Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
Vom Netzwerk:
gern – oder überhaupt alle Tiere, denn er hatte mich sogar gefragt, wie ich mit Max klarkam, dem Hund der Ackermans, und er nahm Andys Warnung, dass die Holzsparren wegen der Schwalben und ihrer Hinterlassenschaften dringend erneuert werden müssten, sichtlich nicht ernst.
    268, 269, 270. Ich ging den offenen Säulengang entlang, den Blick auf die beigen Spindtüren gerichtet. Anders als an meiner Schule in Brooklyn waren die Spinde hier weder mit Graffiti verziert noch eingedellt noch mit Aufklebern von Heavy-Metal-Bands zugekleistert. Offenbar gingen Westküstenschüler mit ihrer Schule respektvoller um als wir Yankees.
    271, 272. Ich blieb erschrocken stehen.
    Vor dem Spind mit der Nummer 273 stand ein Geist.
    Und es war nicht Jesse. Es war ein Mädchen, das ganz ähnlich gekleidet war wie ich, nur dass sie langes blondes Haar hatte statt braunes. Und dazu einen höchst unfreundlichen Gesichtsausdruck.
    »Was starrst du denn so?«, keifte sie mich an. Dann wandte sie sich jemandem hinter mir zu. »Und die soll jetzt meinen Platz kriegen oder was? Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein!«
    Okay, ich geb's zu. In dem Moment bin ich fast durchgedreht. Ich wirbelte keuchend herum und prallte beinahe mit Pater Dominic zusammen, der mich neugierig musterte.
    »Aha«, sagte er, als er meine Miene sah. »Hab ich's mir doch gedacht.«

KAPITEL
6
    I ch sah zwischen Pater Dominic und dem Geistermädchen hin und her. »Sie können sie sehen ?«, brachte ich schließlich heraus.
    Er nickte. »Ja. Gleich als Ihre Mutter mir von Ihnen und Ihren … Problemen an Ihrer alten Schule erzählt hat, habe ich schon vermutet, dass Sie eine von uns sein könnten, Susannah. Aber ich konnte mir natürlich nicht sicher sein, also habe ich nichts gesagt. Wobei der Name Simon, wie Sie vielleicht wissen, vom hebräischen Wort für ›aufmerksamer Zuhörer‹ abstammt, und ein aufmerksamer Zuhörer muss man als Mittler schließlich auf jeden Fall sein …«
    Ich hörte kaum, was er sagte. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass ich hier endlich, nach all den Jahren, einen anderen Mittler kennenlernte.
    »Deswegen halten sich hier also keine Indianergeister auf!«, kreischte ich. »Sie haben sich um sie gekümmert. Mann, ich hatte mich echt schon gefragt, wo die alle stecken. Ich hatte damit gerechnet, dass hier Hunderte …«
    Pater Dominic senkte bescheiden den Kopf. »Nun, Hunderte waren es nicht, aber einige sind mir durchaus begegnet, als ich hier angefangen habe. Aber das ist nicht der Rede wert. Ich habe nur meine Pflicht erfüllt, indem ich meine von Gott empfangene Gabe sinnvoll eingesetzt habe.«
    Ich verzog das Gesicht. » Der ist also für all das verantwortlich?«
    »Aber natürlich – wir haben eine besondere Gabe, die uns Gott übertragen hat.« Pater Dominic bedachte mich mit dem typisch mitfühlenden Blick, den strenggläubige Menschen uns armen gottlosen Zweifelnden gegenüber immer draufhaben. »Was dachten Sie denn, wo das sonst herkommt?«
    »Keine Ahnung, aber ich hab mir schon immer gewünscht, mit dem Zuständigen mal ein Wörtchen re den zu können. Denn ehrlich gesagt würde ich auf diese besondere Gabe nur allzu gern verzichten, wenn ich könnte.«
    Pater Dominic sah mich überrascht an. »Aber wieso denn, um Himmels willen?«
    »Weil mir das nichts als Ärger einbringt. Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele Stunden ich schon bei irgendwelchen Psychiatern verbringen musste? Meine Mutter ist davon überzeugt, dass ich schizophren bin!«
    »Oh, ich verstehe.« Er nickte nachdenklich. »Ich kann mir vorstellen, dass solch eine wundersame Gabe wie die unsere von Laien als … nun ja … als ungewöhnlich angesehen wird.«
    »Ungewöhnlich? Soll das ein Witz sein?«
    »Ich führe hier in der Mission ein behütetes, abgeschiedenes Leben«, gab er zu. »Mir ist bisher nie der Gedanke gekommen, wie schwer es für diejenigen von uns ist, die da draußen agieren müssen, sozusagen … an der Front, ganz allein, ohne geistliche Unterstützung …«
    »Diejenigen von uns?« Ich zog die Augenbrauen hoch. »Soll das heißen, es gibt noch mehr außer Ihnen und mir?«
    Er blinzelte überrascht. »Also, ich war einfach davon ausgegangen … Es muss doch noch mehr geben. Wir können unmöglich die Einzigen sein. Nein, nein, bestimmt gibt es noch andere.«
    »Wenn ich mal unterbrechen dürfte …« Das Geistermädchen schaute uns spöttisch an. »Hätten Sie vielleicht die Güte, mir zu erklären, was hier gespielt wird? Wer

Weitere Kostenlose Bücher