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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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auch noch der Kammerjäger seinen Zinken in ihre Angelegenheiten. Das musste eine Art männlicher Verschwörung sein.
    Nicht dass sie vorhätte, etwas allzu Schweres rumzuschleppen. In wenigen Tagen stand die Eierernte bevor – sie fühlte sich aufgeblasen wie ein Kugelfisch und faul wie ein Löwe. Das einzige, was sie im Moment machen wollte, war, sich ins Bett kuscheln und irgendeinen fetten Krimi lesen über ein Attentat auf den Präsidenten oder einen forensischen Pathologen, der von einem Serienkiller verfolgt wurde – oder etwas ähnlich Erbauliches.

    »Also dann, an die Arbeit«, sagte Tom forsch und krempelte tatsächlich die Ärmel hoch. Er trug seine Arbeitsklamotten: Die schrecklichen alten verwaschenen Jeans und ein orange-kariertes Flanellhemd, das Daisy schon seit Jahren zu entsorgen versuchte.
    »Also dann«, echote Daisy wenig begeistert. Sie trug eine Radlerhose und eine Leinenbluse. Ihr einziges Zugeständnis an die Schufterei war ein Tuch, das sie sich um die Stirn gebunden hatte, um ihre wilden Locken im Zaum zu halten. Keinesfalls wollte sie ungepflegt daherkommen, bloß weil sie eine Verabredung mit der Mülldeponie hatte.
    Es war so schlimm, wie sie es sich vorgestellt hatte. Zwei Stunden später starrten ihre Haare vor Staub und Spinnweben, ihre Hände waren total verdreckt, und das Kreuz tat ihr höllisch weh. Sie hatte sich an einem teuflischen Nagel ein Loch in ihre Radlerhose gerissen, und ihre Leinenbluse sah aus, als hätte sie jemand zusammengeknüllt und wäre dann darauf rumgetrampelt – na ja, genau genommen sah jede Leinenbluse nach fünf Minuten so aus, da brauchte sie sich eigentlich nicht zu beschweren. Die Hyperaktivität von den Hormonspritzen war ihr mittlerweile vergangen. Sie fühlte sich einfach nur stockdreckig und hundemüde oder umgekehrt.
    Doch immerhin war der Anhänger jetzt voll; kein einziges altes Regal passte mehr drauf, ob Tom wollte oder nicht. Und auch keine von diesen komischen Zementplatten mehr, die Daisy verdächtig nach Asbest aussahen.
    »Ich binde das jetzt noch alles fest, dann können wir los«, sagte Tom und machte sich ans Werk.
    »Willst du nicht erst mal was zu Mittag essen?«, schlug Daisy hoffnungsvoll vor. »Und ich sollte mich wirklich ein Stündchen hinlegen.«
    Bill Bovis hatte ihr dringend empfohlen, regelmäßige Ruhepausen einzulegen, nun, da die Ernte in wenigen Tagen
bevorstand; Daisy stellte sich vor, wie er in Jeanslatzhose und Strohhut auftauchte und vielleicht auch mit einem entsprechenden Körbchen...
    »Aber ich brauche dich hier – außer natürlich, Bovis kommt zufällig vorbei, um mir beim Ausladen von diesem Schrott zu helfen«, entgegnete Tom ungeduldig. »Die Mittagsschläfchen werden bei dir ja allmählich zur fixen Idee. Dabei bist du noch nicht mal schwanger.«
    Daisy presste die Lippen zusammen, sagte aber nichts weiter. Sie war zu der Einsicht gekommen, dass sie eben einfach mit Toms lauwarmer Haltung der künstlichen Befruchtung gegenüber leben musste. Sie brauchte ja auch nicht mehr von ihm als jeden Morgen ihre Spritze und zur rechten Zeit ein wenig Sperma; den Rest würde Bill erledigen. Wenn Tom durchaus nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen wollte, auch gut, dachte Daisy. Um fair zu sein – er wusste ja noch nicht, dass ihre Partnerschaft vom Ausgang dieses IVF-Zyklus abhing, oder dem nächsten. Wenn er nicht wahrhaben wollte, dass ihre Ehe mittlerweile so aufregend war wie Vormittagsfernsehen, hatte er sich das selbst zuzuschreiben.
    »Kein Problem, dann fahren wir eben erst zur Müllkippe und essen nachher etwas«, sagte sie gleichmütig und kletterte auf den Beifahrersitz.
    Es war ein herrlicher Frühlingstag, mit einer weichen Brise und ein paar zarten Schleierwölkchen am Himmel. Auf dem Weg nach Norden zur nächsten Deponie erblickte Daisy durchs Fenster ein paar Kindergärten, wo fröhliche Knirpse herumwuselten. Tom kurbelte derweil rastlos am Radio herum.
    »Zu schade, dass man zum Autoradio keine Fernbedienung kriegt«, bemerkte Daisy nach einer Weile.
    Tom blickte sie an. »Was soll das schon wieder heißen?«
    »Ach, nichts.«

    »Falls du jetzt mit der alten Leier von den Männern und ihren Fernbedienungen anfangen willst, lass es lieber. Ich glaube, das hat Seinfeld vor zehn Jahren ganz gut hingekriegt.«
    »Wollte ich gar nicht«, stritt Daisy ab. »Und wieso bist du so krätzig?«
    »Ich bin nicht krätzig.« Er schwieg, dann meinte er in etwas versöhnlicherem Ton: »Und wie geht’s

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