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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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Diederich ihm beigebracht. Dann verschwand er in dem Kiefernwäldchen und ihnen selbst blieb nichts weiter übrig, als zu lauschen und alles aufmerksam zu beobachten.
    Eine ihnen schier endlos erscheinende Zeit blieb alles ruhig, dann brach plötzlich jemand, genau vor ihnen, aus dem Gehölz. Gleichzeitig setzte von der gleichen Stelle, ohne, dass sie ihn sehen konnten, das kurze, tiefe Bellen von Zerberus ein.
    Sie erkannten Ronald sofort. Der schien die Situation nicht sogleich zu überschauen. Er war rückwärts, sich nach einem vermeintlichen Angreifer umdrehend, aus dem Wald gestürzt. Als der nicht folgte, drehte er sich langsam um, um sich einen Überblick über das Grasland zu verschaffen. Er hätte sich dabei genau falsch herum gewandt, wenn sie Feinde gewesen wären, die auf ihn lauerten. Sein Rücken bot Diederich lange genug Ziel, um zwei Pfeile darauf abzufeuern, wenn er es gewollt hätte. Als er sie schließlich erblickte, ließ der seinen Pfeil tatsächlich von der Sehne schnellen, aber so, dass er einen Meter vor Ronald in den Boden schlug.
    Ronald war sichtlich erschrocken. Als er das Geschoß auf sich zukommen sah, hatte er einen Hechtsprung zur Seite machen wollen, da er aber auch just in dem Moment erkannte, wen er vor sich hatte, wurde, in seiner Verwirrung, aus dem Ganzen nur ein ungelenker Purzelbaum.
    Christian begann schallend zu lachen. Er ging auf die Knie und konnte kein Wort mehr herausbringen. Zu allem Überfluss stürzte jetzt auch noch Zerberus aus dem Wald und sprang schwanzwedelnd an dem sich erhebenden Ronald empor, was dem die Sache nicht gerade erleichterte.
    "Diederich! Na, ein Glück, ich dachte schon, hier wäre etwas passiert!", sagte er immer noch leicht irritiert.
    Diederich stieß einen kurzen schrillen Pfiff aus und wies dann auf den Boden vor sich. Zerberus folgte sofort und ließ sich, als wäre nichts gewesen, im Gras nieder.
    "Ach so, du dachtest, hier wäre etwas passiert? Und was meinst du könnte wohl passieren, wenn du dich nicht an Abmachungen hältst und den jungen Herrn hier alleine lässt, als wären wir daheim auf irgendeiner Kirmes?"
    "Also, ich … dir ist doch nichts geschehen Christian?"
    "Nein, nein!", sagte der, jetzt wieder ernst, "Diederich kam gerade noch rechtzeitig, sonst hätte es ziemlich ernst werden können."
    Er wies auf den Toten, den Ronald noch gar nicht entdeckt hatte, weil er von ihnen erst einmal notdürftig mit Gras bedeckt worden war.
    "Mein Gott! . . . Einer?"
    "Ja, das hat mich auch gewundert, wir haben doch eindeutig ein Gespräch wahrgenommen, also mehrere Stimmen."
    "Da haben wir uns auch nicht getäuscht, der Andere ruht inzwischen auf der gegenüberliegenden Seite des Waldes auf dem Grund des Sumpfes."
    "Du hast ihn versenkt? Da bist du wohl doch nicht so leichtsinnig, wie ich dachte. Vielleicht sollten wir das mit dem hier auch machen. Auf jeden Fall dürfen wir keine Spuren zurücklassen, die darauf deuten, dass hier jemand die Gegend ausgespäht hat, denn, wenn ich euren Auftrag richtig verstanden habe, dann wollen wir noch einmal wieder kommen und alles so vorfinden, wie es jetzt ist."
    "Das war mehr oder weniger ein Zufall, wenn ich ehrlich bin, dass mein Gegner im Moor gelandet ist, aber du hast Recht, wir sollten alles beseitigen, was auf unsere Anwesenheit deuten könnte!"
    "Trotz allem, muss ich es dir noch einmal deutlich sagen, Ronald, du hättest nicht in der Gegend herumlaufen dürfen, ohne, dass du überhaupt wusstest, was hier geschieht! Wenn man sein Wort gibt, dann hält man es auch, ohne Wenn und Aber!"
    "Was denn für ein Wort?", fragte Christian, "Wir hatten die Vorgehensweise doch gemeinsam besprochen, von Wortbruch kann also keine Rede sein!"
    "Das meine ich nicht, Herr, aber Ronald weiß, wovon ich rede."
    "Ja, du hast Recht, Diederich", sagte der Angesprochene, "Ich habe die Umstände falsch eingeschätzt und ich bin dir dankbar, dass alles so glimpflich abgelaufen ist!"
    "Weißt du auch schon, dass er Pegasus gefunden hat?"
    "Wirklich? War es schwer?"
    "Nicht sehr, die Überraschung war auf meiner Seite."
    Der Ausdruck des Erstaunens huschte über Ronalds Gesicht.
    "Zwei?"
    Er zeigte Daumen und Zeigefinger der rechten Hand.
    "Ja."
    Diederich nickte.
    "Aha, du also! Das erklärt einiges. Wir haben die beiden gefunden und konnten uns die Sache kaum zusammenreimen. Wie hast du sie überwältigt?"
    Als Antwort klopfte er auf den Bogen der auf seinem Schoß lag.
    "Wie fandest du den Hinterhalt? Du wärst doch

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