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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Beine. Bis dahin würde sie natürlich keinen Bissen zu sich nehmen, damit sie normal essen könnte, wenn er da war...
    »Die Sunday Times am Apparat«, sagte Trix und wedelte mit dem Hörer vor Lisa herum. »Sie wollen wissen, welche Farbe dein Slip hat.«
    »Weiß«, sagte Lisa zerstreut, und Kelvin hätte fast einen Orgasmus gehabt.
    »Das war ein Witz«, sagte Trix. »Sie wollen was über deine Haarpflege wissen ...«
    Aber Lisa hörte nicht zu. Sie hatte die Nummer der Pressestelle von DKNY in London gewählt. »Wir wollen in unserer Weihnachtsausgabe Ihre Wintermode vorstellen, aber wir müssen die Sachen bis Freitag haben.«
    »Lisa, können wir über die Mercedes-Nachfolge sprechen?«, fragte Jack.
    Dass Mercedes sie im Stich gelassen hatte, versetzte sie erneut in Wut, die sie erst einmal bezähmen musste. »Trix, ruf bei Ghost, Fendi, Prada, Paul Smith und Gucci an! Sag ihnen, dass wir im Dezember ein paar Seiten über sie bringen, aber nur, wenn sie die Sachen bis Freitag schicken können. Kommen Sie«, sagte sie und war vor Jack in seinem Büro.
    »Die fuhrt was im Schilde«, sagte Trix - in die Luft hinein. Sie vermisste Ashling und Mercedes. Es machte keinen Spaß, wenn man niemanden zum Spielen hatte.
    Jack und Lisa sahen sich die vier unaufgefordert eingesandten Bewerbungen für die Stelle der Moderedakteurin an und beschlossen, alle vier zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.
    »Und wenn die nichts taugen, dann schalten wir eine Anzeige«, sagte Lisa. »Kann ich Sie was fragen? Wie finde ich einen Anwalt?«
    Jack dachte einen Moment lang nach. »Wir geben unsere Sachen immer an dasselbe Anwaltsbüro. Sie könnten sich dorthin wenden. Und wenn die Anwälte Ihre, ehm, Angelegenheit nicht übernehmen können, geben sie Ihnen sicherlich eine Adresse.«
    »Danke.«
    »Und wenn ich Ihnen helfen kann, dann sagen Sie es nur«, versprach Jack.
    Lisa musterte ihn misstrauisch. Es ließ sich nicht leugnen: Sie mochte ihn. Er bot ihr auch weiterhin die herzliche, unterstützende Freundschaft an, wie seit dem Tag, als sie in seinem Büro geweint hatte, weil sie nicht zu den Modeschauen gehen konnte. Er konnte nichts dafür, dass sie etwas hineingedeutet hatte.
    Am Dienstagnachmittag klingelte Ashlings Telefon. Sie riss den Hörer hoch. Lass es Marcus sein, betete sie, lass es Marcus sein!
    Aber das Herz wurde ihr schwer, als sie eine Frauenstimme hörte. Es war ihre Mutter. »Ashling, Liebes, wir wollten gern hören, wie die Startparty war, und da habe ich bei deiner Arbeit angerufen. Die haben mir gesagt, dass du nicht in der Redaktion bist. Was ist los - bist du krank?«
    »Nein.«
    »Was denn?«
    »Ich bin ...« Ashling zögerte vor dem Tabuwort, dann gab sie mit Angst und Erleichterung nach. »Ich bin deprimiert.«
    Monica wusste sofort, dass Ashling nicht »deprimiert« meinte im Sinne von »Ich bin deprimiert, weil ich gestern vergessen habe, den Film aufzunehmen«. Ashling hatte immer darauf geachtet, dass sie nie, niemals das Wort Depression in Hinblick auf sich selbst benutzte. Dies hier war ernst. Die Geschichte wiederholte sich.
    »Mein Freund hat eine Affäre mit Clodagh«, erklärte Ashling schwach.
    »Clodagh Nugent?« Monica klang erzürnt.
    »Seit zehn Jahren heißt sie Clodagh Kelly. Aber das ist ja nicht alles.«
    Monica überlegte. »Wie schlecht geht es dir?«
    »Ich liege im Bett. Es ist der fünfte Tag. Ich habe vorerst nicht vor aufzustehen.«
    »Isst du?«
    »Nein.«
    »Wäschst du dich?«
    »Nein.«
    »Denkst du an Selbstmord?«
    »Noch nicht.« Das kam also noch auf sie zu.
    »Ich setze mich morgen in den Zug, Liebes, und kümmere mich eine Weile um dich.«
    Sie wartete darauf, dass Ashling sagte, sie solle sich auf keinen Fall unterstehen, wie sie es sonst immer tat, aber stattdessen sagte Ashling: »Gut.«
    Die Angst legte sich wie eine kalte Klammer um Monicas Herz. Es musste Ashling sehr schlecht gehen.
    »Mach dir keine Sorgen, Liebes! Wir finden jemanden, der dir helfen kann. Ich werde nicht zulassen, dass du das Gleiche durchmachst wie ich«, versprach Monica heftig. »Heute ist das alles anders.«
    »Weniger Stigma«, sagte Ashling mit kalten Lippen.
    »Bessere Medikamente«, entgegnete Monica.
    Am Dienstagabend versuchten Joy und Ted Ashling mit frischer Schokolade und neuen Zeitschriften aufzumuntern, als es an der Tür klingelte. Sie alle erstarrten.
    Zum ersten Mal seit Tagen hellte Ashlings teilnahmsloses Gesicht sich auf. »Vielleicht ist es Marcus!«
    »Ich gehe und

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