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Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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feingliedrigen Finger, an dem er keinen Ring entdecken konnte, auf sein Hemd legte und mit feinen Bewegungen kleine Kreise um einen der Knöpfe zog, setzte sein Herz einen Schlag aus, um anschließend laut in seiner Brust zu hämmern.
    „Mit dem Gürtel liegen Sie definitiv falsch“, antwortete sie mit einer heiseren und zugleich honigsüßen Stimme, die seine wildesten Sexfantasien weckte. „So schnell wie ihr Jungs im Kreuzverhör zusammenbrecht, bliebe nicht mehr viel übrig, was meine Hose halten könnte, nicht wahr, John?“
    Dann stieg sie in ihren auf Hochglanz polierten BMW und fuhr davon, bevor sein hormongesteuertes Gehirn ihre Worte von ihrem Verhalten trennen konnte und ihm klar wurde, dass sie sich über ihn lustig gemacht hatte.
    Wider jede Vernunft musste er lachen. Dabei war es weiß Gott nicht lustig. Der junge Langan würde seinen Heiterkeitsausbruch mit Sicherheit nicht teilen.
    Natürlich ergab nichts an der ganzen Geschichte Sinn. Schon allein das sehnsüchtige Verlangen, das er jedes Mal verspürte, wenn er sie ansah. Sie war reich. Sie war schön. Sie war intelligent. Sie war die Tochter eines Richters in einer langen Linie von Richtern. Sie war … was? In seinem zugegebenermaßen begrenzten Wortschatz suchte er nach dem richtigen Ausdruck. High Society .
    Sein eigener Vater dagegen hatte in einem Sägewerk geschuftet und seine Mutter die Häuser anderer Leute geputzt. Suzannah Phelps stand so weit über ihm, dass es mit Worten gar nicht zu beschreiben war.
    Zudem war sie auch die Frau, die man auf dem Revier wenig charmant als Sie-Rex bezeichnete. Und Schlimmeres.
    Viel Schlimmeres.
    Nur dass sie so gar nicht wie ein gefährlicher Raubsaurier gewirkt hatte, als sie zu ihm herumgewirbelt war. Sie hatte vielmehr sehr blass und verängstigt ausgesehen.
    Quigg drehte sich um und bog in die Queen Street ein, wo er sein Auto geparkt hatte. Was hatte sie nur so erschreckt? Sein plötzliches Erscheinen war es nicht. Da war er sich sicher. Sie hatte wahrscheinlich nicht viel für Cops übrig, aber bestimmt keine Angst vor ihm.
    Vielleicht war es etwas in ihrem BWM.
    Er kam bei seinem Auto an, hinter dessen Scheibenwischer ein gelber Strafzettel klemmte. Großartig. Er blickte hoch und schaute sich suchend um. An der Ampel einen Block entfernt konnte er ihren Wagen erkennen.
    Was in ihrem Auto könnte so eine Reaktion ausgelöst haben? Oder lag er total falsch? Hatte sie sich bei ihrer Begegnung schuldig gefühlt, und er hatte das mit Angst verwechselt? Schwer zu sagen, sie hatte es so schnell wieder verborgen.
    Verdammt, er würde ihr folgen müssen.
    Er stieg in seinen alles andere als auf Hochglanz polierten Ford Taurus, startete den Motor, setzte den Blinker und fädelte sich in den Verkehr ein.
    Selbst um diese Uhrzeit mit den ersten Feierabendpendlern auf dem Weg nach Hause in die Vororte war es für ihn ein Kinderspiel, an ihr dran zu bleiben. Wie erwartet war sie auf dem Weg zurück in ihr Büro. Kein früher Feierabend für Suzannah Phelps. Sie machte vermutlich sogar noch mehr Überstunden als er. Zwei Blocks von ihrem Büro im noblen Geschäftsviertel entfernt bog sie auf den Parkplatz eines anderen Bürogebäudes ein. Quigg fuhr mit seinem Wagen auf die Tankstelle nebenan und beobachtete, wie sie bis in den hintersten Winkel des Parkplatzes fuhr und dort neben einem blauen Müllcontainer anhielt.
    Er tat so, als würde er auf einer Karte, die er aus dem Handschuhfach gefischt hatte, nach dem Weg suchen, und verfolgte, wie sie aus ihrem Wagen stieg und den Parkplatz mit den Augen absuchte. Anschließend ging sie um ihren BMW herum, öffnete die Beifahrertür und nahm etwas heraus. Quigg wurde die Sicht von ihrem Wagen verdeckt, aber er erhaschte einen Blick auf ein violett-lilafarbenes Papier mit Blumenmuster. Dann hob sie den Deckel des Containers an und warf es hinein. Hastig umrundete sie wieder ihren Wagen, stieg ein und fuhr schnell vom Parkplatz.
    Er sah ihr nach, wie sie mit ihrem Wagen die Straße Richtung Osten nahm. Als sie den Blinker setzte und auf den Parkplatz des Gebäudes einbog, in dem sich ihr Büro befand, legte er ebenfalls den Gang ein. Dreißig Sekunden später öffnete er den Deckel des Müllcontainers.
    Blumen ? Sie hatte sich vor ein paar Blumen zu Tode erschreckt?
    Höchstwahrscheinlich mehr vor demjenigen, der ihr die Blumen geschickt hat, überlegte er. Vielleicht war ja die Karte noch dran. Aus Gewohnheit suchte er in seinen Taschen nach Latexhandschuhen,

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