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Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
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würde gut. Mr Walden tat mir allerdings ziemlich leid. Er trug die Tatsache, dass seine Klassentür zerhackt worden war, mit Gelassenheit, und auch das kaputte Fenster schien ihm nicht viel auszumachen. Aber natürlich waren die nächtlichen Geschehnisse das Thema des Tages. Junipero Serras Enthauptung sei bestimmt ein Schulstreich gewesen, meinten einige. Ein Mega-Monster-Hyper-Schulstreich. Cee Cee erzählte, einmal hätten die Zwölftklässler Kissen um die Klöppel der Kirchenglocken geschnürt, sodass das Läuten nur als ersticktes Gegurgel rausgekommen war. Deshalb glaubten einige also, die nächtliche Aktion wäre so was Ähnliches gewesen.
    Wenn sie wüssten …, dachte ich die ganze Zeit. Heathers Platz, neben Kelly Prescott, blieb unübersehbar leer, und ihr Spind – der ja nun mir zugewiesen worden war – ließ sich dank der Delle, die ihr Körper hinterlassen hatte, als ich sie dagegengeschleudert hatte, immer noch nicht öffnen.
    Es kam mir vor wie Ironie des Schicksals, als Kelly Prescott plötzlich die Hand hob und, als sie von Mr Wal-den aufgerufen wurde, fragte, ob er es nicht auch ungerecht fände, dass Monsignore Constantine erklärt hatte, für Heather würde es keinen Gedenkgottesdienst geben.
    Mr Walden lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte seine Füße auf den Schreibtisch. »Da fragen Sie den Falschen. Ich bin hier nur angestellt.«
    »Aber finden Sie es denn nicht ungerecht?«, beharrte Kelly. Sie wandte sich zur Klasse um und ihre großen, mascaraumrahmten Augen blickten flehend. »Heather Chambers ist immerhin zehn Jahre auf diese Schule gegangen. Ich finde es unmöglich, dass sie auf ihrer eigenen Schule keinen Gedenkgottestdienst bekommen soll. Und ehrlich gesagt, ich glaube, was heute Nacht passiert ist, war ein Zeichen.«
    Mr Walden blinzelte belustigt. »Ein Zeichen?«
    »Ja, ein Zeichen. Ich glaube, dass es zwischen all dem einen Zusammenhang gibt. Auch die Sache mit dem herabgestürzten Balken, der Bryce beinahe erschlagen hätte, hat irgendwie damit zu tun. Ich glaube keine Sekunde, dass Pater Serra von Vandalen enthauptet wurde. Nein, es waren Engel. Engel, die wütend sind, weil Monsignore Constantine nicht erlaubt, dass Heathers Eltern ihre Beerdigungsfeierlichkeiten hier abhalten.«
    Lautstarkes Raunen folgte ihren Worten. Nervös schauten manche zu Heathers leerem Stuhl. Normalerweise sage ich in der Schule nicht viel, aber das hier konnte ich nicht unkommentiert stehen lassen. »Du meinst also, ein Engel habe das Fenster hinter mir zerbrochen, Kelly?«
    Sie musste sich auf ihrem Sitz weit herumdrehen, um mich anzusehen. »Na ja, könnte doch so gewesen sein …«
    »Aha. Und Engel waren es auch, die Mr Waldens Tür zerlegt und den Statuenkopf runtergeholt und den Innenhof verwüstet haben?«
    Kelly reckte trotzig das Kinn vor. »Ja, das glaube ich«, sagte sie. »Die Engel sind erzürnt über Monsignore Constantines Weigerung, dass wir Heathers gedenken.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist totaler Blödsinn.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, Blödsinn, Kelly. Deine Theorie ist absoluter Bullshit.«
    Sofort wechselte ihre Gesichtsfarbe zu einer sehr interessanten Rotschattierung. Vermutlich bereute sie es jetzt, mich zu ihrer Poolparty eingeladen zu haben. »Du kannst doch überhaupt nicht wissen, ob es nicht Engel waren, Suze«, zischte sie säuerlich.
    »Doch, kann ich. Soweit ich weiß, bluten Engel nämlich nicht, und der Teppich hier war voll mit dem Blut, das der Vandale verloren hat, nachdem er sich beim Einbrechen verletzt hatte. Deswegen hat die Polizei ja auch Teppichstücke rausgeschnitten und sie mitgenommen.«
    Kelly war nicht die Einzige, die verblüfft nach Luft schnappte. Die Klasse drehte samt und sonders durch. Okay, ich hätte das mit dem Blut vielleicht lieber nicht sagen sollen – vor allem weil ich damit auf mein eigenes Blut hinwies –, aber hey, ich konnte doch nicht zulassen, dass sie so eine bekloppte Engel-Theorie verbreitete. Meine Fresse – Engel! Wofür hielt sie die ganze Nummer hier? Highway to Heaven?
    »Okay«, sagte Mr Walden. »Ich würde sagen, die Stunde ist um. Es wird Zeit, dass Sie zu Ihrem nächsten Kurs gehen. Susannah, kann ich Sie kurz sprechen?«
    Cee Cee drehte sich mir zu und wackelte mit ihren weißen Augenbrauen. »Jetzt hast du dich aber schön reingeritten, Dummi«, raunte sie mir grinsend zu.
    Dabei hatte sie keine Ahnung, wie wahr ihre Worte waren. Jeder, der auch nur ansatzweise

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