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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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Wenn ich ihm Frances empfehle, wird sie bestimmt die zu ihrer Ausbildung notwendigen Mittel aus diesem Fonds erhalten.«
    So! Der Name von Bischof Allingham würde Onkel John einen tüchtigen Stoß versetzen. Ihm würde heiß und kalt werden bei dem Gedanken, daß der Bischof Näheres über die Kindheit seiner Nichte
    erfahren könnte. Aber noch war Susy nicht fertig mit Onkel John.
    »Allerdings wird die Prüfung des Antrags einige Zeit dauern«, fuhr sie in ihrem Brief fort. »Er muß nämlich einem Komitee vorgelegt werden, das aus hervorragenden Bürgern Ihrer Stadt besteht. Ich zweifle jedoch nicht daran, daß man ihn befürworten wird. Sie brauchen sich also nicht länger um Ihre Nichte zu sorgen. Sie wird für den Beruf ausgebildet werden, zu dem sie sich eignet. Einstweilen kann sie hier im Krankenhaus bleiben. Hochachtungsvoll Ihre .« Schwungvoll setzte Susy ihren Namen unter den Brief. Sie hatte gar nicht die Absicht, an Bischof Allingham zu schreiben, und das Komitee, das angeblich über die Verwendung des Fonds zu bestimmen hatte, war von ihr erfunden. Aber den Fonds gab es wirklich, wie sie von ihrem Vater wußte; und das war schließlich die Hauptsache.
    »Es ist Erpressung«, murmelte sie schmunzelnd vor sich hin. »Aber der alte Geizkragen hat nichts anderes verdient. Ich wette, er schickt ein Telegramm.«
    Wirklich kam umgehend ein Telegramm von Onkel John, in dem er Susy bat, vorläufig nicht an Bischof Allingham zu schreiben. »Brief folgt.«
    Der Brief kam mit solcher Schnelligkeit, daß Susy ihn keuchen zu hören glaubte, als die Sekretärin ihn mit der übrigen Post hereinbrachte. Sie las ihn mit aufrichtigem Vergnügen.
    Eine Viertelstunde später stand Frances im Büro und erfuhr, daß Onkel John sie im September in die Barstow-Schule schicken wolle. Sie starrte Susy mit großen, ungläubigen Augen an und schien es kaum fassen zu können.
    »In Zukunft sollen Sie das Krankenhaus als Ihr Zuhause ansehen«, sagte Susy. »Sie können Ihre Ferien hier verbringen, wenn sie wollen. Und im Sommer wird sich immer eine Arbeit für Sie finden, so daß Sie nicht ganz von Ihrem Onkel abhängig sind.«
    Tränen der Freude rannen Frances über die blassen Wangen. »Oh, Frau Barry!« flüsterte sie und wiederholte dann jubelnd: »Oh, Frau Barry!«

 
Verwirrungen
    In diesem Jahr machte Susy keine Ferien. Sie fuhr nur einmal für drei Tage nach Hause und einmal übers Wochenende nach Boston, um eine frühere Schulkameradin zu besuchen, die ein Baby bekommen hatte.
    Im September traf die zweite Klasse der Schwesternschule ein. Die älteren Schülerinnen trugen ihre Hauben und die blau-weiß gestreifte Tracht nun noch stolzer und bewußter als zuvor und gaben den Neulingen zu verstehen, daß sie ihnen an Erfahrung weit voraus waren. Die neue Klasse war sportlicher, jedoch weniger fleißig als die erste und hatte nicht so viele ausgeprägte Persönlichkeiten aufzuweisen. »Sie sind alle wie aus einer Masse«, sagte Mary, »aber es ist eine gute Masse.«
    Bald hatten auch die Neuen sich eingelebt. Die Tage vergingen wie im Fluge. Eines Morgens waren die Berggipfel weiß, und in den Krankensälen roch es nach der Zentralheizung.
    Bill hielt jetzt einen Kursus in Chirurgie ab. Er sprach manchmal zu Hause über die Schülerinnen und erzählte von Zwischenfällen im Unterricht. Susy hörte ihm stets aufmerksam zu. Aber die Eheleute waren zu höflich zueinander. Sie unterhielten sich nicht mehr heiter und ungezwungen wie früher. Es gab keine lustigen Plänkeleien mehr zwischen ihnen und auch keinen Streit, der rasch aufflammte und ebenso rasch wieder erlosch. Mariannas Name wurde niemals genannt.
    Im Oktober schrieb Marianna einen Brief an Susy. Danach ließ sie lange Zeit nichts von sich hören. Doch zu Weihnachten schickte sie jeder der beiden Freundinnen ein Taschentuch, und Ira bekam ein gestreiftes Halstuch. Obwohl er es etwas zu auffallend fand, trug er es doch mit frohem Stolz. »Marianna vergißt ihre alten Freunde nicht«, sagte er zu Susy.
    Anfang Januar kam wieder ein Brief von ihr. Sie bedankte sich für die Weihnachtsgeschenke von Susy und Kit. Sie arbeitete immer noch in dem Restaurant und traf sich hin und wieder mit Freddie. Von Heiraten schrieb sie nichts mehr. Aus dem Brief klangen Unruhe und Wanderlust. »Ich hasse den Winter«, schrieb sie. »Schnee, Eis und Kälte hängen mir zum Halse heraus. Im Süden haben die Leute es doch viel besser.«
    »Sie wird bald wieder auf Wanderschaft gehen«,

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