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Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Titel: Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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mit ihr gesprochen hätte. Aber die gutmütige Margret nahm den kühlen Empfang nicht weiter übel. Susy hatte ja gesagt, daß Karla schüchtern wäre; das erklärte alles.
    »Es muß Spaß machen, Erste Hilfe zu lernen«, fuhr sie unbekümmert fort. »Frau Barry hat Dexter fabelhaft geschient, als er sich vor zwei Jahren den Arm gebrochen hatte. Und als unser Baby ankam, hat sie mir gezeigt, wie man es füttert und pflegt. Nun mache ich es ganz allein, und das ist nur gut, denn Mutter ist schrecklich altmodisch.«
    Jetzt taute Karla ein wenig auf. »Wie wundervoll!« rief sie. »Badest du das Baby auch?«
    »Natürlich! Das ist nicht weiter schwer. Komm doch mal am Spätnachmittag herüber, dann zeig’ ich es dir.«
    »Ja, das will ich gern tun.«
    Susy fand den Anfang vielversprechend und forderte die Gesellschaft zum Einsteigen auf. Ihr Plan schien eigentlich schon gelungen zu sein. Wenn sie zurückkehrten, würde Karla gewiß Freunde gewonnen und ihre dummen Einbildungen vergessen haben.
    Während sie vergnügt die Straße hinunterfuhr, dachte Susy, wie herrlich es doch sei, mit einer Ladung lustig schwatzender junger Menschen einen Ausflug zu machen und auch die eigenen Kinder dabei zu haben. Sie hörte, wie Bettina von dem Wassermolch erzählte, den sie eines Tages gefunden und heimgebracht hatten. »Wir haben ihn in eine Kaffeekanne gesetzt und Moos und Blätter hineingetan. Er heißt Schleich.«
    »Scheich?« fragte Dexter erstaunt.
    »Nein, Schleich!« rief Jonny. »Weil er immer so umherschleicht.«
    Margret schwärmte von ihrem Französischlehrer.
    »Du solltest französisch über ihn sprechen«, meinte Howard. »Er ist tres - tres sowieso.«
    »Tres joli«, fiel Winnie ein. »Ich weiß bloß nicht, ob man von Männern >joli< sagen kann.«
    »Tres sowieso oder sonstwas«, brummte Tom. »Mir hat er eine Vier in Französisch gegeben.«
    »Ich finde ihn nett«, beharrte Margret. »Er ist in Paris geboren.«
    »Es hat keinen Sinn, daß du ihm nachläufst«, sagte Winnie. »Fräulein Elder ist schon dabei, ihn sich zu angeln. Du mußt schon mit unserer Gesellschaft vorliebnehmen.«
    »Na ja, ein Spatz in der Hand ist besser als ’ne Taube auf dem Dach.«
    Die Jungen schrien entrüstet, und alle lachten. Susy fürchtete, daß Karla sich bei den Schulgesprächen langweilen könnte, und blickte prüfend in den Rückspiegel. Aber Karla hörte nicht nur interessiert zu, sondern lächelte sogar ein wenig. Und als der See wie ein blauer Strich in der Ferne aufleuchtete, beugte sie sich ebenso gespannt vor wie die anderen.
    Das Wasser des Sees glitzerte in der Sonne. Er war nicht so tiefblau wie die von Quellen gespeisten Bergseen. Sein klares Wasser floß aus einigen Bächen zusammen, und da er ziemlich flach war, wurde er schnell warm. In einer kleinen Bucht, die von hohen Rottannen eingerahmt war, stand ein Holzhäuschen, das im Herbst als Jagdhütte und im Sommer als Badekabine benutzt wurde.
    Karla sprang aus dem Wagen und reichte Bettina die Hand.
    »Wie gefällt dir der See?« fragte Bettina.
    »Er ist wunderbar!«
    »Hoffentlich ist das Wasser nicht zu kalt«, sagte Winnie. »Howard und Dexter haben hier schon in der vorigen Woche gebadet und behaupteten, es sei gar nicht kalt. Aber sie würden das auch sagen, wenn noch Eisstücke drauf schwimmen würden.«
    »Auf alle Fälle ist das Wasser herrlich klar - fast wie in einem Schwimmbassin«, meinte Karla. Heiter und angeregt half sie, die Sachen aus dem Wagen zu laden und sie auf einen großen flachen Stein neben der Feuerstelle zu legen. Und als die Mädchen zur Badekabine gingen, um sich umzuziehen, ging sie ohne Zögern mit. Sie schwatzte zwar nicht so viel wie Winnie und Margret, sprach aber natürlich und ohne Hemmungen.
    Susy war sehr zufrieden. Warum hatte sie nicht schon längst daran gedacht, ein Picknick am See zu veranstalten? Karla brauchte nur einen energischen Schubs. Unter diesen Gedanken zog Susy den Kindern Badeanzüge an und schickte sie zum sandigen Strand hinunter.
    Karla und Margret kamen zusammen aus der Badekabine. Margret trug einen zweiteiligen Badeanzug mit einem Blumenmuster. Sie sah hübsch und nett aus, wurde aber völlig durch Karla ausgestochen, die einen einfachen grünen Schwimmanzug mit dem eingestickten Abzeichen eines Sportklubs trug. Tom und Howard hatten Margret zu gern, um eine Bemerkung darüber zu machen, aber Brüder sind erbarmungslos.
    »Meine Schwester hat einen neuen Badeanzug an und findet sich wer weiß wie

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