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Suzanna

Suzanna

Titel: Suzanna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aufrührerische Miene des Jungen verwandelte sich in ein Grinsen.
    »Sie hängen noch immer finster vor sich hinbrütend in Ecken herum, wie ich sehe.«
    Holt drehte sich um und war erneut betroffen über Lilah Calhouns Ähnlichkeit mit der Frau, die sein Großvater gemalt hatte. »Ich beobachte einfach die Show.«
    »Die Eintrittskarte ist ihren Preis wert. Max –«, Lilah legte ihre Hand auf den Arm eines großen schlanken Mannes an ihrer Seite, »das ist Holt Bradford, in den ich etwa vor fünfzehn Jahren genau vierundzwanzig Stunden wahnsinnig verliebt war.«
    Holt hob die Augenbrauen. »Das haben Sie mir nie erzählt.«
    »Natürlich nicht. Am Ende des Tages entschied ich, dass ich überhaupt nicht in den finsteren, gefährlichen Typ verliebt sein möchte. Das ist Max Quartermain, der Mann, den ich für den Rest meines Lebens lieben werde.«
    »Gratuliere.« Holt ergriff Quartermains dargebotene Hand. Fester Griff, dachte Holt, ehrlicher Blick und ein leicht verlegenes Lächeln. »Sie sind der Lehrer, richtig?«
    »Der war ich. Und Sie sind Christian Bradfords Enkel.«
    »Stimmt«, bestätigte Holt, und seine Stimme kühlte etwas ab.
    »Keine Sorge, wir werden Sie nicht beknien, solange Sie unser Gast sind.« Lilah fuhr mit einer Fingerspitze am Rand ihres Glases entlang, während sie ihn betrachtete. »Das machen wir später. Max kann Ihnen dann die Narbe zeigen, die er abgekriegt hat, als wir unsere kleine Reklameschau abzogen.«
    »Lilah.« Max’ Stimme war sanft, aber bestimmt.
    Lilah zuckte bloß die Schultern und nippte an dem Champagner. »Sie erinnern sich an C. C.?« Sie deutete auf ihre Schwester, die zu ihnen stieß.
    »Ich erinnere mich an ein schlaksiges Kind mit Motorenöl im Gesicht.« Holt entspannte sich so weit, dass er lächelte. »Sie sehen gut aus.«
    »Danke. Mein Mann Trent – Holt Bradford.«
    Trent war Cocos Tanzpartner, stellte Holt fest, während er und Trent einander einschätzten.
    »Und die Braut und der Bräutigam«, verkündete Lilah und prostete dem Paar zu, ehe sie noch einen Schluck nahm.
    »Hallo, Holt!« Obwohl sie noch immer strahlte, verrieten Amandas Augen Aufmerksamkeit. »Freut mich, dass Sie kommen konnten.« Als sie Sloan vorstellte, erkannte Holt, dass er hübsch eingekesselt worden war. Sie bedrängten ihn nicht. Nein, die Smaragde wurden kein einziges Mal erwähnt. Doch sie hatten sich zusammengeschlossen in einer fest gefügten Mauer aus Entschiedenheit, die er bewundern musste, obwohl sie ihn störte.
    »Was ist das denn, ein Familientreffen?« Suzanna eilte herbei. »Ihr solltet euch unter die Gäste mischen und euch nicht in einer Ecke zusammendrängen. Oh, Holt!« Ihr Lächeln wirkte unsicher. »Ich wusste nicht, dass Sie hier sind.«
    »Ihre Tante hat mich eingeladen.«
    »Ja, sicher, aber …« Sie brach ab und zwang sich zu einem höflichen Lächeln. »Freut mich, dass Sie es geschafft haben.«
    Den Teufel freut es dich, dachte er und hob sein Glas. »Es war interessant bisher.«
    Wie auf ein unhörbares Signal hin trieb ihre Familie auseinander und ließ sie beide allein in der Ecke. »Ich hoffe, meine Angehörigen haben Sie nicht in Verlegenheit gebracht.«
    »Ich werde mit so etwas fertig.«
    »Kann schon sein, aber ich möchte nicht, dass Sie auf der Hochzeit meiner Schwester bedrängt werden.«
    »Aber es stört Sie nicht, wenn es woanders stattfindet.«
    Ehe Suzanna reagieren konnte, zogen kleine Hände ungeduldig an ihrem Rock. »Mom, wann kriegen wir die Torte?«
    »Wenn Amanda und Sloan bereit sind, sie anzuschneiden.« Sie strich mit einem Finger über Alex’ Stupsnäschen.
    »Aber wir haben Hunger.«
    »Dann geh ans Büfett und stopf dir deinen kleinen Magen voll.«
    Er kicherte, ließ jedoch nicht locker. »Die Torte …«
    »Ist für später. Alex, das ist Mr Bradford.«
    Nicht besonders daran interessiert, noch einen Erwachsenen kennenzulernen, der ihm den Kopf tätscheln und sagen würde, was für ein großer Junge er doch war, blickte Alex schmollend zu Holt hoch. Als ihm ein männlicher Händedruck angeboten wurde, wirkte er etwas munterer.
    »Bist du der Polizist?«
    »Ich war einer.«
    »Hast du jemals eine Kugel in den Kopf bekommen?«
    Holt unterdrückte ein Lachen. »Nein, tut mir leid.« Irgendwie hatte er das Gefühl, als hätte er sein Gesicht verloren. »Ich habe allerdings mal eine Kugel ins Bein bekommen.«
    »Ja?« Alex’ Miene erhellte sich. »Hast du geblutet?«
    »Eimerweise.«
    »Wow! Hast du viele böse Männer

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