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Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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hatte.
    "Nun beginn mit deinem Zauber", flüsterte Pritzbur.
    "Der Zauber, wie du es nennst, hat doch längst begonnen." erwiderte Radik leise.
    "Ich kann nichts erkennen", gab Pritzbur zurück.
    "Sieh nur, wie er leidet."
    Der Junge hatte seinen Mund leicht geöffnet und leckte sich hin und wieder über die Lippen, die trocken und rissig waren.
    "Hast du ihm ein Gift gegeben?"
    "Ja, Salz!"
    "Gewöhnliches Salz? Ach, du meinst die Heringe?"
    "Genau. Und jetzt will ich sehen, ob er für die Verabreichung eines Gegengiftes zu reden bereit ist."
    "Ein Gegengift für Salz?"
    "Einfaches Wasser!"
     "Keine üble Idee", meinte Pritzbur, "Ich erinnere mich an Erzählungen von Händlern, die in den fernen Osten oder Süden reisen. Dort soll es Gegenden geben, die nur aus Sand bestehen, ohne jede Quelle. Wer Durst gelitten hat beschreibt dies als große Qual, eine Pein, die geradezu den Verstand rauben kann!"
    "Psst!"
    Radik unterbrach Pritzbur, dessen Stimme immer lauter geworden war. "Bitte lass uns jetzt allein!"
    Pritzbur blickte zwar zunächst etwas enttäuscht.
    "Na dann, viel Glück", meinte er aber schließlich und entfernte sich.
    Kaum war Pritzbur fort, begann der Junge, der zunächst stur auf den Boden gestarrt hatte, Radik anzublicken. Radik sah, dass er mit sich kämpfte, etwas zu sagen.
    "Hast du Hunger, möchtest du noch ein paar Heringe?", fragte Radik schließlich und bemühte sich, keinen falschen Tonfall in seine Stimme zu bekommen, um seine wahren Absichten nicht zu früh zu verraten.
    Es war wichtig, dass der Junge überhaupt erstmal sprach, wenn auch zunächst nur ein einziges Wort. Doch dieser schüttelte nur heftig den Kopf.
    "Du kannst gerne zu essen und trinken haben, was du möchtest, aber wir lassen dich erst wieder laufen, wenn du unsere Fragen beantwortest hast!"
    Als Radik das Wort ´trinken´ aussprach, horchte der Junge merklich auf und schien nun Mut zu fassen.
    "Ich würde gern etwas Wasser trinken!"
    "Moment, ich werde es holen!"
    Radik kehrte mit einer Schüssel klaren Wassers zurück und hielt in der Hand einen Becher, welchen er dort hineintauchte.
    Der Junge starrte gierig auf das Gefäß und richtete sich auf.
    Radik hielt den Becher hoch und schüttete das Wasser dann langsam zurück in die Schüssel, woraufhin der Junge irritiert schaute.
    "Ich habe Durst", sagte er nun flehend.
    "Uns folgt seit einigen Tagen eine beachtliche Anzahl Reiter! Du wurdest von ihnen zu uns geschickt, um uns auszuspionieren! Wenn du mir verrätst, wer das ist und was sie vorhaben, kannst du soviel trinken, wie dir lieb ist. Und dir wird auch weiter nichts passieren. Mein Wort darauf!"
    "Wer bist du?"
    "Nein, nein. Ich stelle die Fragen. Aber gut, vielleicht können wir besser miteinander reden, wenn wir unsere Namen kennen. Ich heiße Radik. Und du? Dein Name wird doch kein Geheimnis sein!"
    "Danislaus."
    "Also Danislaus. Wovor hast du Angst? Befinden sich Verwandte oder Freunde bei diesen Männern, die du nicht gefährden möchtest? Oder hat man dir gedroht?", fragte Radik in betont freundlichem und vertraulichem Ton.
    "Woher weiß ich, dass ihr mich nicht hinterher totschla …"
    Der Junge begann zu husten.
    "Wenn du redest, hast du nichts zu befürchten. Wir sind Händler und kein räuberisches Gesindel! Ich gebe dir noch mal mein Wort, dass dir nichts geschieht!"
    "Habt ihr nicht gestern noch einen Menschen getötet? Ich traue euch Kaufleuten ni … "
    Wieder hustet Danislaus und als er gar nicht wieder damit aufhörte, reichte Radik ihm den Becher, zu einem Viertel mit Wasser gefüllt.
    "Das war nur ein erster Schluck, aber ich hoffe, das Reden klappt jetzt besser. Du hast Recht, deinen Kumpan haben wir gestern getötet. Er war bereits unglücklich verletzt worden, als er zu fliehen versuchte. Verstehe bitte, dass die Kaufleute nicht zimperlich sind, wenn man ihre Waren mit Raub oder gar ihre Leben mit Mord bedroht. Soweit es sich vermeiden lässt, werden sie aber Gewalt nicht anwenden."
    Radik bemühte sich, dem Jungen die Ehrlichkeit seiner Worte klarzumachen.
    "Es sind ungefähr dreißig Männer, zwanzig von ihnen auf Pferden", begann der Junge endlich, "Ihr müsst mir glauben, dass ich mit ihnen eigentlich nichts zu tun habe, bitte!"
    "Beruhige dich! Du bist uns doch egal, da wir dich nicht fürchten müssen! Wenn du unsere Fragen beantwortest, wird dir die Freiheit geschenkt, ganz gleich, was du mit diesen Männern zu tun hattest!"
    Radik begriff, dass die Erlebnisse der vergangenen Nacht,

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