstellen, dass er echt sauer war. Ich meine, schließlich bist du dadurch schuld daran, dass die de Silvas ausgestorben sind. Während
die Kinder, die du mit diesem Diego in die Welt gesetzt hast, allesamt, wie schon erwähnt, die totalen Nullen wurden. Ich wette, du läufst deinem Dad immer mal wieder über den Weg, da oben auf eurer Geisterbahn, und er grüßt dich nicht mal mehr. Hab ich recht?«
    Ich war mir nicht sicher, wie viel Maria wirklich verstanden hatte, aber auf jeden Fall schien sie stinksauer zu sein.
    »Du!«, schrie sie. »Ich habe dich gewarnt! Ich habe gesagt, du sollst dafür sorgen, dass deine Familie nicht weitergräbt, aber du hast nicht auf mich gehört! Du bist selber schuld, dass dein kostbarer Hector jetzt weg ist. Hättest du getan, was ich gesagt habe, wäre er jetzt noch da. Aber nein, du denkst, nur weil du eine Mittlerin bist … so eine Hochwohlgeborene, die mit den Geistern kommunizieren kann … dass du deswegen was Besseres bist als wir. Was Besseres als ich! Aber du bist ein Nichts, verstehst du, ein Nichts! Wer ist die Familie Simon denn schon? Eine Ansammlung von Niemanden! Während ich, Maria Teresa de Silva, von Königen und Prinzessinnen abstamme!«
    Ich lachte nur. Also wirklich. Königliches Geblüt, aha.
    »Na klar doch«, sagte ich. »Wirklich sehr königliches Verhalten, deinen Freund umlegen zu lassen!«
    Marias Blick war so finster wie eine Sturmwolke. »Hector musste sterben«, zischte sie wie eine Schlange, »weil er es gewagt hat, unser Verlöbnis zu lösen. Er wollte mich vor aller Leute Augen blamieren. Mich! Dabei wusste er nur zu gut, welch königliches Blut durch meine Adern rinnt. Wie konnte er nur annehmen, ich würde …«

    Moment mal. Das war eine neue Information gewesen. »Augenblick. Was hat er getan?«
    Aber Maria war nun nicht mehr zu bremsen.
    »Als würde ich, Maria de Silva, jemals zulassen, so gedemütigt zu werden. Er hatte vor, mir meine Briefe zurückzugeben und seine Briefe sowie seinen Ring von mir zurückzufordern. Er könne mich nicht mehr heiraten, sagte er, nach dem, was er über mich und Diego gehört habe.« Sie lachte boshaft. »Als wüsste er nicht, wen er da vor sich hat! Als wüsste er nicht, dass er mit einer de Silva spricht!«
    Ich räusperte mich. »Also, ich bin mir ziemlich sicher, dass er das wusste. Schließlich war de Silva auch sein eigener Familienname. Wart ihr nicht Cousin und Cousine?«
    Maria verzog das Gesicht. »Ja. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mir mit diesem …«, sie bezeichnete Jesse mit einem spanischen Wort, das alles andere als

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