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Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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hob Susy beide Hörer ab, nahm sie an die Ohren und sagte »Denham 2 - Barry.«
    Zwei Stimmen sprachen zugleich auf sie ein. Die eine verlangte Alter und Gewicht eines Patienten zu wissen; die andere gab Anordnungen aus dem Operationssaal für den Patienten mit der Schußwunde. Eine Stimme war liebenswürdig, die andere mürrisch. Susy fertigte beide ab, so gut sie konnte, und legte die Hörer gerade hin, da sagte jemand hinter ihr: »Nun, amüsierst du dich gut?«
    Susy drehte sich überrascht um. »Kit! Was machst du denn hier?«
    Wunderbarerweise schwiegen jetzt beide Telefone. Kit lachte. »Ich wollte Denham 2 anrufen und mit Frau Glennon über Onkel Bill sprechen, aber beide Apparate schienen dauernd besetzt zu sein.«
    »Schienen!«
    »Nun, nun! Du hast es ja so gewollt.« Kits Augen fielen auf die Schuhe von Herrn Cutter, die noch immer auf dem Schreibtisch standen. »Was soll denn das?«
    »Ach, die Schuhe! Ich dachte, sie würden das Büro etwas gemütlicher machen. Es geht nichts über Männerschuhe ...« Sie brach ab. Wie durch Telepathie herbeigerufen, erschienen aus verschiedenen Richtungen Frau Glennon und Peggy.
    Frau Glennon begrüßte Kit selbstsicher und freundlich, hörte sich Susys Bericht über die Telefonate an und beauftragte Peggy, in Zimmer 14 ein Bett zu richten.
    »Ich werde Herrn Mullins die Medizin geben«, sagte Susy. »Fräulein van Dyke möchte mit Ihnen über Onkel Bill sprechen.«
    Bei der Erwähnung von Onkel Bill zwinkerten Frau Glennons Augen lustig. Susy ging fröhlich weg. Ein Segen, daß Frau Glennon nicht leicht aus der Fassung geriet! Nichts war aufreibender beim Stationsdienst, als mit einer Schwester zusammenzuarbeiten, die sich über jede Kleinigkeit aufregte.
    Herr Mullins war ein reizender alter Herr, nur ein bißchen geschwätzig. Es dauerte einige Zeit, bis Susy sich von ihm losmachen konnte. Als sie zum Büro zurückkehrte, gingen Kit und Frau Glennon gerade, in ein Gespräch vertieft, zum Fahrstuhl. Drei Signallämpchen aus dem großen Saal leuchteten auf. Susy eilte zu den Patienten und erkundigte sich nach ihren Wünschen. Kaum hatte sie dem dritten ein Glas Milch gebracht, da rollte ein Wagen durch den Korridor. Zwei Schwestern in Operationsmänteln und mit Operationshauben lenkten ihn in Zimmer 14. Susy folgte ihnen.
    Auf der Trage lag ein etwa zwanzigjähriger Junge mit krausem blondem Haar. Er war noch bewußtlos und sah sehr bleich aus. Susy, Peggy und die beiden Operationsschwestern hoben ihn vorsichtig auf das angewärmte Bett. Eine der Schwestern gab Susy seine Karte.
    »Der arme Junge wußte nicht, daß das Gewehr geladen war, und lehnte sich darauf. Zum Glück ist kein Knochen verletzt. Er wird bald zu sich kommen.«
    Susy beauftragte Peggy, bei dem Bewußtlosen zu bleiben, und ging zum Büro. Unterwegs traf sie Frau Glennon und gab ihr die Karte des Jungen. Frau Glennon überflog sie mit geübten Augen. Plötzlich sagte sie leise: »Ach, du lieber Gott!«
    Ein Mann und eine Frau in mittleren Jahren kamen durch den Korridor. Der Mann war groß, hatte graues Haar und ein zurückweichendes Kinn und ging etwas vornübergebeugt. Die kleine zierliche Frau hatte rotgefärbtes Haar und war kostbar aufgeputzt. Um ihren Hals hingen ein paar Perlenketten; an ihren Händen glitzerten Ringe, und an ihren Armen klimperten Armbänder. Sie blieb vor den beiden Schwestern stehen, musterte sie von Kopf bis Fuß und sagte dann scharf: »Mein Sohn ist gerade operiert worden. Ich wünsche sofort eine private Pflegeschwester für ihn.«
    »Ich will versuchen, eine zu bekommen«, antwortete Frau Glennon ruhig. »Wenn eine Pflegeschwester verfügbar ist, werden Sie eine bekommen. Ist keine verfügbar, so müssen Sie sich ein wenig gedulden.«
    Die Frau sah auf ihre goldene Armbanduhr. »Nun gut, wir werden sehen. Bitte, führen Sie uns jetzt zu unserm Sohn. Komm, Alfred!«
    Susy führte die beiden zum Zimmer 14, warf Peggy einen warnenden Blick zu und wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als die Frau ausrief: »Wozu steht das Wasser da?« Dabei zeigte sie mit dem Finger auf eine Karaffe, die Peggy vor ein paar Minuten mit frischem Wasser gefüllt und auf den Nachttisch des Patienten gestellt hatte.
    »Ihr Sohn darf etwas trinken, wenn er aufwacht«, erklärte Susy. »Zuerst natürlich nur kleine Schlucke, aber später .«
    »Ist das Wasser auch frisch?«
    »Ich habe es soeben hereingebracht«, antwortete Peggy entrüstet.
    Hastig ging Susy aus dem Zimmer. »Was für ein

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