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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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"Mir scheint eher, Svend weiß selbst noch nicht genau, was er nun tun soll. Fest steht nur, dass er sein Heer nahe Viborg zusammengezogen hat."
    "Es hat wenig Sinn, auf weitere Überläufer zu warten, die dann womöglich auch nichts Genaueres wissen. Wir sollten selbst Erkundungen einholen", schlug Esbern vor, "Ich werde persönlich, so Ihr gestattet, einen Vorstoß wagen, allein, um weniger Aufsehen zu erregen."
    Waldemar überlegte kurz und blickte dann zu Absalon, woraufhin ihm dieser zunickte.
    "Gut! Wir haben keine Zeit zu verlieren", entschied er schließlich, "Aber setze dich keinen unnötigen Gefahren aus und halte einige Männer in deiner Nähe, welche bei Schwierigkeiten eingreifen können! Ich erwarte dich unversehrt zurück!", gab er seinem treuen Gefährten mit auf den Weg.
     
    Esbern hatte gemeint, noch eine Weile reiten zu müssen, bevor er in die Nähe des Feindes kommen würde, als er deutlich in einiger Entfernung Geräusche vernahm, die von einer großen sich bewegenden Menschenmenge herrühren mussten.
    Er richtete sich im Sattel auf und blickte angestrengt in die Richtung, aber das vor ihm liegende Gelände war sehr unübersichtlich. Doch es konnte keinen Zweifel geben. Svends Heer bewegte sich auf ihn zu, womöglich auf dem Weg nach Randers, wo sich ein wichtiger Hafen befand.
    Was sollte er nun tun? Zurückzukehren und über diese Beobachtung Nachricht zu geben erschien ihm verfrüht. Vielleicht täuschte er sich ja auch.
    Also ging er hinter dichtem Buschwerk in Deckung und wartete ab, wie sich die Lage weiter entwickeln würde. Esbern hatte geglaubt, die Truppen kämen schneller voran, aber lange Zeit schien sich die Entfernung, welche er nach den Geräuschen maß, nicht zu verringern. Dies erfüllte ihn mit Ungeduld und gerade, als er aus seinem Versteck hervorkommen wollte, um sich noch einmal genauer die Lage anzusehen, hörte er Reiter herannahen.
    Drei von Svends Soldaten standen mit ihren Pferden direkt vor dem Gesträuch. Sie blickten sich um und ritten dann langsam weiter.
    Esbern war durch das lange Warten nun etwas tatendurstig geworden und so stieg er auf sein Pferd und setzte den Reitern nach. Er wartete, bis diese ihn bemerkt und als Gegner erkannt hatten, um sie nicht meuchlings töten zu müssen.
    "Ihr seid meine Gefangenen! Legt eure Waffen nieder und folgt mir!", rief er ihnen entgegen.
    Die drei Reiter blickten sich ungläubig an und zogen ihre Schwerter. Sie wussten offenbar nicht, was von diesem Kerl zu halten war, der sich ihnen da gegenüberstellte. Es mutete sie doch ziemlich tollkühn an, in dieser provozierenden Art aufzutreten.
    "Wir werden dir zeigen, wer hier wen gefangen nimmt. Bei Gegenwehr sind wir allerdings gezwungen, dir den Schädel zu spalten."
    Sie lachten höhnisch und kamen ihm mit erhobenen Schwertern entgegengeritten. Zwei von ihnen brachen jeweils etwas zur Seite aus, wohl um den Gegner, so gut es ging, einzukreisen.
    Esbern aber überlegte nicht lange, erhob seine Lanze und hielt im Galopp auf den mittleren Reiter zu, welcher sogleich von der eisernen Spitze durchbohrt wurde und tot zu Boden stürzte.
    Schnell drehte er sein Pferd, wehrte einen Schwerthieb mit seinem Schild ab und stach dem nächsten Soldaten, welcher gerade zum Schlag ausholen wollte, in den Hals.
    Rasch trieb er sein Pferd vorwärts, um etwas Raum zu gewinnen, bevor er auch den letzten Reiter, welcher vergeblich mit dem Schwert gegen die Lanze hieb, niederstreckte.
    Esbern nahm die nun reiterlosen Pferde mit sich, verließ die Lichtung, auf welcher der Kampf stattgefunden hatte und suchte ein paar seiner Männer auf, die in einiger Entfernung in Position gegangen waren. Ihnen übergab er die Tiere und schickte sie dann fort, mit der Weisung, sich an einer anderen Stelle mit weiteren Soldaten zur Verfügung zu halten.
    Als nun einige von Svends Männern die Leichen ihrer Kameraden fanden, waren sie sicher, direkt den Truppen Waldemars gegenüberzustehen. Sie gaben Alarm und so legte jedermann, der bis eben in lockerer Manier gezogen war, seine Bewaffnung an und wappnete sich zum Kampfe.
    Hinter der Lichtung, also dort wo man den Feind vermutete, wurde das Gelände durch dicht stehende Bäume, Sträucher und Unterholz wieder zunehmend unübersichtlich. Man beschloss daher, einige gut gerüstete Soldaten als Kundschafter zu entsenden.
    Als dieser Trupp nach einer ganzen Weile endlich eine freie Ebene erreichte und sich langsam, in Erwartung einer gewaltigen Heerschar, vortastete,

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