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Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
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trotzdem völlig. Wenn ich an einem Wochentag abends mit einem Typen hätte ausgehen wollen, hätte sie bestimmt nichts dagegen gehabt. Nur war die Frage bisher noch gar nicht aufgekommen, da mich noch nie einer darauf angesprochen hatte, weder an einem Wochentag noch sonst wann.
    Dabei seh ich gar nicht mal so übel aus. Okay, ich bin keine zweite Cindy Crawford, aber wie ein Bus von hinten seh ich auch nicht aus. Das Ding ist, an meiner alten Schule galt ich irgendwie als durchgeknallt. So ergeht's einem als Mädchen eben, wenn man ständig scheinbar mit sich selber redet und mit dem Gesetz in Konflikt gerät.
    Nicht falsch verstehen, bitte. Klar tauchten an der Schule immer mal wieder neue Typen auf und zeigten ein gewisses Interesse an mir. Aber eben nur so lange, bis jemand sie über mich aufklärte. Ab da machten sie plötzlich einen Bogen um mich, als hätte ich die Krätze oder so.
    Ostküsten-Kerle. Was wissen die schon?
    Aber jetzt hatte ich die Chance, ganz von vorn anzufangen, mit einem ganz neuen Pool an Typen, die von meiner Vergangenheit keine Ahnung hatten – wenn man mal Schlafmütz und Hatschi außer Acht ließ, aber da die beiden … sagen wir mal … verbal nicht besonders aktiv waren, würden sie vermutlich nicht groß was rum-erzählen.
    Jedenfalls war Bryce offenbar noch nichts zu Ohren gekommen, denn seine nächsten Worte waren: »Okay, dann am Wochenende. Hast du am Samstagabend schon was vor?«
    Ich hatte so meine Zweifel, ob es eine gute Idee war, sich mit einem Typen einzulassen, dessen tote Freundin ihn killen wollte. Was, wenn sie davon erfuhr und sich auf einmal auf mich einschoss? Pater Dominic würde bestimmt auch nicht entzückt davon sein, wenn ich mit Bryce ausging.
    Aber andererseits – wie oft bekam ein Mädchen wie ich die Gelegenheit, von einem so heißen Typen wie Bryce Martinson eingeladen zu werden?
    »Okay«, sagte ich. »Samstag geht klar. Holst du mich um sieben ab?«
    Er grinste. Er hatte schöne Zähne, ganz weiß und gleichmäßig. »Klar. Bis um sieben dann. Wenn nicht schon früher.«
    »Bis dann.« Ich stand mit der Hand auf dem Türknauf da. »Ach, und … Bryce?«
    Er war schon auf dem Weg zu seinem eigenen Kurs, drehte sich aber noch mal um. »Ja?«
    »Pass auf dich auf.«
    Ich glaube, er zwinkerte mir zu, aber in dem Dämmerlicht war es wirklich schwer zu sagen.

KAPITEL
9
    A ls ich nach der Schule in den Rambler stieg, fiel Schweinchen Schlau quasi sofort über mich her. »Du bist das Thema des Tages!«, rief er und hüpfte auf seinem Sitz auf und ab. »Alle reden darüber, alle haben's gesehen! Du hast ihm das Leben gerettet! Du hast Bryce Martinson das Leben gerettet!«
    »Ach was, hab ich nicht.« Gelassen drehte ich den Rückspiegel so zu mir her, dass ich sehen konnte, wie mein Haar aussah. Perfekt. Ich liebe salzige Luft.
    »Na klar hast du. Ich hab den Riesenholzklotz doch selber gesehen. Der hätte ihn doch erschlagen, wenn er ihm auf den Kopf geknallt wäre! Du hast ihn gerettet, Suze, eindeutig!«
    »Okay, vielleicht …« Ich schmierte mir etwas Lipgloss auf die Lippen.
    »Hey, du bist erst einen Tag an der Mission Academy und schon das beliebteste Mädchen der Schule!«
    Schweinchen Schlau kriegte sich gar nicht mehr ein. Ich frage mich echt, ob Ritalin in manchen Fällen nicht doch das Mittel der Wahl ist. Nicht dass ich den Jungen nicht mochte. Um ehrlich zu sein, ich mochte ihn von allen drei Jungs am liebsten – na ja, was nicht viel heißt, aber immerhin. Schweinchen Schlau war es auch gewesen, der am Abend vorher in mein Zimmer gekommen war, als ich gerade überlegte, was ich an meinem ersten Schultag anziehen sollte. Mit ganz bleichem Gesicht hatte er mich gefragt, ob ich nicht das Zimmer mit ihm tauschen wolle.
    Ich dachte, ist der verrückt oder was? Okay, er hatte ein schönes Zimmer und alles, aber hey, mein eigenes Badezimmer und den Meerblick aufgeben? Niemals! Auch wenn ich dadurch meinen unerwünschten Zimmergenossen Jesse loswerden würde – der sich im Übrigen nicht mehr hatte blicken lassen, seit ich ihn zum Teufel gejagt hatte.
    »Wie kommst du drauf, dass ich tauschen will?«, fragte ich.
    Schweinchen Schlau zuckte die Achseln. »Na ja, ich weiß nicht … Irgendwie ist das Zimmer doch gruselig, findest du nicht?«
    Ich starrte ihn an. Ihr hättet mein Zimmer sehen sollen. Die Nachttischlampe war an und tauchte alles in einen kuschligen rosa Schimmer, aus meinem CD-Player dröhnte Janet Jackson – so laut, dass meine Mutter

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