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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Geometrie-Hausaufgabe
helfen? Ich glaube, diesen bekloppten Satz des Pythagoras werde ich nie in meinen Schädel kriegen. Wenn ich die Frage mal bei einem Quiz bekommen sollte, fliege ich raus.«
    Michael schien meine Verzweiflung eher lustig zu finden. »Der Satz des Pythagoras ist nicht schwer«, sagte er. »In einem rechtwinkligen Dreieck entspricht das Quadrat über der Hypothenuse der Summe der Quadrate über den beiden Katheten.«
    »Hä?«, machte ich hilflos.
    »Hör zu, ich bin echt gut in Geometrie«, sagte Michael. »Soll ich dir vielleicht Nachhilfe geben?«
    Ich setzte einen Blick auf, den er hoffentlich als ehrfürchtig auslegte. »Oh, würdest du das wirklich tun?«
    »Klar«, erwiderte er.
    »Könnten wir vielleicht gleich heute anfangen? Nach der Schule?«, fragte ich. Ehrlich, ich hätte einen Oscar verdient, so gut hatte ich die Rolle des hilflosen Weibchens drauf. »Bei dir zu Hause?«
    Michael sah ziemlich verdattert aus. »Ähm … ja, klar.«
    Nachdem er sich vom ersten Schrecken erholt hatte, fügte er mit einem verschlagenen Grinsen hinzu: »Aber meine Eltern werden nicht da sein. Dad arbeitet und Mom verbringt die meiste Zeit im Krankenhaus. Du weißt schon, bei meiner Schwester. Ich hoffe, das macht dir nichts aus?«
    Ich konnte mich gerade noch beherrschen, nicht mit den Wimpern zu klimpern. »Nein, natürlich nicht. Alles bestens.«

    Michael war anscheinend zufrieden - und gleichzeitig irgendwie unsicher.
    »Also …«, sagte er, während ganze Schülerhorden sich an uns vorbeischoben. »Wegen der Mittagspause … Ich kann heute nicht mit dir zusammen essen, muss nämlich noch etwas erledigen … Aber wir treffen uns nach Schulschluss wieder hier, okay?«
    »Okay«, sagte ich in bester Kelly-Prescott-Imitation. Offenbar wirkte ich damit glaubwürdig, denn als Michael abzog, sah er zwar verblüfft, aber auch sehr zufrieden aus.
    Plötzlich packte Gina mich am Arm und zerrte mich in einen Türeingang. »Bist du high oder was?«, zischte sie. »Du willst zu dem Typen nach Hause? Allein? «
    Ich versuchte sie abzuschütteln. »Entspann dich, G.«, sagte ich. Auch wenn ich es meinem Stiefbruder nur ungern gönnte - sein Spitzname für Gina war echt gut gewählt. »So was gehört zu meinem Job.«
    »Dich mit Mördern unter vier Augen zu treffen?« Gina schaute mich skeptisch an. »Ich weiß nicht, Suze. Hast du das mit Pater Dominic abgesprochen?«
    »G.«, sagte ich. »Ich bin ein großes Mädchen. Ich kann prima auf mich selber aufpassen.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Also hast du es nicht mit ihm abgesprochen. Was soll das werden - freischaffendes Mittlertum auf eigene Faust? Und hör auf, mich ständig G. zu nennen!«
    »Hör zu«, versuchte ich sie zu besänftigen. »Kann sein, dass Michael mir gegenüber gar nichts zugibt.
Aber er ist ein Freak, stimmt’s? Ein Computerfreak. Und was machen Computerfreaks, wenn sie etwas planen?«
    Gina funkelte mich noch immer wütend an. »Keine Ahnung. Ist mir auch egal. Ich werde jedenfalls zu …«
    »Sie schreiben alles auf«, erklärte ich ruhig. »Und zwar im Computer. Klar? Sie führen irgendwo ein elektronisches Tagebuch oder prahlen in irgendwelchen Chatrooms herum oder laden sich Baupläne von Gebäuden runter, die sie in die Luft jagen wollen, oder was weiß ich. Also: Selbst wenn ich ihn nicht dazu bringe zu gestehen, möchte ich versuchen, eine Weile mit Michaels Computer allein zu sein, dann kann ich vielleicht …«
    »G.!« Schlafmütz kam auf uns zugeschlendert. »Da bist du ja. Machst du jetzt Mittag?«
    Ginas Lippen waren immer noch fest aufeinandergepresst, weil sie sauer auf mich war, aber Schlafmütz schien das nicht aufzufallen. Hatschi übrigens auch nicht, der eine Sekunde später zu uns stieß.
    »Hey«, sagte er atemlos. »Was steht ihr denn hier noch rum? Lasst uns was essen gehen.«
    Dann wandte er sich mir zu und schnaubte. »Na, Suze, wo bleibt denn heute dein Schatten?«
    »Michael kann heute nicht mit uns essen«, sagte ich schniefend. »Er ist verhindert. Wichtige Geschäfte und so.«
    »Aha.« Hatschi deutete mit ein paar vulgären Gesten an, Michaels Hinderungsgründe bestünden wohl darin,
dass er bestimmte Körperteile nicht unter Kontrolle und zurück in die Hose kriegen konnte. Das zielte anscheinend mehr auf Michaels Koordinationsstörungen ab als darauf, er könnte besser ausgestattet sein als der durchschnittliche sechzehnjährige männliche Teenager.
    Ich beschloss, Hatschis Auftritt zu ignorieren, und

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