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Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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Richtung der Garderobe. Als sie wieder aufsah, traf ihr Blick den von Detective Quigley.
    Mittlerweile hatte sich ein älterer Mann zu dem Paar unter dem Kronleuchter gesellt und nahm offenbar die Vizegouverneurin ganz in Beschlag. Bei einer Äußerung des Mannes nickte Detective Quigley zustimmend, ohne den schon mehrere Sekunden anhaltenden Blickkontakt mit ihr zu unterbrechen.
    Sie hielt den Atem an. Großer Gott. Sie könnte schwören, den Blick aus diesen graublauen Augen auf der empfindlichen Haut ihrer Schultern zu spüren, die das elegante Etuikleid von Donna Karan freiließ, das sie für diesen Abend ausgewählt hatte. Als die Vizegouverneurin etwas zu ihm sagte, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder ihr zu.
    Suzannah merkte, dass sie die Luft angehalten hatte, und atmete aus.
    Auf keinen Fall würde sie länger hier warten. Entschlossen machte sie sich selbst auf die Suche nach ihrer Stola.
    Zwei Minuten später gab sie ihre Autoschlüssel dem Bediensteten auf dem Parkplatz und wickelte sich enger in ihren Schal. Die Hitzewelle dauerte zwar immer noch an, doch die leichte Brise vom Fluss sorgte nachts für kühle Temperaturen, und sie war dankbar für den hauchdünnen Stoff um ihre Schultern.
    „Schon so früh auf dem Weg nach Hause?“
    Die Stimme in ihrem Rücken war keine Überraschung. In gewisser Weise hatte sie gewusst, dass er ihr nach draußen folgen würde.
    „Spionieren Sie mir nach, Detective?“
    Du meine Güte, war das wirklich ihre Stimme? Sie hörte sich viel zu sexy an, zu sinnlich.
    „John gefiel mir besser.“
    Sie spürte, wie ihr beim Klang seiner samtig weichen Stimme und der Erinnerung an ihre letzte Begegnung auf dem Parkplatz die Wangen glühten. „Beantworten Sie die Frage, Detective.“
    Er lockerte die Krawatte und öffnete den obersten Knopf seines weißen Hemds. Anschließend entspannte er seinen Nacken, indem er den Kopf kurz in beide Richtungen drehte. „Ah, schon viel besser. Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen folge?“
    Ihr Mund war plötzlich trocken, und sie musste schlucken, während sie ihm weiter ins Gesicht sah und es vermied, den Blick auf sein sinnlich zerknittertes Hemd zu richten. Was in aller Welt war bloß mit ihr los?
    „Hmm, lassen Sie mich überlegen … Vielleicht weil ich Sie normalerweise nie außerhalb des Gerichtssaals antreffe und Sie mir nun ständig über den Weg laufen, seit wir uns vor einigen Tagen auf dem Parkplatz begegnet sind.“
    Er schob eine Hand in die Hosentasche und lehnte sich gegen eine der beeindruckenden Säulen des Gebäudes.
    „Ständig? Bestimmt nicht.“
    „Im Theater?“
    Er lächelte. „Großartiges Stück, nicht wahr?“
    „Die Vernissage in der Galerie?“
    Die beiden Grübchen rechts und links von seinem Mund vertieften sich. „Jetzt sagen Sie bloß, Sie halten mich nicht für einen Kunstliebhaber?“
    Sie schnaubte verächtlich. „Vielleicht von röhrenden Hirschen.“
    Sein tief dröhnendes Lachen löste ein Kribbeln in ihrem Bauch aus. Verdammt, eigentlich sollte sie ihm eine Abfuhr dafür erteilen, dass er ihr hinterherspionierte. Aber es war natürlich auch durchaus ein wenig … schmeichelhaft.
    „Madam?“
    Sie sah zu dem Bediensteten auf, der ohne ihr Auto zurückgekehrt war.
    „Ich fürchte, es gibt ein Problem mit Ihrem Wagen“, sagte er und gab ihr die Schlüssel zurück.
    Sie schloss die Augen und stieß einen Seufzer aus. „Platter Reifen?“
    „Ja“, antwortete er.
    „Großartig. Das ist wirklich einfach nur noch großartig.“
    ***
    Sie wirkte vollkommen entmutigt auf ihn, weit mehr, als es wegen eines platten Reifens normalerweise der Fall sein sollte. „Entspannen Sie sich, Prinzessin.“ Er stieß sich von der Säule ab. „Ich wechsle Ihnen den Reifen, dann sind Sie innerhalb von fünf Minuten auf dem Heimweg.“
    „Machen Sie sich keine Mühe“, erwiderte sie knapp. „Ich rufe den Pannendienst.“
    „Ach was, das erledige ich im Handumdrehen. Mit etwas Glück schmiere ich mir auch ein wenig Dreck und Öl auf den Anzug, dann muss ich nicht wieder da rein.“ Er nickte in Richtung des ehrwürdigen Old Government House.
    „Danke für das Angebot, allerdings ist mein Kofferraum für vier Reifen zu klein.“
    „ Vier ?“ Er starrte sie an. „Sie können doch nicht alle platt sein.“
    „Können sie, wenn sie aufgeschlitzt werden.“
    Er sah zu dem Bediensteten hinüber, der bestätigend nickte und sich anschließend wieder an seinen Platz begab.
    Quigg hielt sie am Ellbogen fest.

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