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Suzanna

Suzanna

Titel: Suzanna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Großvater, was du sehen solltest. Es sei denn, du hast Angst davor, mit mir allein zu sein.«
    Sie straffte sich. »Ich werde kommen.«

    Am nächsten Morgen stand Suzanna mit Megan auf der Terrasse und sah zu, wie die Kinder mit Fred über den Rasen liefen.
    »Ich wünschte, Sie könnten länger bleiben.«
    Megan schüttelte den Kopf und lächelte. »Es überrascht mich, aber ich wünschte es auch. Ich muss morgen wieder arbeiten.«
    »Sie und Kevin sind hier jederzeit willkommen.«
    »Das weiß ich.« Megan sah Suzanna an. In deren Augen fand sie eine Traurigkeit, die sie verstand, auch wenn sie sich nur selten erlaubte, sie zu empfinden. »Wenn Sie und die Kinder einmal nach Oklahoma kommen, haben Sie bei uns ein Heim. Ich möchte nicht den Kontakt verlieren. Kevin muss diesen Teil seiner Familie genauer kennenlernen.«
    »Dann werden wir den Kontakt auch nicht verlieren.« Suzanna hob das Blütenblatt einer Rose auf, das aus einem Strauß gefallen war. »Es war eine schöne Hochzeit. Sloan und Mandy werden glücklich sein. Und wir werden gemeinsame Nichten und Neffen haben.«
    »Himmel, die Welt ist ein seltsamer Ort.« Megan ergriff Suzannas Hand. »Ich hoffe, wir können Freundinnen werden, nicht nur unserer Kinder wegen oder wegen Sloan und Amanda.«
    Suzanna lächelte sie an. »Ich glaube, das sind wir bereits.«
    »Suzanna!« Coco winkte von der Küchentür her. »Ein Anruf für dich.« Sie kaute an ihrer Unterlippe, als Suzanna sie erreichte. »Es ist Baxter.«
    »Oh!« Suzanna registrierte, wie das schlichte Behagen des Morgens verschwand. »Ich nehme das Gespräch nebenan entgegen.«
    Sie wappnete sich, während sie durch den Korridor ging. Er konnte sie nicht mehr verletzen, weder körperlich noch gefühlsmäßig. Sie schlüpfte in die Bibliothek, atmete kräftig durch und hielt den Hörer ans Ohr.
    »Hallo, Bax.«
    »Vermutlich hältst du dich für schlau, weil du mich so lange am Telefon hast warten lassen.«
    Und da war er auch schon wieder, dieser knappe, kritisierende Ton, der sie einmal zum Zittern gebracht hatte. Diesmal seufzte sie bloß. »Tut mir leid, ich war im Freien.«
    »Und hast wahrscheinlich im Garten herumgegraben. Tust du noch immer so, als könntest du davon leben, Rosen zu beschneiden?«
    »Du rufst sicher nicht an, um dich nach meinem Geschäft zu erkundigen.«
    »Dein Geschäft, wie du es nennst, ist für mich nichts weiter als eine kleinere Peinlichkeit. Dass meine Exfrau Blumen an der Straßenecke verkauft …«
    »… befleckt dein Image, ich weiß.« Suzanna strich eine Locke aus der Stirn. »Wir kauen das doch nicht wieder durch, oder?«
    »Ziemlich bissig geworden.« Sie hörte ihn etwas zu jemand anderem sagen und lachen. »Nein, ich wollte dich nicht daran erinnern, dass du eine Närrin aus dir machst. Ich will die Kinder.«
    Ihr gefror das Blut in den Adern. Einen Moment lang blieb sie stumm. »Wie bitte?«
    Ihr vibrierendes Flüstern gefiel ihm außerordentlich. »Ich glaube, es steht sehr deutlich in der Vormundschaftsvereinbarung, dass ich auf zwei Wochen während des Sommers ein Anrecht habe. Ich hole sie am Freitag ab.«
    »Aber du hast nicht …«
    »Hör auf zu stammeln, Suzanna! Das ist eine deiner ärgerlichen Angewohnheiten. Wenn du es nicht verstanden hast, wiederhole ich es. Ich übe meine väterlichen Rechte aus. Ich hole die Kinder am Freitag ab – mittags.«
    »Du hast sie seit fast einem Jahr nicht gesehen. Du kannst sie nicht einfach abholen und …«
    »Ganz sicher kann ich das. Wenn du die Vereinbarung nicht erfüllen willst, schleppe ich dich zurück vor Gericht. Es wäre weder legal noch klug von dir, mir die Kinder vorzuenthalten.«
    »Ich habe nie versucht, sie dir vorzuenthalten. Du hast dich nicht um sie gekümmert«, konterte Suzanna.
    »Ich habe nicht die Absicht, meinen Zeitplan so umzustellen, dass es dir passt. Yvette und ich fahren für zwei Wochen nach Martha’s Vineyard und haben beschlossen, die Kinder mitzunehmen. Es wird Zeit, dass sie mehr von der Welt sehen als diese kleine Ecke, in der du sie versteckst.«
    Ihre Hände zitterten. Sie packte den Hörer fester. »Du hast Alex zu seinem Geburtstag nicht mal eine Karte geschickt.«
    »Ich glaube nicht, dass in der Vereinbarung etwas von Geburtstagskarten steht«, entgegnete er kalt. »Aber es stehen sehr genaue Angaben über Besuchsrechte darin. Du kannst dich gern bei deinem Anwalt erkundigen, Suzanna.«
    »Und wenn sie nicht mit dir gehen wollen?«
    »Die Entscheidung liegt nicht

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