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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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Sorge.
    "Wo soll er denn hin? Seine Schiffe sind fort und auf Jütland werden wir ihm so lange nachsetzen, bis der Sieg errungen ist", versuchte Absalon seinen König zu beruhigen.
    "Mag auch seine Flotte nicht mehr bereitliegen, ein Boot für ihn und seine treuesten Spießgesellen findet sich immer. Dann kann er jederzeit zurückkehren, wie dereinst aus Meißen, und im Reiche Unruhe stiften. Nein! Ich muss ihn bezwingen. Ein für allemal!"
    Die beiden Männer unterbrachen ihre Unterhaltung, als in den vorderen Reihen eine Unruhe einsetzte, die sich in der Menge fortzusetzen schien. Schon hielt ein Reiter im schnellen Galopp auf den König und seinen Berater zu.
    "Feindliche Truppen! Sie kommen von Westen! Wir wissen nicht genau, wie viele es sind!", brach es aus dem Boten heraus, nachdem er sich flüchtig verbeugt hatte.
    "Damit haben sich unsere Pläne etwas verändert! Aber nicht zagen, zum Streite sind wir angetreten!", sagte Waldemar, dem die Schlacht nun nicht schnell genug beginnen konnte.
    "Gebt Obacht, es könnte irgendeine List dahinter stecken!", gab Absalon zu bedenken, "Warum greift Svend von Westen an, wo wir doch sicher wissen, dass sich sein Hauptheer südöstlich von uns befindet? Vielleicht ist diese Unternehmung reine Ablenkung, womöglich, um seine eigene Flucht ungestört zu vollbringen."
    "Dies soll ihm nicht gelingen!", rief Waldemar und wollte gerade seinem Pferd energisch in die Flanken treten, als sich ein weiterer Bote näherte.
    "Esbern schickt mich!", richtete dieser atemlos aus, "Die Männer, welche sich von Westen auf uns zu bewegen, gut bewaffnet und mit eigenen Feldzeichen, sind keine Gegner, sondern suchen den Bund zu eurem Heer. Es handelt sich um treue Gefolgsleute des toten Königs Knud, die Euch nun mit ebensolcher Treue den Waffendienst anbieten!"
    "Dies nenne ich wahrlich eine gute Nachricht!", freute sich Absalon.
    "Richte Esbern aus, er soll die Einfügung dieser Truppe in das Heer anleiten", gab Waldemar dem Boten auf, "Nein, warte! Ich werde ihn selbst unterrichten und mir zugleich ein Bild der Lage machen!"
    Er winkte Absalon heran und beide ritten den vordersten Linien zu, wo sie die Anzahl der Soldaten, welche sich ihnen angeschlossen hatten, sehr beeindruckte. Als sich Waldemar im Sattel aufrichtete, war es ihm kaum möglich, das Ende des Heeres zu erblicken, so zahlreich war das Kriegsvolk geworden. Sollte sich Svend der Schlacht stellen, was Waldemar erhoffte und ersehnte, würde dieser eine vernichtende Niederlage davontragen, dessen war er sich sicher.
     
    "Aus ihren Gesichtern spricht mehr Verzweiflung als Kampfeswille", sagte Thetlev zu Svend, als er diesem die Rückkehr der Kundschafter meldete.
    "Lass mich sie erst anhören", gab Svend gereizt zurück, "Ich werde dann schon die rechte Entscheidung zu finden wissen."
    Die beiden Männer, die daraufhin in sein Zelt gerufen wurden, gaben ohne Umschweife einen Bericht dessen wieder, was sie bei der Erkundung gesehen und gehört hatten, auch wenn sie wussten, dass dies für Svend alles andere als gute Nachrichten waren.
    "Der Zulauf an Männern zu Waldemars Heer scheint ungebrochen zu sein. Gerade haben sich ihm weitere Truppen angeschlossen, so dass die Anzahl der Feinde die unserige nun deutlich übertrifft."
    "Es handelt sich dabei sowohl um erfahrene Soldaten als auch um einfaches Volk, nicht minder kampfentschlossen. Die Übermacht ist derart, dass eine offene Schlacht kaum siegreich für Eure Truppen enden kann. Ein solches Gefecht würde in kurzer Zeit viele Eurer Männer hinwegraffen!", machte einer der beiden Kundschafter die Lage deutlich.
    Sogleich sprang ihm der andere bei und suchte mit seinen Worten die verfinsterte Miene Svends wieder aufzuhellen.
    "Lasst uns den Gegner durch einen Rückzug ermüden. Jütland ist groß, soll Waldemar uns nur nachsetzen, wir werden auszuweichen verstehen. Dies sollte nach einer Weile seine Kräfte schwinden lassen, da sein gewaltiges Heer mit der Bagage träge ist. Es wird ihm nicht gelingen, Tage und Wochen in Schlachtordnung zu marschieren. Sobald der Zusammenhang seines Heeres zerreißt, wollen wir seine Männer überraschend attackieren. Vielleicht gelingt in solcher Überrumpelung gar die Tötung Waldemars", beschwor der andere Kundschafter Svend und blickte dabei immer wieder zu Thetlev, so als versichere er sich dessen Zustimmung.
    "Mit der Zeit sollte zudem der Kampfeswille seiner Truppen zermürbt werden. Wie lange wird der Pöbel wohl zu einem Anführer

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