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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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nicht fair und außerdem war es ihm ganz recht, wenn das Spiel nicht allzu lang dauern würde. Schließlich war er dann von den Treibern so dicht umstellt, dass er sich in sein Schicksal ergab.
    Rusawa warf ihm genüsslich das Netz über und Zasara trat hinzu und sagte: "Jetzt hat sich das schöne Tier müde gekämpft", wobei sie ihm flüchtig einen Kuss auf die Wange drückte.
    Radik war überrascht, obwohl er sich erinnern konnte, dass das im Spiel auch schon früher vorkommen war. Aber diesmal hatte er so ein merkwürdiges Empfinden dabei, das ihn verwirrte, obwohl dieses Gefühl nicht unangenehm war.
    "Willst du mich noch mal fangen?", riss Rusawa ihn aus den Gedanken.
    "Nein. Nun lass mal einen anderen an die Reihe. Ferok und ich haben auch noch was vor.", sagte Radik, obwohl er das weiße Pferd gerne noch einmal gespielt hätte, wenn er nur sicher wüsste, dass Zasara ihn wieder so belohnen würde.
    Die beiden Jungen entfernten sich von den anderen Kindern.
    "Lass uns doch mal kämpfen", sagte Radik nach einer Weile.
    "Warum?", fragte Ferok verblüfft.
    "Ich meine nicht raufen. Sondern wie Männer mit Schwertern. Wir suchen uns ein paar geeignete Stöcke."
    Beide liefen zu einem kleinen Wäldchen und begannen, den Boden abzusuchen. Aber jetzt im Spätsommer war dort nichts Brauchbares zu finden. Also brachen sie sich geeignete kleine Äste ab und brachten diese auf die gleiche Länge.
    "Weißt du, wie man damit richtig kämpft?"
    "Na einfach drauflos schlagen, bis der Gegner tot ist", meinte Ferok.
    "Unsinn. Dann wärst du selbst bald ein toter Mann. Ich habe gehört, dass die neuen Gardisten das richtig lernen müssen. Bei Garz soll es ein großes Ausbildungslager geben. Da müsste man mal zuschauen."
    "Dort werden sie dich kaum reinlassen."
    "Es sei denn, ich wäre Gardist."
    "Dann verteidige dich jetzt erst mal, du Gardist!"
    Ferok, dem das Gerede langweilig wurde, holte mit seinem Stock kurz Schwung und hieb ihn dann Radik leicht in die Rippen. Der zuckte etwas zusammen, als sein Freund genau die Stelle traf, welche der Junge in der Burg mit der Faust bearbeitet hatte. Doch Radik ließ sich nichts anmerken und schlug zurück.
    Ein wahrer Kampf entfesselte sich, wobei sich jedoch jeder vorsah, den anderen nicht wirklich schwer zu treffen. Es ging hin und her und beide merkten schnell, dass wildes Drauflosschlagen tatsächlich nichts brachte, zumindest, wenn beide Gegner, wie hier, gleich stark waren. Es galt, den anderen in die Defensive zu drängen oder besser noch, einen unüberlegten Angriff mit einem tödlichen Stoß in den ungeschützten Körper zu parieren. Beide kämpften verbissen und jeder glaubte schon, dem Sieg nahe zu sein, als Radiks Stock mit lautem Knacken zerbrach. Beide schauten zunächst verdutzt und ließen sich dann lachend erschöpft ins Gras fallen.
    "Im richtigen Kampf hätte ich natürlich keine Gnade gehabt", stellte Ferok in großmütigen Ton fest.
    "Du würdest als einen unbewaffneten Mann töten?", fragte Radik und bemühte sich, der Stimme einen empörten Ausdruck zu verleihen.
    "Wenn der Mann allein wäre vielleicht nicht. Aber wer sagt mir, dass der nicht noch ein Messer bei sich trägt? Dann wäre ich schön der Dumme. Stecke aus Gutmütigkeit mein Schwert ein und schon schneidet der mir die Kehle durch. Nein, nein. Und wenn mein Schwert kaputt geht, hat der andere bestimmt auch keine Gnade mit mir."
    "Nun gut, dann werde ich mir mal eine neue Waffe besorgen."
    Radik erhob sich.
    "Beeile dich ein bisschen! Ich bin gerade so gut in Form", meinte Ferok, der keine Anstalten machte mitzugehen.
    Radik sah, dass sie sich beim Kampf ein gutes Stück von dem kleinen Wäldchen entfernt hatten. Also begann er zu laufen, um schneller weiterkämpfen zu können. Da die Sonne jetzt fast ganz untergegangen war und nur ein heller Schein im Nordwesten noch etwas Licht gab, waren die einzelnen Äste der Bäume nur von Nahem zu erkennen.
    Als er hinter sich Schritte hörte, meinte er: "Am besten du holst eine Fackel, sonst können wir erst morgen mit dem Kampf weitermachen."
    "Ja das ist das Schwein!", vernahm er da lautstark hinter sich eine Stimme, die er irgendwoher kannte.
    Erschrocken fuhr er herum.
    "Den Kampf kannst du haben! Und ich glaube nicht, dass wir bis morgen warten müssen!", schrie ihm der schwarzhaarige Junge, der ihn nach dem Fest in der Burg angegriffen hatte, ins Gesicht.
    Allerdings hatte er diesmal noch zwei weitere Burschen dabei und alle drei hielten Knüppel in den

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