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Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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heute."
    Rubislaw nahm einen von zwei kurzen, breiten Bretter, die er auf den Hügel mitgenommen hatte, ohne dass Radik wusste wozu, und legte ihm diesen vor die Füße.  
    "Deine Fragen verraten, dass du über schwierige Dinge grübelst. Denk über Gott und den Tod nach, wenn das Alter dir deine verbliebene Zeit als zählbare Tage darbietet. Aber diese Reise wolltest du doch machen, um etwas zu erleben und so wollen wir es halten."
    Radik erschrak, als Rubislaw seine Beine wegzog und er vorne auf dem Brett zu sitzen kam. Dann drückte Rubislaw gegen Radiks Schultern und schon sauste das Holz mit ihnen den Hügel hinab.
    "Keine Angst, ich halte dich schon fest!"
    Das Brett nahm auf dem harschen Schnee schnell an Fahrt zu und Radik wunderte sich, mit welchem Geschick Rubislaw das Gefährt in der Bahn hielt. Je stärker ihnen der Wind ins Gesicht schlug, um so mehr steigerte sich das ausgelassene Lachen. Schon flog Radik die Fellmütze vom Kopf und schließlich bemerkte er, wie Rubislaw hinten herunterfiel.
    "Ich habe oben noch ein Holz."
    Rubislaw wies die Anhöhe hinauf.
    "Das nächste Mal fahren wir um die Wette! Such deine Mütze, bevor sie ein Fuchs wegschleppt."
    Radik war immer noch außer Atem vor Lachen und hielt sich die Hüften. "Gib zu, dass du heimlich geübt hast. Wie soll ich dich dann besiegen?"
    "In der Gegend, aus der ich stamme, ist es noch viel bergiger als hier. Dort habe ich im Winter auf einem Holz gesessen, bevor ich richtig laufen konnte. Aber wenn du willst, gebe ich dir einen kleinen Vorsprung." antwortete Rubislaw grinsend.
    Die beiden lieferten sich einige Wettfahrten und, wie Rubislaw es befürchtet hatte, wurde Radik von Mal zu Mal besser im Umgang mit dem Schlittenholz und konnte nun ohne einen Vorsprung fast schon mithalten.
    "Bei der nächsten Fahrt gewinne ich!", verkündete Radik gerade siegessicher und war den Hügel schon wieder ein Stückchen hoch gelaufen, als Pritzbur angeritten kam.
    "Hier steckt ihr also! Ich habe euch schon eine ganze Weile gesucht!"
    Pritzbur besah sich mit einigem Erstaunen die kindliche Heiterkeit der beiden.
    "Morgen früh soll es losgehen! Kommt jetzt, wir haben einiges zu besprechen!"
     
    Langsam bewegten sich die ersten Wagen auf dem breiten Pfad in Richtung des Flusses, der auf einer Brücke überquert werden sollte. Man war bemüht, alles so aussehen zu lassen, wie an den Tagen zuvor, um keinerlei Verdacht zu erregen.
    Am Vorabend hatte es zwischen den Kaufleuten noch Streit gegeben. Einige wollten, dass die Männer offen unter Waffen auftraten, um die Räuberbande einzuschüchtern und so von einem Überfall abzuhalten. Die meisten waren aber für einen Kampf, den man dank überlegener Waffenausrüstung und der geplanten List klar für sich entscheiden würde.
    Die Wagen, die offensichtlich für einen Raub weniger interessante Dinge transportierten, wie etwa Mühlsteine, Salzheringe oder Roheisen wurden heute an das Ende des Trosses verbannt. Zuvorderst fuhren Wagen der der Kaufleute, bei denen man volle Geldbeutel und Kassetten vermuteten konnte, weil sie als Fernhändler erkennbar waren.
    Unter den leinenen Tüchern aber, die vorgaben, derart kostbares zu verhüllen, versteckte sich eine Schar entschlossener Männer, die fest ihre Schwerter, Äxte, Messer und Lanzen umfassten. An diesen Gespannen waren zudem jeweils hinten zwei Pferde angebunden, um den Angreifern schnell nachsetzen zu können.
    Radik wäre zu gern dabei gewesen, aber Pritzbur hatte dies nicht zugelassen.
    "Du bleibst bei meinen Wagen, dort kann dir nichts passieren! Glaub nicht, dass die ganze Sache ungefährlich ist!"
    Auch Rubislaw hatte Radik zugeredet, im sicheren Abstand zu bleiben. Es war klar, dass die räuberischen Spießgesellen um ihr Leben kämpfen würden und daher nicht unterschätzt werden durften.
    Und so ritt Radik auf seinem Hengst neben einem der Heringswagen, ziemlich am Schluss der Karawane, nicht ohne sich immer wieder im Sattel hochzustemmen und den Hals zu recken, um nach vorne zu spähen.
    Danislaus saß hinter dem Bock und war wieder mit einem Strick am Wagen festgebunden. Man hatte Angst, er könne seinen Leuten sonst irgendwelche Zeichen geben.
    "Kannst du schon irgendwas sehen?", fragte er Radik aufgeregt.
    "Der Tross ist viel zu lang, um genau erkennen zu können, was da vorne vor sich geht. Aber noch haben sie den Fluss wohl nicht erreicht." antwortete Radik, dessen Stimme seine Unzufriedenheit nicht verhehlen konnte.
    "Und wenn sie nicht

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