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Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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mir auch gesagt, aber so, wie ich mich fühle, war ich mir da nicht so sicher.“
    „Kannst du dich erinnern, was passiert ist?“
    Sie schluckt schwer, und in ihrem Hals saß ein Kloß, als müsste sie gleich weinen. „Ich habe mich mit dem Mustang überschlagen.“
    „Wie eine Eiskunstläuferin beim Pirouettendrehen, um es mit Quiggs Worten zu sagen.“ Ein weiteres leeres Lächeln kräuselte seine Lippen. Lippen, mit denen er sie immer noch nicht geküsst hatte.
    „Da habe ich wohl Glück gehabt, hm?“, erwiderte sie mit einem zittrigen Lächeln.
    „Ziemlich viel Glück.“
    Brennend heiß stiegen ihr Tränen in die Augen, die jeden Moment aus ihr herausbrechen würden. „Ich habe diesen Wagen wirklich geliebt.“
    „Ich bin mir sicher, dass du dich in einen anderen auch wieder verlieben wirst.“
    Da war es wieder, dieses Zucken seiner Lippen. Doch da lag kein Humor in seinen Augen. Was war los? In ihrer Brust breitete sich eine vage, nicht wirklich greifbare Angst aus.
    „In ein neueres Modell mit weniger Kilometern auf dem Tacho. Oder in ein schnelleres, auffälligeres.“
    Sie bildete sich das nicht ein. Der Klang seiner Stimme passte einfach nicht. Da schwang noch etwas anderes mit, nur was? Eine Anklage? Grace blinzelte. „Bist du sehr böse? Ich meine wegen des Wagens?“
    Es schien ihm Schwierigkeiten zu bereiten zu schlucken, und seine Hand hielt ihr Kinn mit hartem Griff fest. „Grace, der Wagen ist mir vollkommen egal.“
    Zum ersten Mal, seit er den Raum betreten hatte, konnte sie in seinem Gesicht endlich das sehen, was sie dort erwartet hatte. Zum Teufel mit dem Wagen. Du bist okay. Du bist in Sicherheit , sagten seine Augen. Das Gefühl der Fremdheit löste sich in Luft auf.
    „Ich hatte solche Angst.“
    Er zog sie in seine Arme. Endlich brach der Damm, und sie konnte ihren Tränen freien Lauf lassen.
    ***
    Sie behielten Grace zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus.
    Ray blieb bei ihr und machte es sich in dem Sessel neben ihrem Bett bequem. Einmal schlief er sogar ein, wachte aber auf, als die Nachtschwester kam, um nach dem Rechten zu sehen. Um acht Uhr morgens ließ er Grace mit ihrem Frühstück allein und suchte sich ein Münztelefon in der Eingangshalle.
    Er war schlicht und einfach ein Idiot. Doch auch wenn er das wusste, änderte es nichts. Er würde sie heute auf jeden Fall nach Hause bringen.
    Nicht dass er groß Alternativen gehabt hätte. Schließlich konnte er sie nicht zu ihrer Mutter nach Hause schicken, dieser herzlosen und eiskalten Frau. Selbst wenn Elizabeth Dempsey bereit gewesen wäre, ihre Tochter bei sich aufzunehmen. Graces Vater war vor zwei Jahren gestorben und hatte sich damit endgültig seiner herrischen Frau entzogen. Ein Rückzug, den er Rays Ansicht nach zweifelsohne schon wenige Minuten, nachdem er sie geschwängert hatte, angetreten hatte.
    Nein, das war kein Ort für Grace. Nicht in ihrem momentanen Zustand.
    Ray warf einen Vierteldollar ein und wählte die Nummer. Während er darauf wartete, dass sein Sergeant abhob, massierte er seinen verspannten Nacken. Es würde ohnehin nur ein vorübergehendes Arrangement sein, wenn er Grace mit nach Hause nahm. Nachdem sie nicht zu ihrem Rendezvous erschienen war, würde ihr Liebhaber mit Sicherheit nach ihr suchen und …
    „Quigley.“
    „Quigg, ich bin’s.“
    „Wird auch Zeit, dass du dich meldest. Wie sieht es aus?“
    „Es geht ihr gut. Grace hat eine Gehirnerschütterung, und ihr tut alles weh, aber sie ist okay.“
    „Ja, ich habe mich auf dem Laufenden halten lassen. Aber das habe ich nicht gemeint.“
    Ray verkniff sich ein Seufzen. „Ist das die Stelle, an der ich fragen sollte, was du eigentlich meinst?“
    „Letzte Nacht wolltest du noch, dass wir sie in der Zelle schmoren lassen.“
    „Wo ist das Problem?“ Sein Nacken meldete sich wieder schmerzhaft, und er massierte die Stelle erneut. „Bei ihrem Bleifuß hätte ich den anderen Verkehrsteilnehmern damit einen großen Gefallen erwiesen.“
    „Nur dass es gar nicht deine Art ist, zu Grace so gemein zu sein. Wenigstens nicht bis gestern.“
    „Ja, tja.“ Ray rieb mit seinen Nikes über einen Sprung in dem gefliesten Boden. Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille. Zweifellos brauchte Quigg Zeit, um diesen markigen Kommentar zu verdauen.
    „Ich glaube, du solltest eine Weile Urlaub nehmen“, sagte Quigg schließlich.
    „Deswegen habe ich eigentlich auch angerufen. Ich bräuchte einen oder zwei Tage frei, bis Grace zu Hause

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