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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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sicher nicht darauf hereingefallen. Zwei Bäume! So was kann doch gar kein Zufall sein, aber ich hatte keine Zeit einen richtig großen zu fällen und an einem kleinen wären sie einfach vorbeigeritten. Die Beiden haben es mir wirklich einfach gemacht, kamen fast ohne Argwohn bis an die Sperre. Mit zwei Pfeilen war alles erledigt. Pech war nur, dass Pegasus durchging als der Reiter herunterfiel und sich an den Zügeln festklammerte."
    "Waren das Obodriten? Wo wollten die mit dem Schimmel denn hin?"
    "Ja, das waren zwei von unseren slawischen Verbündeten. Das Pferd sollten sicherlich die Ranen bekommen, die ja noch Heiden sind und weiße Tiere verehren. Ich glaube aber nicht, dass sie alleine gehandelt haben. Für den Diebstahl werden noch mehr bezahlen müssen. Zum Glück hatte ich Pegasus bald eingeholt, denn mir kam das Empfangskommando schon entgegen, so dass ich mich eine Weile im Wald verstecken musste."
    Ronald ging zu seinem Sattel, der in einiger Entfernung am Boden lag und holte sich Brot und geräucherten Speck aus der Satteltasche, denn er hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und der Hunger fiel jetzt so plötzlich und gewaltig über ihn her, wie ein Wolf über ein wehrloses Lamm.
    "Woher wusstest du eigentlich, dass wir uns hier herumtreiben und wie bist du dem heimtückischen Morast entgangen, der uns fast zu seiner Beute gemacht hätte?"
    Als er sich, wieder im Gras zwischen seinen Gefährten hockend, auf der Rückseite seines Schildes einen ordentlichen Kanten vom Brotlaib schnitt und ihn mit einer daumendicken Scheibe, vor Fett glänzenden Schinkenspeck belegte, ging ein vorfreudiges Donnergrollen durch seine Eingeweide, das den vor sich hin dösenden Zerberus aufschrecken und die Ohren spitzen ließ.
    "Na, da bist du natürlich sofort hellwach, wenn es etwas zu fressen gibt, was, du Ungeheuer!"
    Er warf dem Hund ein Stück zu, welches dieser in der Luft fing, hastig kaute und herunterschlang, um dann, als er sah, dass er auf mehr nicht hoffen konnte, seinen Kopf wieder gelangweilt auf seine Pfoten zu legen.
    "Ich habe nicht gewusst, dass ich hier auf euch treffen würde. Das muss reine Vorsehung gewesen sein, die mich genau zum richtigen Zeitpunkt hier an diese Stelle geführt hat. Obwohl ich zugeben muss, dass ich so weit nach Osten wohl gar nicht gegangen wäre, schließlich hatte ich, nachdem Pegasus endlich eingefangen war, was ich wollte. Nein, wenn ich ehrlich bin, war es Zerberus, der mich hierher geführt hat. Er hat mich auch vor dem Sumpf bewahrt, denn ein Tier erkennt oft eine Gefahr, in die wir Menschen uns unbemerkt begeben."
    "Die Pferde auf denen wir geritten sind, haben die Bedrohung jedenfalls nicht erkannt, bis es fast zu spät war!"
    "Das waren ja auch Slawenpferde. Die sind es gewohnt, über unsicheren Untergrund zu laufen, vor dem jedes andere Pferd scheuen würde. Das ist in dieser Gegend notwendig und so wird ihnen beigebracht, sich nur auf den Verstand und die Vernunft des Reiters zu verlassen. . . . Da hatten sie in diesem Fall natürlich Pech."
    "Da hast du leider Recht, denn wenn ich jetzt zurückdenke, so liefen sie von dem Moment an, als wir den ersten Tümpel passiert hatten, immer unwilliger. Wir haben es aber ignoriert, weil wir möglichst schnell vorwärts kommen wollten."
    "Das war euer Fehler! Der Sumpf lässt sich nämlich ziemlich leicht umgehen, man darf nur nie zwischen die Wasserlachen geraten. Ihr seid natürlich, weil es der vermeintlich kürzeste Weg ist, nachdem ihr den Wald passiert hattet, geradeaus nach Osten geritten. Hättet ihr euch aber immer südlich der Schlammlöcher gehalten, so wärt ihr ohne Probleme zu dieser Enge gekommen. Du hast ja gesehen, dass auf der anderen Seite", er wies zu dem Wald herüber, "der gleiche Morast ist, wie hier."
    "Dann wäre dies ja für die Ranen die ideale Stelle, um einen Angriff abzuwehren. Da hier niemand ist und wir ihre Späher getötet haben, dürfte dieser Ort, den wir erkunden sollen, jetzt wohl problemlos zu erreichen sein."
    "Da magst du Recht haben, aber wir sollten trotzdem auf der Hut sein!"
     
    So machten sie sich dann erst einmal daran, alle Spuren ihres Aufenthalts, so gut wie möglich zu verwischen. Das Feuer wurde gelöscht und die Asche mit Erde und Gras bedeckt. Den Toten verscharrten sie im Sand am Fuße der Böschung. Sie hatten jetzt fünf Pferde. Christian ritt wieder auf seinem eigenen und Ronald entschied sich, weiter auf dem braunen Hengst zu reiten. Die beiden überzähligen Pferde

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