Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
nicht«, sagte ich. »Es gibt einen Grund, warum er so lange in unserem Haus geblieben ist. Er muss nur rauskriegen, was dieser Grund ist, und dann kann er sozusagen auf natürlichem Wege weiterwandern.«
    »Ich bin sicher, dass das nicht ganz so einfach ist …«, wandte Pater Dom ein.
    »Er hat ein Recht darauf, für sich selbst zu entscheiden«, beharrte ich mit zusammengepressten Lippen.
    »Da gebe ich Ihnen recht, Susannah. Das meine ich ja auch die ganze Zeit. Wenn Sie ihn finden, müssen Sie
ihm die Entscheidung überlassen. Sie dürfen nicht … ähm … also … Sie dürfen nichts unternehmen, was ihn verlocken könnte …«
    Ich blinzelte ihn an. »Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Na ja …« So verlegen hatte ich ihn noch nie erlebt. Keine Ahnung, was er meinte, ich verstand nur Bahnhof. »Ihre Erscheinung hat sich in letzter Zeit ziemlich verändert …«
    Ich sah an mir herunter. Klar hatte ich mich verändert - ich hatte mein Outfit gewechselt. Ich trug jetzt ein schwarzes Kleid, auf das kleine rote Rosen aufgestickt waren, und dazu ein Paar supersüße Prada-Flipflops. Ich hatte ziemlich lange gebraucht, um das alles auszusuchen. Hey, woher sollte ich auch wissen, was man zu einem Exorzismus anzog? Ich war nicht in der Stimmung, mir von Pater Dominic was über passende Kleidung anzuhören.
    »Was?«, keifte ich. »Was stimmt denn nicht mit meinem Erscheinungsbild? Sieht das Outfit zu sehr nach Beerdigung aus? Oh Mann, ich wusste doch, dass Schwarz nicht zu diesem Anlass passt!«
    »Nein, es hat nichts mit Ihrem Outfit zu tun«, sagte Pater Dom. »Es ist nur … Susannah, Sie dürfen auf keinen Fall Ihre … sexuellen Reize einsetzen, um Jesses Entscheidung zu beeinflussen.«
    Mir fiel die Kinnlade runter. Na schön. Jetzt hatte er mich wütend gemacht.
    »Pater Dominic!«, brüllte ich und sprang auf. Aber dann wusste ich nicht mehr weiter. »So ein Schwachsinn!«, brachte ich nur noch heraus.

    »Susannah«, sagte er streng. »Tun Sie nicht so, als wüssten Sie nicht, was ich meine. Ich weiß doch, dass Sie an Jesse hängen. Ich verlange doch nur, dass Sie nicht Ihre …«, er räusperte sich, »… weiblichen Reize benutzen, um ihn zu manipulieren …«
    »Als könnte ich das überhaupt«, brummte ich.
    »Ja, Sie könnten«, erklärte er entschieden. »Aber ich möchte, dass Sie es lassen. Um Ihrer beider willen. Tun Sie es nicht.«
    »Na fein«, sagte ich. »Ich werde es nicht tun. Hatte ich sowieso nicht vor.«
    »Das freut mich zu hören.« Pater Dominic schlug ein kleines, ledergebundenes Buch auf und blätterte darin. »Wollen wir dann anfangen?«
    »Meinetwegen.« Brummelnd legte ich mich wieder hin. Unfassbar, was Pater Dominic mir da gerade unterstellt hatte! Dass ich meinen Sexappeal einsetzen würde, um Jesse zurückzubekommen. Ha! Dabei übersah der Mann wohl zwei Dinge: Erstens bin ich mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt Sexappeal habe, und zweitens hat Jesse, sollte ich Sexappeal haben, diesen jedenfalls noch nie wahrgenommen.
    Aber dass Pater Dom sich bemüßigt fühlte, so was zu sagen, musste ja bedeuten, dass er meinen Sexappeal bemerkt hatte. Lag bestimmt am Kleid. Wow, nicht schlecht.
    Als ich so dalag, breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. Pater Dom hatte das Wort sexuell in den Mund genommen! Und dann auch noch im Zusammenhang mit mir!

    Genial.
    Auf einmal begann Pater Dominic, aus seinem kleinen Büchlein vorzulesen. Dabei schwenkte er das Metallding, aus dem Rauch drang. Der kam vom brennenden Weihrauch, der in der Metallkugel steckte. Das Zeug stank erbärmlich.
    Ich verstand kein Wort von dem, was Pater Dom sagte, es war nämlich Latein. Aber irgendwie klang es ganz hübsch. Mich streifte der Gedanke, ob ich nicht vielleicht doch besser eine Hose hätte anziehen sollen. Schließlich wusste ich ja nicht, was mich da oben erwartete. Was, wenn ich irgendwo hochklettern musste? Dann wäre meine Unterwäsche zu sehen.
    Man hätte meinen können, in meinem Kopf hätten sich ernsthaftere Gedanken getummelt. Aber zu meinem Leidwesen war das Tiefschürfendste, was ich dachte, während Pater Dominic meine Seele exorzierte, dass ich mir - sobald das alles hier vorbei war - endlich ein schönes, langes, heißes Bad in dem Whirlpool gönnen würde, den Andy gerade baute. Denn mir tat echt alles weh.
    Dann geschah plötzlich etwas über meinem Kopf. Ein Stück der Kuppel verschwand hinter einer dichten Rauchwand. Es war der Weihrauch, mit dem Pater Dom mich umnebelte. Wie

Weitere Kostenlose Bücher