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Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
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würde ich wohl als Nächstes tun? Eine Meile in drei Minuten laufen?
    »Hör zu«, sagte ich später draußen zu ihm, während Schlafmütz sich mit der Zündung abmühte, die offensichtlich selten beim ersten Versuch ansprang. »Ich hab nur das getan, was jeder andere auch getan hätte, der in der Nähe war.«
    »Brad war in der Nähe«, sagte Schweinchen Schlau, »und hat trotzdem nichts getan.«
    »Meine Güte!«, rief Hatschi. »Ich hab den blöden Balken nicht gesehen, okay? Wenn ich ihn gesehen hätte, hätte ich Bryce natürlich auch weggeschubst. Mann, echt!«
    »Tja, aber du hast ihn eben nicht gesehen. Weil du wahrscheinlich viel zu sehr damit beschäftigt warst, Kelly Prescott anzustarren.«
    Die Bemerkung brachte Schweinchen Schlau einen harten Knuff am Arm ein. »Halt die Klappe, David«, sagte Hatschi. »Von so was hast du keine Ahnung.«
    »Jetzt haltet ihr alle mal die Klappe, okay?«, keifte Schlafmütz ungewohnt energisch. »Wenn ihr mich ständig ablenkt, krieg ich diese Karre nie zum Laufen. Brad, du hörst auf, David zu schlagen, David, du schreist mir bitte nicht mehr so ins Ohr, und Suze, du rückst deinen Dickschädel mal aus dem Spiegel, sonst seh ich nichts von der Straße. Mann, ich kann es kaum erwarten, endlich den Camaro zu kriegen!«
    Der Anruf kam nach dem Abendessen. Meine Mutter musste ziemlich laut zu mir hochschreien, ich hatte mir nämlich die Kopfhörer aufgesetzt. Ich hatte zwar gerade erst den ersten Schultag hinter mich gebracht, aber schon jede Menge Hausaufgaben auf, vor allem in Geometrie. An meiner alten Schule waren wir erst bei Kapitel sieben des Lehrbuches gewesen, hier auf der Mission Academy waren sie schon bei Kapitel zwölf. Wenn ich nicht schleunigst die Hacken in den Teer haute, hatte ich null Chancen aufzuholen.
    Als ich runterkam, um ans Telefon zu gehen, war meine Mutter schon so stinksauer, dass sie so laut schreien musste – schließlich muss sie ihre Stimmbänder für den Job schonen –, dass sie mir nicht sagen wollte, wer dran war. Ich nahm den Hörer in die Hand. »Hallo?«
    Nach einer kurzen Pause war Pater Dominics Stimme zu hören. »Hallo? Susannah? Sind Sie das? Also, tut mir leid, Sie zu Hause zu stören, aber ich habe noch mal über alles nachgedacht und bin zu der Überzeugung gelangt, dass wir unbedingt etwas unternehmen müssen, und zwar sofort. Es geht mir einfach nicht aus dem Kopf, was dem armen Bryce hätte zustoßen können, wenn Sie nicht da gewesen wären.«
    Ich blickte mich über die Schulter um. Hatschi spielte auf der Playstation Coolboarders gegen seinen Vater – der ihn als Einziger hier im Haus gewinnen ließ –, meine Mutter saß an ihrem Computer, Schlafmütz war für einen krank gewordenen Pizzafahrer eingesprungen und Schweinchen Schlau arbeitete am Esstisch an einem naturwissenschaftlichen Projekt, das erst im April fällig war.
    »Ähm«, murmelte ich. »Ich kann im Moment nicht so gut sprechen.«
    »Das weiß ich«, sagte Pater Dominic. »Und keine Sorge – ich hab eine junge Novizin anrufen lassen. Ihre Mutter denkt jetzt also, Sie hätten eine Mitschülerin dran, mit der Sie sich gerade angefreundet haben. Aber Tatsache ist und bleibt, Susannah: Wir müssen etwas tun und ich glaube, es muss noch heute Abend sein …«
    »Keine Panik«, unterbrach ich ihn. »Ich hab alles unter Kontrolle.«
    »Wirklich?« Er klang überrascht. »Aber wie denn? Wie in Gottes Namen können Sie das unter Kontrolle haben?«
    »Ich kann das jetzt nicht erklären. Aber noch mal: Es gibt keinen Grund zur Sorge. Ich hab so was schon öfter gemacht. Alles wird gut.«
    »Nun ja, das ist ja schön, wenn Sie mir das versprechen, Susannah, aber … nichts für ungut, aber ich habe Sie bereits in Aktion gesehen, und ich kann nicht behaupten, dass ich von Ihrer Methode besonders beeindruckt wäre. In einem Monat kommt der Erzbischof und ich kann nicht …«
    Es klopfte in der Leitung. »Augenblick bitte«, sagte ich. »Da ruft gerade jemand auf der zweiten Leitung an.« Ich drückte den Pater weg und meldete mich: »Hier bei Ackerman-Simon.«
    »Suze?« Eine Jungenstimme, die ich nicht auf Anhieb einordnen konnte.
    »Ja …«
    »Oh, hi, ich bin's, Bryce. Wie geht's?«
    Ich sah zu meiner Mutter rüber. Sie arbeitete stirnrunzelnd an einem Artikel. »Ähm, Bryce?«, sagte ich.
    »Könntest du bitte kurz warten? Ich hab ein Gespräch auf der anderen Leitung.«
    »Klar«, sagte Bryce.
    Ich klickte mich wieder zu Pater Dominic rüber. »Ähm, da bin ich

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