Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
Vom Netzwerk:
das völlig okay?«
    Mr Walden musterte mich interessiert. »Klar. Natürlich bräuchten Sie dafür die Einwilligung der ganzen Klasse. Ich könnte mir vorstellen, dass die Schulverwaltung mit der Idee liebäugelt, die Klassenbudgets für die Wiederherstellung der Statue von Pater Serra zu verwenden, aber …«
    Mr Walden kam nie dazu, seine Ausführungen zu beenden, denn da kam Cee Cee ins Klassenzimmer gestürzt, die rotvioletten Augen hinter den verdunkelten Brillengläsern weit aufgerissen.
    »Schnell!«, kreischte sie. »Es hat einen Unfall gegeben! Pater Dominic und Bryce Martinson …«
    Ich wirbelte herum. »Was?«, rief ich schärfer als vermutlich nötig. »Was ist mit ihnen?«
    »Ich glaube, sie sind tot!«

KAPITEL
14
    I ch rannte so schnell, dass Schwester Mary Claire, die Sportlehrerin, mich hinterher fragte, ob ich nicht der Leichtathletikmannschaft beitreten wolle.
    Aber Cee Cee hatte sich in allen drei Punkten geirrt. Pater Dominic war nicht tot. Und Bryce auch nicht.
    Und das Ganze war keinesfalls ein Unfall gewesen.
    Soweit man es sich zusammenreimen konnte, war Folgendes passiert: Bryce war aus irgendeinem Grund – niemand wusste, aus welchem – ins Büro des Schulleiters gegangen. Vielleicht wegen eines Passierscheins, schließlich hatte Bryce die Morgenversammlung verpasst. Aber auf jeden Fall war nicht das eingetreten, worauf ich gehofft hatte, nämlich dass Pater Dominic Bryce abgefangen hätte. Bryce hatte also vor dem Schreibtisch der Sekretärin gestanden, direkt unter dem riesigen Gekreuzigten, von dem Adam gesagt hatte, er würde Blut-tränen weinen, sollte die Mission Academy jemals eine jungfräuliche Absolventin erleben. Die Sekretärin war nicht da, sondern brachte gerade den Polizisten Kaffee, die immer noch den Hof bevölkerten. Bryce stand also da und plötzlich löste sich das fast zwei Meter lange Kruzifix von der Wand. Pater Dominic machte gerade rechtzeitig die Tür auf, um zu sehen, wie es herabfiel. Einen Augenblick später hätte es mit Sicherheit Bryces Schädel zertrümmert, aber da Pater Dominic ihn beiseiteschubste, bekam Bryce nur einen leichten Schlag auf den Kopf ab.
    Leider landete das Kreuz nun fast mit dem gesamten Gewicht auf Pater Dominic, schmetterte ihn zu Boden und brach ihm ein Bein sowie die meisten Rippen.
    Mr Walden und eine Handvoll Nonnen taten ihr Bestes, uns in die Klassenzimmer zu scheuchen beziehungsweise uns davon abzuhalten, den Säulengang zu verstopfen, während wir darauf warteten, dass Pater Do minic und Bryce aus dem Büro getragen und abtransportiert wurden. Ein paar Schüler verschwanden denn auch, als Schwester Ernestine mit Nachsitzen drohte. Ich blieb eisern stehen. Es war mir egal, ob sie mir Nachsitzen aufbrummte oder nicht. Ich musste mit eigenen Augen sehen, dass die beiden am Leben waren. Schwester Ernestine grummelte irgendwas vor sich hin, von wegen Miss Simon hätte wohl keine Ahnung, wie außerordentlich unangenehm eine Nachsitzstunde an der Mission Academy sein könnte. Ich erwiderte, wenn dies eine Androhung körperlicher Gewalt sein sollte, würde ich das schleunigst an meine Mutter weiterleiten, die Chefreporterin bei einem lokalen Fernsehsender sei und sicher gern so schnell mitsamt einem Fernsehteam anrücken würde, dass keiner auch nur Zeit hätte, ein Ave Maria aufzusagen.
    Das ließ Schwester Ernestine verstummen.
    Wenige Minuten später spürte ich plötzlich, wie Schweinchen Schlau sich neben mich stellte. Ich sah ihn an. »Was machst du denn hier?«, fragte ich. Normalerweise durften sich die jüngeren Schüler nur in der anderen Hälfte der Schule aufhalten.
    »Ich wollte schauen, wie es ihm geht.« Er war so blass, dass seine Sommersprossen herausstachen.
    »Dafür kriegst du bestimmt Ärger«, warnte ich ihn. Schwester Ernestine war schon fleißig dabei, Schüler aufzuschreiben.
    »Ist mir egal«, sagte Schweinchen Schlau. »Ich will ihn sehen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Schon ein komischer Junge, dieser Schweinchen Schlau. Ganz anders als seine Brüder. Und das lag nicht nur an seinen roten Haaren. Ich dachte daran, wie Hatschi sich über »Daves Geist«, der angeblich die Schlüssel verlegt habe, lustig gemacht hatte, und fragte mich, ob Schweinchen Schlau vielleicht wusste, was an dieser Schule in der letzten Zeit wirklich abgelaufen war.
    Es kam mir vor wie Stunden, aber schließlich ging die Tür auf. Bryce wurde als Erster rausgebracht, auf einer Trage festgeschnallt und – wie ich leider sagen muss

Weitere Kostenlose Bücher