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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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starrten uns verwundert an.
    Paul löste sich als Erster aus der Erstarrung.
    »Suze«, sagte er lächelnd. »Was für eine Überraschung. Ich dachte, es geht dir nicht gut.«
    »Es geht mir schon wieder viel besser«, entgegnete ich und stand auf. »Dr. Slater, Mrs Slater, darf ich vorstellen? Das ist … ähm … der Direktor meiner Schule. Pater Dominic. Er war so nett, mich hierherzufahren, damit ich … ähm … Jack besuchen kann.«
    »Schön, Sie kennenzulernen.« Pater Dom erhob sich hastig. Wie gesagt, er bot schon einen klasse Anblick. Tolle Statur, einsachtzig groß, Haare so weiß wie ein schneebedeckter Berggipfel. Nicht gerade der Typ Mann, bei dem man sich Sorgen machte, wenn er sich bei einem Achtjährigen und seiner Babysitterin aufhielt.
    Als die Slaters hörten, dass Pater Dom die Junipero Serra Mission Academy leitete, fingen sie sofort an zu flöten, sie hätten eine Besichtigungstour dorthin gemacht,
und die Schule sei ja so beeindruckend. Wahrscheinlich wollten sie nicht, dass er denkt, sie wären nur hirnlose Touristen, die sich die historisch bedeutsamen Seiten einer Stadt entgehen ließen, um lieber Golf zu spielen und Cocktails zu kippen.
    Während die Slaters und Pater Dominic also umeinander herumscharwenzelten, nahm Paul mich beiseite. »Was hast du heute Abend vor?«, fragte er.
    Ich überlegte, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte: »Ach, nichts Besonderes. Ich wollte nur meine Seele exorzieren lassen, damit ich mich ein bisschen im Fegefeuer umschauen kann - ich bin nämlich auf der Suche nach dem Geist des toten Cowboys, der bisher in meinem Zimmer gewohnt hat.«
    Aber das hätte sich möglicherweise etwas zu schnoddrig angehört, wie diese blöden Ausreden, die Mädchen manchmal benutzten. »Ich muss mir noch die Haare waschen«, so was eben. Also sagte ich nur: »Ich bin schon verabredet.«
    »Schade«, sagte Paul. »Ich dachte, wir könnten nach Big Sur hochfahren und uns den Sonnenuntergang anschauen, und hinterher vielleicht irgendwo noch einen Happen essen.«
    »Tut mir leid«, sagte ich lächelnd. »Klingt gut, aber wie gesagt, ich hab schon was vor.«
    Die meisten Jungs hätten an diesem Punkt aufgegeben, aber nicht so Paul. Wie beiläufig legte er mir den Arm um die Schultern … So beiläufig, wie man so was eben machen kann. Irgendwie bekam er das ganz gut hin. Vielleicht lag es daran, dass er aus Seattle war.

    »Suze.« Er senkte die Stimme, damit ihn keiner im Raum hörte - vor allem nicht sein kleiner Bruder, der schon den Hals reckte, um etwas aufzuschnappen. »Es ist Freitagabend. Übermorgen fahren wir ab. Vielleicht sehen du und ich uns dann nie wieder. Na komm schon. Tu dem armen Idioten den Gefallen, hm?«
    So oft kommt es nicht vor, dass Typen hinter mir her sind - jedenfalls nicht so heiße Typen wie Paul. Ich meine, die meisten Jungs, die ich seit meinem Umzug nach Kalifornien kennengelernt habe … Na ja, es hat ein paar Dinge gegeben, die eine ernsthafte Beziehung verhinderten - zum Beispiel, dass die Typen wegen Mordes für mehrere Jahrzehnte im Knast gelandet sind.
    Deswegen war das hier ziemlich neu für mich. Paul beeindruckte mich irgendwie, ob ich wollte oder nicht.
    Aber ich bin ja kein Volltrottel. Selbst wenn ich nicht in jemand anderen verliebt gewesen wäre - Paul kam von weither. Für Typen, die bald wieder abreisen, ist es nicht schwer, einem Mädchen den Hof zu machen, schließlich kommen sie bald wieder aus der Nummer raus.
    »Echt, das ist süß von dir«, sagte ich. »Aber trotzdem - ich hab schon was anderes vor.« Damit wand ich mich unter seinem Arm raus, stellte mich neben Dr. Slater und unterbrach seine ausführliche Beschreibung seiner heutigen Golf-Leistung: zweimal Bogey, zweimal Par. »Würden Sie mich vielleicht nach Hause fahren, Pater Dom?«
    Natürlich, meinte Pater Dominic, und so machten wir uns aus dem Staub. Beim Verabschieden sah Paul mich
verächtlich an, wahrscheinlich war er sauer, weil ich ihn hatte abblitzen lassen.
    Ich ahnte ja nicht, dass in Wahrheit ganz andere Gründe dahintersteckten. Damals jedenfalls noch nicht. Obwohl ich es echt hätte wissen müssen. Ja, unbedingt.
    Jedenfalls las mir Pater Dom auf dem ganzen Heimweg weiter die Leviten. Er war echt sauer, viel saurer als je zuvor. Und ich hatte weiß Gott schon einige Male Sachen gemacht, die ihn zur Weißglut getrieben hatten. Ich fragte ihn, wie er rausgefunden hatte, dass ich im Hotel war und nicht wie versprochen bei CeeCee und ihrem Artikel. Das sei

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