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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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beisammen sind, wird auch in Krankenhäusern viel geklatscht. Und da Susy und Bill erst seit kurzem verheiratet waren, hätte ihr Verhalten leicht Anlaß zu Gerede geben können. Susy ging daher rasch weiter, zog zu Hause Straßenkleider an und fuhr zum Städtchen hinunter.
    Den Weg ins Tal rollte der Wagen fast ganz von allein. Während der Fahrt beobachtete Susy die herabfallenden Schneeflocken und legte sich im Geist zurecht, was sie zu Frau Price sagen wollte.
    Frau Price fühlte sich offenbar sehr geschmeichelt durch Susys Besuch. »Ach, Fräulein Barden!« rief sie erfreut. »Kommen Sie herein und legen Sie ab. War die Straße sehr glatt?«
    »Überhaupt nicht! Es fuhr sich herrlich.«
    »Sie sehen frisch wie eine Rose aus. Ich hab’ Sie ja wer weiß wie lange nicht gesehen; aber Ella sagte mir, daß es Ihnen gutgeht. Ella ist sehr, sehr gern oben im Krankenhaus. Gewiß gehört sie zu Ihren besten Schülerinnen.«
    Während Frau Price unaufhörlich weiterplapperte, führte sie Susy ins Wohnzimmer und bot ihr Platz auf einem Roßhaarsofa an, über dem ein Bild von Urgroßvater Price hing. Anscheinend glaubte sie, Susy sei zu ihr gekommen, um ihr mitzuteilen, daß Ella in Kürze Oberschwester werden würde.
    Susy fürchtete sich ein wenig davor, diesen glücklichen Mutterstolz zu vernichten. Eltern haben es schwer, dachte sie bei sich. Sie erwarten die größten Wunder von ihren Kindern und müssen dann meistens erleben, daß sie ganz durchschnittliche Menschen werden. Behutsam leitete sie das Gespräch zu dem peinlichen Thema und sagte schließlich offen, warum sie gekommen war.
    Frau Price wurde ganz still und krampfte die Hände zusammen. »Sie meinen, Ella taugt nichts?«
    »Aber nein, Frau Price! Ich meine nur, daß sie noch nicht reif für die verantwortungsvolle Tätigkeit einer Krankenschwester sei. Sie ist nicht daran gewöhnt, selbständig zu denken und kann mit ihrem Kursus erst fortfahren, wenn sie das gelernt hat. Ich glaube, Sie können ihr das leichter beibringen als wir, und für Ella wird es auch angenehmer sein.«
    »Ich verstehe. Ich - bin wohl nicht die richtige Mutter für Ella gewesen.«
    »Davon ist gar keine Rede!« sagte Susy herzlich. »Ella ist ein liebes Kind, willig und verträglich; das ist allein Ihr Verdienst. Aber sie muß dazu erzogen werden, Verantwortung zu tragen.«
    Frau Price sah Susy voll an. »Bitte schonen Sie mich nicht, Fräulein Barden. Ich bin vernarrt in Ella. Sie ist ja alles, was wir haben. Als sie auf die Welt kam, hatten wir schon fast die Hoffnung aufgegeben, jemals ein Kind zu bekommen. Vielleicht waren wir schon zu alt, um sie richtig erziehen zu können.«
    Susy lächelte ihr ermunternd zu. »Ich möchte Ella für vier Wochen nach Hause schicken. Bitte überlassen Sie ihr während dieser Zeit den ganzen Haushalt. Tun Sie überhaupt nichts, sondern überlassen Sie alle Arbeiten Ihrer Tochter - Staub wischen, fegen, Betten machen, den Speisezettel zusammenstellen, einkaufen, kochen - einfach alles!«
    »Aber Fräulein Barden! Das arme Kind weiß ja nicht .«
    »Das ist ja gerade das Schlimme. Sie hat keine Ahnung von praktischen Dingen. Lassen Sie sie ruhig Fehler machen. Sie muß es lernen, selber Entscheidungen zu treffen. Helfen Sie ihr nicht, sondern machen Sie ihr nur Mut.«
    »Gewiß, Fräulein Barden! Ich will alles tun, was Sie für richtig halten. Es ist sehr nett von Ihnen, daß Sie Ella diese Chance geben. Aber sie verdient es auch. Sie ist ein gutes Kind - und so anständig! Niemals würde sie sich nachts herumtreiben wie dieses Mädchen aus New York. Die und ihre Freundin treiben es ja recht bunt mit den Skilehrern vom Hotel Kahlschlag. Ella hat erst neulich zu mir gesagt, sie würde niemals mit ihnen gehen, selbst wenn sie sie dazu aufforderten.«
    »Haben die Mädchen denn etwas Ungehöriges getan?« fragte Susy verdutzt.
    »Nein, das gerade nicht. Sie sind nur recht leichtfertig. Ella sagt immer ...« Frau Price redete und redete. Sie wollte Susy wohl beweisen, daß ihre Tochter in einer Beziehung doch besser als die anderen Mädchen sei. Aber im Grunde war es nur Klatsch, was sie vorbrachte - Schminke und Lippenstift - Flüstern und Kichern in parkenden Wagen. Solche Dinge hatte man den Springdaler Mädchen schon nachgesagt, ehe das Krankenhaus erbaut worden war.
    Schließlich unterbrach Susy den Redestrom. »Mit jungen Menschen wird es immer Schwierigkeiten geben, Frau Price. Man muß eben versuchen, ihre Schiefheiten geradezubiegen. Es

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