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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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zu schwinden drohte, fand sie den richtigen. Er war perfekt. Es war Liebe auf den ersten Blick, und Ashling wusste mit warmer Gewissheit, dass sich alles zum Guten wenden würde.
    Marcus wollte Ashling um halb neun abholen, und um sieben Uhr goss sie sich ein Glas Wein ein und fing mit den Vorbereitungen an. Es war lange her, seit sie mit einem Mann essen gegangen war. Phelim und sie hatten sich an die bequemen Take-aways gewöhnt und waren nur in ein Restaurant gegangen, wenn sie keine Lust mehr auf ins Haus gelieferte Pizza oder Curry hatten.
    Im Restaurant zu essen diente allein dem Zweck der Nahrungs-aufnahme und nicht der Verführung - sie hatten andere Methoden, um sich gegenseitig ins Bett zu bekommen. Wenn Phelim in der Stimmung war, sagte er: »Ein Rüsseltier mit zwei Höckern, will das jemand?«, und wenn Ashling Lust hatte, befahl sie ihm:
    »Du sollst mich vernaschen!«
    Und wie würde es sein, mit Marcus zu schlafen? Angst und Erregung zerrten an ihren Nerven, und sie angelte sich eine Zigarette. Joy kam gerade zum richtigen Zeitpunkt.
    Sie sagte etwas Nettes über Ashlings Kleidung, guckte in den Jeansbund und bewunderte den Tanga-Slip und fragte dann: »Hast du daran gedacht, deine Schamhaare mit Conditioner zu waschen?«
    Ashling zuckte zusammen, und Joy war beleidigt. »Das ist wichtig! Und? Hast du es gemacht?«
    Ashling nickte.
    »Brav. Wie lange ist es her, seit du mit einem Mann geschlafen hast? Seit Phelim nach Australien gegangen ist?«
    »Seit er zur Hochzeit seines Bruders hier war.«
    »Und du hast wirklich vor, mit Marcus Valentine ins Bett zu gehen?«
    »Warum sollte ich sonst mein Schamhaar mit Conditioner behandeln?« Die Aufregung machte Ashling gereizt.
    »Fantastico! Du magst ihn also?«
    Ashling überlegte. »Ich kann mir vorstellen, dass ich ihn mit der Zeit sehr gern mag. Wir verstehen uns gut, und er ist attraktiv, aber nicht zu attraktiv. Frauen wie ich schaffen es nie, sich ein Model oder einen Schauspieler zu angeln oder einen Typ, von dem die anderen sagen: ›Der sieht aber gut aus‹. Du weißt, was ich meine?«
    »Ich bin geplättet. Was noch?«
    »Wir mögen die gleichen Filme.«
    »Und welche sind das?«, fragte Joy.
    »Englische.«
    Phelim hatte eine irritierende Neigung, sich als Intellektuellen zu betrachten, und sprach oft davon, dass er sich ausländische Filme mit Untertiteln ansehen wollte. Er hatte es nie getan, aber Ashling fühlte sich bedrängt, weil er gern die Kritiken von solchen Filmen vorlas und anregte, sie könnten ja ins Kino gehen.
    »Marcus ist ziemlich normal«, erklärte Ashling. »Er macht kein Bungee-Springen und er macht auch bei Protestmärschen gegen den Bau von Autobahnen und solchen verrückten Sachen nicht mit. Keine abgedrehten Hobbys - das gefällt mir an einem Mann.«
    »Was noch?«
    »Mir gefällt...«, fing Ashling an. Dann sagte sie, plötzlich heftig, zu Joy: »Du sagst das keinem weiter, sonst bringe ich dich um.«
    »Versprochen«, log Joy.
    »Mir gefällt, dass er gewissermaßen berühmt ist. Dass etwas über ihn in der Zeitung steht und die Leute ihn kennen. Ich weiß, das ist oberflächlich von mir, aber ich bin nur ehrlich.«
    »Wie sind seine Sommersprossen?«
    »Sommersprossig.« Darauf schwiegen sie einen Moment.
    »Ich habe auch ein paar; es ist nichts Anrüchiges dabei«, sagte Ashling defensiv.
    »Ich meine ja nur...«
    »Da ist Ted, kannst du ihn mal reinlassen?«
    Ted kam ganz aufgeregt ins Schlafzimmer.
    »Seht euch das an«, keuchte er und rollte ein Poster auf.
    »Das bist ja du!«, rief Ashling.
    Auf dem Poster war Teds Gesicht auf dem Rumpf einer Eule abgebildet, und darüber standen die Worte: »Eulen-Ted Mullins«.
    »Mann, das ist fantastisch!«
    »Ich lasse sie drucken - was meint ihr?« Er entrollte ein zweites Poster und hielt sie beide mit Daumen und Zeigefinger hoch. »Roter Hintergrund oder blauer?«
    »Rot«, sagte Joy.
    »Blau«, sagte Ashling.
    »Ich weiß nicht«, überlegte Ted. »Clodagh findet -«
    »Welche Clodagh?«, fuhr Ashling dazwischen. »Meine Freundin Clodagh?«
    »Ja. Ich bin bei ihr vorbeigefahren ...«
    »Warum?«
    »Um mein Jackett zu holen«, verteidigte Ted sich. »Was ist daran schlimm? Ich hatte es da vergessen, als wir auf die Kinder aufgepasst haben. Das ist ja wohl kein Verbrechen.«
    Ashling konnte nicht erklären, warum sie so aufgebracht war, und murmelte: »Ach so. Entschuldigung.«
    Ein angespanntes Schweigen folgte. »Gib mir mal meinen neuen Lippenstift«, sagte Ashling

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