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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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neue Gemeindeschwester anstellen wolle. »Die Schwester, die wir jetzt haben, bekommt keinen rechten Kontakt mit den Leuten. Sie gibt sich große Mühe, hat aber einfach kein Verständnis für die Gebirgsbevölkerung. Wir brauchen hier jemanden, der vom Lande stammt.«
    »Wann wollen Sie die neue Schwester anstellen?« fragte Susy.
    »Im Frühjahr, wenn der Vertrag mit der jetzigen abläuft. Bis dahin wird es schon irgendwie gehen.«
    »Warum könnten wir eigentlich nicht -« Susy stockte.
    »Was denn?«
    »Ach, ich weiß nicht recht -«
    »Haben Sie irgendeine Idee?«
    »Hm - ja - so ungefähr. Ich möchte es noch ein wenig durchdenken, ehe ich darüber spreche.«
    »Gut, mein Kind!«
    Beim Essen nahm Susys unbestimmte Idee allmählich Form an. Daß sie nicht schon früher darauf gekommen war! Zu der Ausbildung in ihrer Schule gehörte natürlich auch ein Kursus in öffentlicher Gesundheitspflege. Bisher hatte niemand daran gedacht, daraus mehr zu machen als den bei allen Schwesternschulen üblichen Unterricht - wohl weil alle Beteiligten es schon als gewaltigen Fortschritt empfanden, daß es in dieser abgelegenen Gegend jetzt ein Krankenhaus mit einer Schwesternschule gab. Und dann hatte die Schule ja auch erst vor kurzem begonnen. Aber New Hampshire brauchte dringend Fürsorgeschwestern. Die Schule müßte sich darauf spezialisieren, Fürsorgeschwestern fürs Land auszubilden. In der Stadt aufgewachsenen und ausgebildeten Mädchen fiel es natürlich schwer, sich in ländlichen Verhältnissen zurechtzufinden. Ja, das war eine glänzende Idee! Im theoretischen Unterricht würde man besonderen Wert auf Psychologie und Soziologie legen müssen. Später konnte man dann noch ...
    Susys Augen begannen zu leuchten, als sie so ihren Plan ausspann. Bill mußte eine Frage an sie zweimal wiederholen, ehe sie ihn hörte. Gewaltsam riß sie sich aus ihrem Traum. Aber selbst als sie sich wieder an der Unterhaltung beteiligte, wiederholte sie sich immer wieder im stillen: Eine Schwesternschule speziell für ländliche Fürsorgeschwestern.
    An diesem Abend brachen Susy und Bill ganz gegen die Gewohnheit schon kurz vor zehn Uhr auf. Die Todds versuchten auch nicht, sie zu längerem Bleiben zu überreden.
    »Wir hätten Sie gern noch ein wenig hierbehalten«, sagte Elias. »Aber bei dem Nebel .«
    »Ja, es ist besser, wenn Sie sich heute etwas früher auf den Weg machen«, fiel Martha ein. »Sie werden sehr lange für den Rückweg brauchen.«
    Der Nebel hatte das hochgelegene Gelände, auf dem das Haus der Todds stand, noch nicht erreicht, als sie abfuhren. Aber seine Vorposten waren bereits unterwegs - lautlos nach dem Wagen greifende geisterhafte Finger und hin und wieder ein weißes Band quer über der Straße, das einen gelblichen Schimmer annahm, wenn es vom Licht der Scheinwerfer getroffen wurde. Dann tauchte das Auto plötzlich in eine dichte weiße Masse. Unwillkürlich trat Bill auf die Bremse. Susy schrie leise auf. »Das ist ja wie unter Wasser! Die Scheibe ist völlig beschlagen.«
    Bill stellte den Scheibenwischer an und lockerte die Bremse. Langsam rollte der Wagen abwärts. Um die erste Wegbiegung gelangten sie ohne Zwischenfall. Aber dann kam eine Haarnadelkurve. Bill hielt unsicher an.
    »Gib mir die Taschenlampe«, sagte Susy. »Ich werde aussteigen und dir leuchten.«
    Auf diese Art ging es sehr gut. Bill folgte dem kleinen Licht, das ihm den Weg anzeigte. Als Susy wieder in den Wagen stieg, schüttelte sie sich. »Die Kälte dringt einem durch Mark und Bein. Und man wird im Nu pudelnaß.«
    Nachdem sie eine Weile schweigend gefahren waren, sagte Susy: »Hast du nichts gehört, Bill?«
    »Nein. Was ist denn?«
    »Ich weiß nicht. Mir war, als hörte ich einen Schrei.«
    Bill hielt an, stieg aus und rief laut »Hallo!«
    Die einzige Antwort war ein nervöses Bellen von Maxi. Nachdem Bill noch ein wenig gewartet hatte, stieg er wieder ein. »Du hörst Gespenster, Susy.«
    »Mag sein.«
    Wieder fuhren sie ein paar Minuten. Plötzlich rief Susy: »Bill, da steht ein Wagen!«
    Vom anderen Straßenrand her schimmerten wie durch ein Spinnennetz zwei trübe Lichter. Bill fuhr langsam ein Stück weiter. Dann hielt er an, ließ das Fenster herunter und sah zu dem Auto hinüber, das geisterhaft aus dem Nebel auftauchte. Es war ein gelber Sportwagen. »Hallo! Haben Sie ’ne Panne?«
    »Keine Idee!« lallte eine Männerstimme. »Wir ruhn uns bloß ’n bißchen aus.«
    Bill zögerte. »Ist wirklich alles in Ordnung?« »Aber

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