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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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künstlicher Befruchtung wissen. Und jetzt hältst du es auf einmal für eine prima Idee. Insgesamt sollten wir trotzdem noch ein bisschen darüber nachdenken; Nachdenken kann nie schaden. Und wenn wir dann zu dem Schluss kommen, dass wir es wirklich und ehrlich wollen, dann ab die Post!«
    »Aber ich will nicht warten«, beharrte Daisy dickköpfig. »Bei so einer Entscheidung macht man es entweder gleich oder gar nicht. Das ist wie mit dem Haareschneiden. Je schneller man sich dazu aufrafft, desto besser. Ich meine, wir müssen doch ohnehin jede Menge Tests machen und vielleicht auch irgendwelche Sachen einnehmen, bevor es überhaupt erst losgeht. Also, ich sehe keinen Sinn darin, noch lange herumzutrödeln.«
    Tom warf einen Blick auf seine Armbanduhr, sprang dann eilig auf und stellte seine noch halb volle Müslischüssel ins Spülbecken. Dann kam er wieder zurück und ging vor Daisy in die Hocke.
    »Ich weiß, wie sehr du dir ein Baby wünschst«, sagte er, zu der niedergeschlagenen Daisy aufblickend. »Und hoffentlich weißt du, dass ich es mir ebenso sehr wünsche, nicht
zuletzt um deinetwillen. Aber im Moment geht es bei mir einfach drunter und drüber. Und für so eine Sache wie eine künstliche Befruchtung braucht man Ruhe und finanzielle Stabilität. Könntest du nicht noch wenigstens ein paar Monate warten, um zu sehen, wie es bei mir in der Firma weitergeht?«
    Daisy hob den Kopf und schaute zur Küchenuhr hinüber.
    »Du hast wohl Recht«, sagte sie. »Warten wir ein bisschen, bis du dich wieder besser fühlst. Aber jetzt musst du rennen oder du verpasst noch die Fähre.«
    »Mist, stimmt«, brummte Tom. »Lass uns heute Abend weiterreden.«
    Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und machte sich dann im Laufschritt auf den Weg. Während er den Hügel hinunterrannte, wobei ihm sein Laptop klatschend gegen den Oberschenkel schlug, dachte er, dass Daisy nicht wirklich zu verstehen schien, wie ernst es um ihn stand. Ihrer Auffassung nach hatte man einen Job fürs Leben, sobald man eine Partnerschaft in einer Firma übernahm. Alles, was er tun musste, war, sich einen anderen Tätigkeitsbereich zu suchen, und damit wäre die Sache wieder in Ordnung. Aber wenn er es in seiner Situation nicht bald schaffte, neue Kunden an Land zu ziehen, wäre es aus mit ihm. Was nicht bedeuten würde, dass sie auch gleich das Haus verlören, denn sogar Daisys bescheidene Einkünfte reichten zur Abzahlung der Hypothek. Aber es würde bedeuten, dass er selbst in der Luft hinge, und er wollte seinem erstgeborenen Kind nicht als Verlierer in die Augen blicken.
    Auch dachte er, dass diese plötzliche Manie mit dem zusammenhing, was sie gestern Abend über Angelas Schwangerschaft erfuhren. Ganz zu schweigen von dem grässlichen Ausbruch seiner Mutter. Daisy, impulsiv wie sie war, hegte nun die Überzeugung, etwas wirklich Dramatisches in ihrem Kampf um ein Baby tun zu müssen und das sofort. Persönlich
sah Tom wirklich nicht ein, was es für einen Unterschied machte, ob man nun ein paar Monate länger wartete oder nicht – wo sie sich doch schon seit drei Jahren so große Mühe gaben. Nun, jedenfalls schien das Thema fürs Erste vom Tisch, was man von seiner bevorstehenden Präsentation vor den Managern von CTC nicht behaupten konnte. Ihn plagten nach wie vor Zweifel, ob sein Material ausreichte, das diese Leute davon überzeugen würde, Tom Change wäre der Mann, sie vor den Gefahren des World Wide Web zu beschützen. Er hatte noch immer nicht den richtigen Aufhänger gefunden und ihm blieben lediglich drei Stunden...
    Derweil schnallte sich Daisy entmutigt ihre Arbeitsschuhe an – spitze kleine Dinger mit gemäßigtem Absatz. Typisch Tom, er denkt immer nur ans Geld und an seine Arbeit, haderte Daisy mit ihrem Mann, während sie den Hund, mit einem großen Fleischknochen versorgt, in den Garten sperrte. Aber sie war nicht bereit, jetzt schon aufzugeben. Sie hatte ihn schon öfter rumgekriegt. Zum Beispiel, als sie darauf beharrte, ein Büro in Surry Hill zu mieten, obwohl er es lieber gesehen hätte, wenn sie und ihr kleines Unternehmen sich in einem der Gästezimmer ansiedelten. Und als er die Wände weiß streichen wollte … Nein, sie würde schon mit ihm fertig werden.
    Als sie die Haustür hinter sich zusperrte, fragte sie sich angelegentlich, was Tom wohl davon hielte, einen neuen Verlobungsring zu kaufen, obwohl der alte nicht versichert gewesen war.
    Aber dafür war im Moment wohl auch nicht der Zeitpunkt

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