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Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Titel: Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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mühevoller Weg, aber die Mühe wird reichlich belohnt.« Sie lächelte ihm zu. »Jetzt muß ich die Kinder baden.«
    Er stand mit ihr zusammen auf, nahm sie in die Arme und küßte sie. Als sie ins Haus ging, sah er ihr zärtlich nach.
    Am nächsten Tag fuhr Bill nach Winslow, um ein Klavier zu mieten. Susy brachte Jerry, der ihr keine Ruhe ließ, wieder zu Fräulein Haller. Die alte Dame wollte ihn vormittags bei sich behalten und versprach anzurufen, sobald er müde wurde. Jonny gefiel es gar nicht, daß sein Zwillingsbruder ihn verließ. Alle Bemühungen, ihn aufzuheitern, schlugen fehl, bis Karla auftauchte.
    »Wo bist du gestern gewesen, Karla?« fragte Susy.
    »Ach, ich hatte keine Lust, zu den Bonneys zu gehen.«
    »Warum besuchst du Margret nicht? Sie ist so ein nettes Mädchen.«
    »Das glaub’ ich schon, aber ich möchte lieber nicht hingehen. Ich hab’ schon Kummer genug.«
    Susy warf ihr einen prüfenden Blick zu. Dann schickte sie die Kinder in die Küche, um Coca-Cola und Strohhalme zu holen. Sie wollte Karla Gelegenheit geben, ihr Herz auszuschütten.
    Aber Karla bemerkte nichts davon. »Wie war es gestern auf Ihrer Runde?« fragte sie.
    Susy erzählte ihr, wie Fräulein Haller Jerrys Musiktalent entdeckt hatte. Karla hörte mit großen Augen zu. »Wie wundervoll!« rief sie schließlich. »Sicherlich sind Sie sehr stolz auf ihn.«
    »Ein bißchen schon - aber ich finde es auch beunruhigend. Sprich bitte mit niemand darüber. Je weniger man davon weiß, desto besser
    - besonders für Jerry.«
    Karla nickte. Dann stieß sie plötzlich leidenschaftlich hervor: »Sie sind wundervoll, Frau Barry! Immer denken Sie an andere, niemals an sich selber.«
    Ehe Susy etwas erwidern konnte, kamen die Kinder mit Flaschen, Strohhalmen und Keksen ins Zimmer, und Karla eilte ihnen entgegen. Gewiß hatte es einen Zusammenstoß mit ihrer Mutter gegeben. Susy kam jedoch nicht mehr dazu, sie allein zu sprechen. Die Kinder bestürmten Karla, mit ihnen zu dem Birkenwäldchen hinter der Bergwiese zu gehen. Sie warf Susy einen scheuen, um Vergebung bittenden Blick zu und lief mit ihnen davon.
    Susy ging in die Küche und half Anne beim Einmachen von Blaubeeren. Gerade stellte sie zwei Gläser in den großen Einkochtopf, da ertönten draußen Schritte. Als sie sich umdrehte, sah sie Nell an der Tür.
    »Guten Morgen, Frau Barry! Guten Morgen, Frau Cooney! Darf ich einen Moment hereinkommen?«
    »Ja, kommen Sie nur, Nell«, sagte Susy freundlich. »Was gibt es denn, daß Sie sich bei der Hitze auf den Weg gemacht haben?«
    »Frau Stuart schickt mich und läßt fragen, ob Sie morgen mit den Kindern zum Tee kommen wollen. Sie bittet um Entschuldigung, weil sie nicht selber angerufen hat, aber sie steckt zu sehr in der Arbeit.«
    Susy glaubte nicht recht, daß Mona Stuart von einer Entschuldigung gesprochen hatte. Gewiß hatte Nell das von sich aus hinzugefügt. »Vielen Dank, Nell«, sagte sie. »Wir kommen sehr gern. Nun ruhen Sie sich aber ein wenig aus, ehe sie zurückgehen. Wir wollen uns draußen hinsetzen und eine Tasse Tee trinken. Willst du nicht mitkommen, Anne?«
    »Nein, ich möchte jetzt nicht fortgehen. Wenn ich einmal bei einer Arbeit bin, unterbreche ich sie nicht gern.«
    Susy stellte zwei Gläser und eine Kanne mit eisgekühltem Tee auf ein Tablett und führte Nell zu einem Platz unter den Ulmen, wo zwei Liegestühle und ein Tischchen standen.
    »Ah!« Behaglich streckte sie sich auf ihrem Stuhl aus und hielt ihr Gesicht dem Wind entgegen, der von den Bergen herunterkam. »Karla und die Kinder sind trotz der Hitze zu dem Birkenwäldchen hinaufgegangen. Wahrscheinlich merken sie gar nicht, daß es heiß ist. Wie finden Sie Karla übrigens? Ich hab’ mir alle Mühe gegeben, ihr ein wenig zu helfen, aber leider nicht viel erreicht.«
    »O doch, Frau Barry. Im ganzen ist sie glücklicher, als ich sie jemals gesehen habe. Nur - gerade jetzt — um Ihnen die Wahrheit zu sagen, Frau Stuart bringt sie ganz durcheinander.«
    »Wie denn das?«
    »Sie hat mir von dem Gespräch mit Ihnen erzählt. Es war gut, daß Sie offen mit ihr gesprochen haben. Nun versucht sie, Karla näherzukommen, aber sie fängt es ganz verkehrt an. Gestern hat sie ihr immerfort Fragen gestellt, eine nach der andern - wie ein Polizist.«
    »Ach, du lieber Himmel! Und Karla?«
    »Karla war ganz erschrocken und verwirrt. Ich sagte Frau Stuart, daß sie das Kind nicht so überfallen dürfe, doch sie sah mich nur verständnislos an. Da habe ich ihr

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