Sushi Für Anfaenger
Leid.«
»Verstehe«, sagte Lisa mit eisiger Höflichkeit. »Ja, ich melde mich wieder.« Dann knallte sie den Hörer auf und schrie: »Arschlöcher, diese verdammten Arschlöcher!«
Bernard machte tut-tut-tut, aber sonst zuckte niemand auch nur mit der Wimper.
»Ronan Keatings Manager«, informierte sie die völlig desinteressierte Redaktion, »ist in einer verdammten Besprechung. Zum hundertmillionsten Mal. Nur noch drei Wochen bis zum Termin, und wir haben immer noch keinen Berühmtheiten-Brief.«
Verzweifelt warf sie sich über ihr Telefon, da bemerkte sie Jack, der sie beobachtete. Er hob die Augenbrauen. Alles in Ordnung? drückte seine besorgte Miene aus. Das tat er oft. Seitdem sie in seinem Büro in Tränen ausgebrochen war, spürte sie seine stumme, unerschütterliche Unterstützung. Eine Wir-teilen-ein-Geheimnis-Nähe, die kein anderer bemerkte.
Aber was nützte ihr das Auf und Ab seiner Augenbrauen, dachte sie gereizt. Das Auf und Ab anderer Körperteile wäre viel interessanter für sie, bitte sehr. Sicher, er hatte gerade eine Beziehung hinter sich und brauchte vielleicht Zeit, um sich davon zu erholen. Aber es waren inzwischen, ach, mindestens zwei Wochen vergangen - wie lange brauchte er denn noch?
Traurig lächelte sie vor sich hin. Nach der Begegnung mit Oliver war es ihr auch nicht so gut gegangen. Sie hatte ihm nach London folgen, sich zu ihm ins Bett legen und nie mehr aufstehen wollen. Er hatte sie nicht angerufen - anscheinend hatte er es auch nicht vor -, aber das Leben musste weitergehen ...
»Wird der Druck zu stark?« Jack setzte sich auf ihren Schreibtisch.
Sie war zutiefst beleidigt. »Nein, nur« - sie seufzte - »diese Promis.«
»Sie geben nie auf.« Man hätte seine Bewunderung fotografieren können. »Sie sollten sich mal was gönnen. Wie wär‘s mit Sushi zum Lunch? Ich lade ein.«
»Wenn...« Sie hatte spontan gesprochen, angeregt von dem plötzlichen Bild in ihrem Kopf, wie sie Sushi von seinem nackten Körper aß.
»Ja, was wollten Sie sagen?« Er lachte angenehm anzüglich.
»Nichts.« Sie sah ihn ausdruckslos an, konnte aber ein süffisantes Lächeln nicht verhindern. Einen Moment lang waren ihre Blicke ineinander versunken, dann löste sich die Flirtstimmung in Lachen auf.
»Meinten Sie, Sie wollen mit mir ausgehen?«, fragte sie.
»Oh, nein, tut mir Leid, so viel Zeit habe ich nicht. Aber wir könnten uns einen Take-away holen, wie beim letzten Mal.«
»Heute müssen Sie sich jemand anders suchen, der die Drecksarbeit für Sie macht«, sagte Trix unhöflich.
»Ich gehe selbst«, sagte Jack und überraschte die Anwesenden. »Wer möchte noch was? Ashling, Sie?«
»Nein, danke«, sagte Ashling hochnäsig. Sie argwöhnte, dass er sich über sie lustig machte.
»Sicher?«
»Ganz sicher.«
»Auch nicht, wenn ich Ihnen ein paar von den harmloseren Sachen bringe und sie Ihnen erkläre?«
»Nein.«
»Gut, ich gehe«, verkündete Jack. Dann wandte er sich an Lisa und sagte: »Und bleiben Sie ganz ruhig. Die Zeitschrift nimmt doch langsam Form an.«
Obwohl sie ihren Mitarbeitern sagte, dass sie den größten Blödsinn fabrizierten und die Zeitschrift »wie der letzte Dreck« aussah, musste Lisa doch zugeben, dass es Fortschritte zu verzeichnen gab. Die Buch-, Film-, Musik-, Video- und Internet-Seiten waren fertig. Desgleichen das Horoskop, Trix‘ Stück aus dem Leben eines normalen Mädchens, der Artikel über die Sex-Eignung der Hotelzimmer, Ashlings Salsa-Artikel, eine wunderbare Seite über Essen und Trinken von Jasper French, ein Artikel über eine irische Schauspielerin, die in einem kontroversen erotischen Stück aufgetreten war, ein Artikel aus dem wirklichen, ungeschminkten Leben einer Autorin und der Artikel von Marcus mit dem Titel »Eine Männerwelt«, der auf große Begeisterung gestoßen war. Und natürlich die Modestrecke.
Acht Seiten im ersten Teil der Zeitschrift waren vier hippen irischen Stars auf dem Weg nach oben gewidmet - einem Handtaschen-Designer, einem DJ, einem Privat-Trainer und einem wortgewandten, attraktiven Oko-Krieger, der sich sehr gut darstellen konnte.
Die Liste mit den Sachen, die »IN und OUT« waren, war auch schon fast fertig. Lisa hatte sie in fünf Minuten zusammengestellt und gab sie Ashling, damit sie ihr den letzten Schliff geben konnte. Lisa hatte geschrieben, dass Hillwalking in sei, und Hilfiger out.
»Ist Hillwalking wirklich in?«, fragte Ashling überrascht.
Lisa zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, aber es
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