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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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und ruhen Sie sich einmal ordentlich aus. Sie müssen Ihr früheres Gewicht wiederbekommen.«
    Frances starrte Susy unglücklich an. Schließlich stammelte sie: »Kann ich - danach - hierher - zurückkommen?«
    »Natürlich! Aber nur, wenn Sie es wirklich wünschen. Schreiben Sie mir nach drei Monaten, wie es Ihnen geht und wozu Sie sich entschlossen haben. Wir nehmen Sie gern auf, falls Sie wiederkommen wollen.«
    »Oh, vielen Dank, Frau Barry! Darf ich schon bald fahren?« Frances schien sehr froh und erleichtert zu sein. Susy wußte sich keinen Vers darauf zu machen. Das Mädchen war ebenso erpicht darauf, das Krankenhaus zu verlassen wie hierher zurückzukommen. Was mochte nur mit ihr los sein?
    »Gewiß, Sie können schon morgen fahren«, antwortete Susy freundlich und war noch mehr erstaunt, als Frances plötzlich in Tränen ausbrach.
    Langsam ging sie in den Saal zurück. Sie war abgespannt und fühlte die Verantwortung ihrer Stellung schwer auf sich lasten. Geistesabwesend hörte sie sich den Abendbericht der Stationsschwester an, sagte ihr, daß sie Frances für drei Monate beurlaubt habe, und setzte dann ihre Runde fort.
    Die Stationsschwester der chirurgischen Männerstation kam ihr schon an der Tür entgegen. »Jim Kendell ist zu sich gekommen und verlangt nach Ihnen, Frau Barry.«
    Susy ging zu dem Bett des Kranken und beugte sich über ihn. »Hallo, Jim!«
    Langsam hoben sich die schweren Lider des Mannes. Über sein Gesicht huschte ein Lächeln. »Hallo, Fräulein Barden! Ich bin wieder da! Bestellen Sie bitte meiner Frau .«
    Susy hörte ihm zu, beantwortete seine Fragen, wischte ihm die feuchte Stirn ab und rückte das Wasserglas in seine Reichweite. Für eine Weile vergaß sie die Schule und ihre Sorgen und wurde wieder Krankenschwester am Bett eines Patienten.

 
Noch ein Problem
    Nachdem Frances Marks abgefahren war, wandte Susy ihre Aufmerksamkeit dem zweiten Mädchen der Klasse zu, das sich nicht zur Krankenschwester zu eigenen schien. Immer wieder liefen Beschwerden über Ella Price ein. Das Mädchen sei unbeholfen und unselbständig, hieß es, und gerate sogleich in Verwirrung, sobald der Betrieb etwas lebhafter werde.
    Als Susy eines Tages in ihrem Büro saß und durch die geöffnete Tür zum Nebenzimmer hörte, daß Kit und Mary Addison sich wieder einmal über Ella unterhielten, ging sie zu ihnen.
    »Sie ist ein nettes, williges Mädchen«, sagte Kit. »Aber man muß ihr immer sagen, was sie tun soll. Und immer nur eine Sache auf einmal. Vergißt man eine Kleinigkeit, so denkt sie niemals von selber daran, sondern steht da und macht ein hilfloses Gesicht. Dabei tut sie die Arbeit gern. Es ist wirklich ein Jammer.«
    Susy überlegte ein wenig. »Dumm ist sie nicht. Wir müßten es doch fertigbekommen, ihr etwas Selbständigkeit einzuimpfen. Das ist nur eine Sache der Erziehung.«
    Eine Weile dachten die drei Frauen schweigend nach. Susy sah aus dem Fenster. Die Gipfel der Berge waren von schwarzen Wolken verhüllt. Vereinzelte Schneeflocken schwebten ziellos durch die Luft. Der Winter nahte.
    »Wenn sie sich nicht bessert, müssen wir sie fortschicken«, sagte Mary bestimmt.
    »O nein!« rief Susy erschrocken.
    Mary kritzelte eine Bemerkung auf den Rand eines Fragebogens. »Solche Sachen kommen vor. Was wollen Sie denn sonst machen?«
    »Nun, ich könnte erst einmal mit Anne sprechen. Anne kennt die Prices gut und ist ein kluger Mensch. Auch will ich noch einmal die Berichte der Stationsschwestern über Ella studieren.«
    Susy ging in ihr Büro zurück. Sie legte nicht allzu großes Gewicht auf die Berichte der Stationsschwestern, die meist sehr unterschiedlich ausfielen. Man mußte abwarten, bis eine Schülerin auf mehreren Stationen tätig gewesen war, und die Berichte dann miteinander vergleichen. Mädchen, die auf einer Station als tüchtig galten, waren manchmal auf einer anderen überhaupt nicht zu gebrauchen. Es galt, die Ursachen der Klagen herauszufinden, ehe man ein endgültiges Urteil fällen konnte.
    Ella Price arbeitete täglich zwei Stunden auf der medizinischen Männerstation. Das Urteil ihrer Stationsschwester deckte sich zum größten Teil mit dem Kits.
    »Schülerin Ella Price«, las Susy, »begeht häufig Fehler, ist zu langsam und gerät aus dem Gleichgewicht, wenn man sie antreibt. Braucht dauernd Aufsicht. Kein Organisationstalent. Anzug sauber. Unentschlossen.«
    Es stand also nicht gut für Ella. Aber sie liebte ihre Arbeit. Auch war sie ja erst achtzehn Jahre alt,

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