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Suzanna

Suzanna

Titel: Suzanna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Suze.«
    »Ich weiß.«
    »Max, siehst du das?«
    »Ja.« Er küsste sie sanft auf das Haar und betrachtete das Porträt jener Frau, die eine Doppelgängerin der Frau war, die er liebte. »Sie war schön. Das ist ein Bradford.« Er sah Holt achselzuckend an. »Ich habe in den letzten zwei Wochen die Arbeit Ihres Großvaters studiert.«
    »Sie haben das die ganze Zeit gehabt«, begann Lilah.
    Holt ließ den Vorwurf an sich abprallen. »Ich wusste nicht, dass das Bianca ist, bis ich Sie gestern sah.«
    Lilah lenkte ein und betrachtete sein Gesicht. »Sie sind gar nicht so eklig, wie Sie die Leute glauben machen wollen. Ihre Aura ist viel zu klar.«
    »Lass Holts Aura in Ruhe, Lilah«, sagte Suzanna lachend. »Ich möchte, dass Tante Coco das Bild sieht. Ach, ich wünschte, Sloan und Mandy wären noch nicht in die Flitterwochen abgereist.«
    »Sie werden nur zwei Wochen weg sein«, erinnerte Lilah sie.
    Zwei Wochen. Suzanna bemühte sich, das Lächeln nicht verrutschen zu lassen, als Holt das Porträt ins Haus trug.
    In dem Moment, als sie das Bild sah, weinte Coco. Aber das war zu erwarten gewesen. Holt hatte das Gemälde auf das Zweiersofa im Salon gestellt, und die Tante saß im Ohrensessel und durchweichte ihr Taschentuch.
    »Dass wir nach so langer Zeit wieder etwas von ihr in diesem Haus haben …«
    Lilah berührte die Schulter ihrer Tante. »Ein Teil von ihr ist immer im Haus gewesen.«
    »Oh ja, ich weiß, aber dass wir sie jetzt so ansehen können …« Sie schniefte. »Und dich sehen.«
    »Er muss sie ja sehr geliebt haben.« C. C. lehnte ihren Kopf mit feuchten Augen an Trents Schulter. »Sie sieht genau so aus, wie ich sie mir immer vorgestellt habe, genau so, wie ich es an jenem Abend, an dem ich sie fühlte, gewusst habe.« Holt behielt seine Hände in den Taschen. »Hören Sie, Gefühle und Séancen beiseite, es geht um die Smaragde. Wenn Sie meine Hilfe wollen, muss ich alles wissen.«
    »Séance.« Coco trocknete ihre Wangen. »Wir sollten wieder eine abhalten. Wir hängen das Porträt ins Esszimmer. Wenn wir uns darauf konzentrieren, müssen wir Erfolg haben. Ich werde mich um den Stand der Gestirne kümmern.« Sie sprang auf und hastete aus dem Raum.
    »Da geht sie hin«, murmelte Suzanna.
    Trent nickte. »Nichts gegen Coco, aber es ist wohl am besten, ich informiere Holt auf eine konventionellere Art.«
    »Ich mache Kaffee.« Suzanna warf einen letzten Blick auf das Porträt, ehe sie in die Küche eilte.
    Sie stellte die Kaffeemaschine an, dachte an ihre Kinder, an die Legende und zuckte zusammen, als sich Hände auf ihre Schultern legten. Sie hatte völlig die Zeit vergessen.
    Langsam drehte Holt sie zu sich herum. »Ich fahre mit Max und Trent ins Dorf und spreche mit Lieutenant Koogar. Verschieben wir den Kaffee.« Er rieb mit seinem Daumen über die Falte, die zwischen ihren Brauen entstanden war. Die Zärtlichkeit überraschte sie beide. Er fing sich und ließ die Hand sinken. »Du machst dir zu viele Sorgen. Ich melde mich wieder.«
    »Danke. Ich werde nicht vergessen, was du für uns tust.«
    »Vergiss es.« Holt zog sie an sich und küsste sie, bis sie in seinen Armen weich wurde. »Erinnere dich lieber daran.«
    Er ging hinaus, und Suzanna sank auf einen Stuhl. Sie hatte gar keine andere Wahl, als sich später an diesen Kuss zu erinnern.

6. K APITEL
    Suzanna hatte Kundschaft, als Holt den Laden von »Island Gardens« betrat. Also schaute er sich ein wenig um. Er betrachtete gerade ein Tablett mit roten Blumen, als er in dem Busch hinter sich ein Rascheln hörte. Instinktiv spannte er sich an, und seine Finger zuckten nach der Waffe, die er nicht mehr trug. Langsam stieß er den Atem aus und verwünschte sich selbst. Er musste diese Reaktion überwinden. Er war kein Polizist mehr.
    Holt drehte den Kopf und entdeckte den Jungen hinter einem Ständer mit Päonien.
    Alex schnellte grinsend hoch. »Ich hab dich!« Er tanzte fröhlich um die Päonien herum. »Ich bin ein Pygmäe, und ich habe dich mit meinem vergifteten Pfeil aus dem Blasrohr getroffen.«
    »Was für ein Glück, dass ich gegen Pygmäengift immun bin. Wo ist deine Schwester?«
    »Im Gewächshaus. Mom hat uns Samen und so’n Zeug gegeben, aber das war langweilig. Ich darf hier herauskommen«, sagte er rasch, weil er wusste, wie schnell es einem die Erwachsenen schwer machen konnten. »Solange ich nicht zur Straße gehe oder etwas umwerfe.«
    Er wollte es dem Kind nicht schwer machen. »Hast du heute schon viele Kunden

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