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Suzanna

Suzanna

Titel: Suzanna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bei ihnen, auch nicht bei dir. An deiner Stelle würde ich nicht versuchen, sie gegen mich aufzuhetzen.«
    »Das ist gar nicht nötig«, murmelte sie.
    »Sorge dafür, dass sie mit ihren Sachen bereitstehen. Ach, und noch etwas, Suzanna. Ich habe in letzter Zeit ziemlich viel über deine Familie gelesen. Ist es nicht sonderbar, dass in unserer Scheidungsvereinbarung keine Rede von einer Smaragdhalskette war?«
    »Ich wusste nicht, dass sie existiert.«
    »Ich frage mich, ob das Gericht das glauben wird.«
    Tränen der Frustration und Wut stiegen Suzanna in die Augen. »Um Himmels willen, hast du noch nicht genug bekommen?«
    »Es ist nie genug, Suzanna, wenn man bedenkt, wie sehr du mich enttäuscht hast. Freitag«, sagte er, »mittags.« Damit legte er auf.
    Suzanna zitterte, während sie sich in einen Sessel sinken ließ. Sie fühlte sich, als wäre sie fünf Jahre zurückversetzt worden, zurück in diese schreckliche Hilflosigkeit. Sie konnte Baxter nicht aufhalten. Sie hatte die Vormundschaftsvereinbarung Wort für Wort gelesen, ehe sie unterschrieben hatte. Den Buchstaben nach hätte sie verlangen können, dass er sich früher anmeldete, doch das hätte nur das Unvermeidliche hinausgeschoben. Wenn Bax sich entschieden hatte, konnte sie das nicht ändern. Je mehr sie kämpfte, je mehr sie widersprach, desto härter würde er reagieren.
    Und umso schwerer würde er es den Kindern machen.
    Ihre Babys! Sie schlug die Hände vors Gesicht. Es war nur für eine kurze Zeit, sie konnte es überleben. Aber wie mochten sich die Kinder fühlen, wenn sie einfach weggebracht wurden und keine andere Wahl hatten?
    Sie musste es wie ein Abenteuer darstellen. Mit dem richtigen Ton und den richtigen Worten konnte sie die beiden davon überzeugen, dass sie es selbst wollten. Suzanna presste die Lippen zusammen und stand auf. Aber nicht in diesem Augenblick. Sie würde die Kinder nie überzeugen können, wenn sie dermaßen aufgewühlt mit ihnen sprach.
    »Dieses verdammte Haus ist wie die Grand Central Station.« Das vertraute Klopfen eines Stocks brachte Suzanna beinahe dazu, wieder in den Sessel zu sinken. »Leute kommen und gehen, Telefone läuten. Man könnte meinen, dass noch nie zuvor jemand geheiratet hat.« Suzannas Großtante Colleen, die herrlichen weißen Haare zurückgekämmt und glitzernde Diamanten an den Ohren, blieb an der Tür stehen. »Ich möchte dich nur davon unterrichten, dass deine kleinen Ungeheuer Schmutz die Treppe hinaufgeschleppt haben.«
    »Tut mir leid.«
    Colleen gab bloß einen verächtlichen Laut von sich. Sie genoss es, über die Kinder zu klagen, weil sie die beiden mochte. »Rüpel! An dem einzigen gesegneten Tag der Woche, an dem nicht in jeder Minute gehämmert und gesägt wird, kreischt ein Pack Kinder im Haus. Warum, zum Teufel, sind sie nicht in der Schule?«
    »Weil Juli ist, Tante Colleen.«
    »Ich sehe nicht ein, was das für einen Unterschied machen sollte.«
    Ihr finsterer Blick wurde noch finsterer, als sie Suzanna betrachtete. »Was ist los mit dir, Mädchen?«
    »Nichts. Ich bin nur ein wenig müde.«
    »Von wegen müde.« Sie kannte diesen Blick. Er war ihr schon früher aufgefallen – diese erschöpfte Verzweiflung und Hilflosigkeit in den Augen ihrer eigenen Mutter. »Wer war das am Telefon?«
    Suzanna hob das Kinn. »Das, Tante Colleen, geht dich nichts an.«
    »Ach, du bist aufs hohe Ross geklettert.« Und es gefiel ihr. Sie bevorzugte es, dass ihre Großnichte zurückbiss, anstatt einen Schlag einzustecken. Abgesehen davon brauchte sie nur Coco unter Druck zu setzen, bis sie erfuhr, was hier vor sich ging.
    »Ich habe eine Verabredung«, sagte Suzanna so gefestigt wie möglich. »Würdest du Tante Coco bitte sagen, dass ich weggefahren bin?«
    »Jetzt bin ich also auch schon Bote. Ich sage es ihr, ich sage es ihr«, murmelte Colleen und winkte mit ihrem Stock. »Es ist höchste Zeit, dass sie mir Tee macht.«
    »Danke. Ich bleibe nicht lange weg.«
    »Geh aus dem Haus und kläre deinen Kopf«, empfahl Colleen, als Suzanna sich an ihr vorbeidrängte. »Es gibt nichts, womit eine Calhoun nicht fertig wird.«
    Suzanna seufzte und küsste Colleen auf die hagere Wange. »Ich hoffe, du hast recht.«

    Suzanna glaubte, ruhig zu sein, als sie bei Holts Cottage eintraf und klopfte.
    Der Hund machte einen Höllenspektakel. Holt hatte eine Hand an Sadies Halsband, als er die Tür öffnete. »Ich dachte schon, ich müsste dich holen.«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich komme.« Sie trat

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