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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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genau zur richtigen Zeit, wieder auftauchte. Nach seiner Darstellung, hatte er sich, zum Schutz vor dem Unwetter, mit Pferd und Hund in den Wald begeben. Erst auf dem Pfad, dem auch sie gefolgt waren, schließlich dann, als der Orkan am heftigsten tobte, Sicherheit zwischen den Bäumen suchend. Die Neugier habe ihn dann noch weiter getrieben, wo er schon einmal so weit war, versicherte Diederich.
    ´Diederich und neugierig?´, dachte Christian, `Das passt irgendwie gar nicht zusammen!´
    Sicherlich, er hielt stets Augen und Ohren offen und war interessanten oder nützlichen Dingen nicht verschlossen. Früher muss er sogar einmal ein recht wissbegieriger junger Mann gewesen sein, denn er konnte, wie nur die Wenigsten seines Standes, lesen und schreiben und hatte, wie er manchmal andeutete, ohne näher darauf einzugehen, schon einiges von der Welt gesehen. Aber dass er aus reiner Neugier plötzlich seinen Platz an Christians Seite, den er bisher bei ihrem Feldzug wie seinen Augapfel gehütet hatte, verlassen haben wollte, konnte der nicht wirklich glauben. Aber er kannte Diederich gut genug, um zu wissen, dass ein Nachhaken sinnlos wäre und so freute er sich einfach über das Wiedersehen.
    "Ich habe übrigens etwas gefunden, was euch gehört."
    "Etwas, was mir gehört? Gefunden? Wo?"
    "Ihr vermisst nichts? Außer mir ist nichts in der Sturmnacht verschwunden und bisher nicht wieder aufgetaucht?"
    Christian grübelte kurz, dann fiel ihm schlagartig ein, wovon Diederich redete.
    "Pegasus! Du hast Pegasus gefunden? Den hatte ich auch schon wieder ganz vergessen. . . . Zum Glück ist mein Kopf angewachsen, um dir diesen Spruch gleich vorwegzunehmen."
    Diederich musste schmunzeln.
    "Ja, als ich hier so vor mich her ritt, da sah ich auf einmal ein weißes Pferd und da dachte ich mir, das kennst du doch, sein Besitzer wird sicherlich noch seinen Kopf suchen, da werde ich mich mal so lange darum kümmern."
    "Wo ist es?"
    "Irgendwo dort hinten, am Waldrand, bei meinem Pferd."
    "Bist du sicher, dass sich hier nicht noch mehr Strolche umherdrücken, die sich über zwei Rösser, die hier einfach so herumstehen, freuen würden?"
    "Ja, da bin ich mir ziemlich sicher! Sollte sich hier irgendwer in der näheren Umgebung befinden, würde er es uns rechtzeitig anzeigen."
    Er wies auf den Hund, der, nachdem er die Reste ihrer Mahlzeit zur Gänze verschlungen hatte, lang hingestreckt zu ihren Füßen ruhte.
    "Was denkt ihr, wie ich euch gefunden habe? Und Strolch, in Bezug auf den armen Teufel da", er deutete, während er sprach mit dem Kopf in Richtung des Toten, "ist glaube ich nicht das richtige Wort! Der war nicht viel älter, als ihr und schon gar nicht erfahrener, soweit ich in der kurzen Zeit gesehen habe. Wahrscheinlich hatte er genau so viel Angst vor euch, wie ihr vor ihm. Das hier war sein Land und für ihn und sein Volk sind mit Sicherheit wir die Strolche."
    "Trotzdem hast du ihn, ohne zu zögern getötet, als wäre es nichts."
    "Ich hatte keine Wahl, sonst läget ihr jetzt dort! Das wollte ich Zerberus nicht antun, er mag euch doch so gern."
    Der Genannte spitzte beim Klang seines Namens, wie gewohnt die Ohren. Er schien aber darüber hinaus noch etwas anderes wahrzunehmen, denn er erhob sich und witterte zum Wald herüber. Dabei erklang ein leises, tiefes Knurren in seiner Kehle und immer wieder blickte er Diederich an, um sich der Aufmerksamkeit seines Herrn zu versichern.
    "Da kommt irgend jemand!", sagte der und stand ebenfalls auf, "Holt eure Waffen, aber leise!"
    Christian ging zu seiner Ausrüstung, setzte den Helm auf und nahm Schild und Schwert in die Hände. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen. So schnell war er nicht auf einen neuen Kampf erpicht gewesen.
    Diederich hielt einen Bogen, die Axt steckte in seinem Gürtel.
    Der Hund wurde immer unruhiger. Man sah ihm deutlich an, dass er am liebsten losgestürmt wäre. Aber noch gab Diederich nicht das Zeichen. Das Grollen aus der Gurgel des Tieres war stetig heftiger geworden. Irgendetwas näherte sich ihnen.
    Dann machte Diederich eine kurze Handbewegung und sagte: "Los!"
    Zerberus rannte aber nicht, wie Christian erwartet hatte, blindlings auf sein Ziel los. Er lief immer eine kurze Strecke, dann verharrte er wieder, um auf die Bewegungen seines Opfers; ein anderer Begriff fiel Christian beim Anblick des kraftstrotzenden Rüden gar nicht ein; zu achten, denn, wie man sich am besten anschleicht und, dass man einen Menschen möglichst von hinten angreift, das hatte

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