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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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zusammen.
    »Verdammt! Es war doch alles so verschwiegen geplant! Und nun kommt ein verräterischer Lauscher und bringt uns alle in Gefahr. Ein Glück, dass wir Patrioten unsere Leute überall haben.«
    »Sie kennen den Mann also?«, fragte Mr Harlow erstaunt.
    »Und ich habe ihm bei der Flucht geholfen. Sven wird mich nie verraten, aber Sie sehen ja, wie so etwas aus dem Ruder laufen kann. Der Deserteur wird verschwinden, und Ihnen gebührt mein Dank, Mr Harlow.«
     
     
    Dr. Wilbur kam aus einem Haus in Gloucester und wollte in die Kutsche steigen, vor der schon sein Kutscher stand, um ihm die Tasche abzunehmen, als sein Schwiegersohn Sven rief: »Vater! Einen Augenblick bitte!«
    »Nanu, Sven. Was machst du hier?«
    »Ich hörte, dass du hier einen Besuch machst und wollte dir noch etwas erzählen. Können wir ein paar Schritte zu Fuß gehen?«
    »Natürlich!«, antwortete Dr. Wilbur und wies den Kutscher an, zur Praxis vorzufahren.
    »Ich wollte nicht, dass er uns hören kann«, erzählte Sven seinem Vater. »Dein Kutscher hat den britischen Behörden verraten, dass ich der Deserteur Ben Larsberg bin. Er hatte uns belauscht. Sobald eine Fregatte einläuft, werden sie Seesoldaten schicken, um mich zu arretieren.«
    Dr. Wilbur war stehen geblieben und starrte Sven an.
    »William hat dich verraten?«
    Sven nickte. »Bitte lass dir nichts anmerken. Wenn ihn jemand zur Rede stellen würde, könnte das dazu führen, dass man den Patrioten entdeckt, der in der Behörde spitzelt.«
    »Was ist das für eine Welt?« Dr. Wilbur atmete schwer. »Einer spioniert den anderen aus. Es wird getäuscht, gelogen und verraten!« Er fasste Svens Hand. »Siehst du: Schon sind wir mittendrin, ob wir wollen oder nicht. O Gott! Was hat deine Mutter gesagt?«
    »Ich habe es ihr nicht erzählt. Für sie reise ich auf Bitten meines Reeders nun schon zwei Tage früher ab als erwartet. So etwas kommt vor. Es macht sie traurig, aber nicht ängstlich. Sag du ihr bitte auch nichts. Ich treffe nun den neuen Schoner in New York und bringe zehn zusätzliche Seeleute für Kapitän Rickes. Er wäre sonst nach Philadelphia gesegelt und hätte uns abgeholt.«
    »Und wohin segelst du dann?«
    »Nach Kanada. Es ist keine Kaperfahrt. Wir bringen Waren und holen Ausrüstung. Aber ich soll die Besatzung drillen.«
     
     
    Joshua war seit ein paar Tagen bei den Wilburs, wurde wie ein willkommener Gast behandelt und war wieder sehr dankbar. Sven hatte ihm nichts von ihrer Entdeckung berichtet, schickte ihn aber zur Reederei, um nach Adam und Karl zu fragen. Doch Adam und Karl waren von ihrem Familienbesuch noch nicht zurück.
    »Dann müssen wir sie auf der Rückfahrt aufnehmen. Schade, sie wären eine große Hilfe beim Drillen der Besatzung gewesen. Wir müssen morgen mit Wagen nach New York, wo der neue Schoner durch Kapitän Rickes von der Werft schon übernommen wurde. Wir nehmen Fracht und segeln nach Kanada.«
    »Das wird deiner Mutter wehtun. Sie hätte dich noch gern länger gehabt. Das merkt man.«
    »Ja, Joshua. So ist das Leben der Seeleute.«
     
     
    Die Straße von Philadelphia nach New York war schon vor fast hundert Jahren ausgebaut und kurz darauf als »King’s Highway« eingestuft worden. Sie wurde regelmäßig unterhalten und war ein belebter Handelsweg zwischen beiden Städten für schnellen Personen- und Frachtverkehr, wenn die Fracht nicht durch Größe und Gewicht kostengünstiger über See transportiert wurde.
    Sven in seiner neuen Kleidung als Obersteuermann saß neben dem Kutscher des vorderen Wagens, während es sich die Matrosen mit ihrem Gepäck auf der Ladefläche von zwei mittleren Frachtwagen gemütlich machten. Sie hatten alle ihre Entermesser. Ein paar Musketen waren auch dabei, denn nicht immer waren die Straßen sicher.
    Sie waren um drei Uhr früh auf der Ostseite des Delaware losgefahren, denn bis zu ihrem Ziel an der Newark Bay waren es fast 190 Kilometer. Die ersten Stunden schliefen alle in ihren Decken, so gut sie konnten. Dann, als die Sonne über den Horizont stieg, machten sieRast in einem Gasthof in der Nähe von Burlington. Der Becher Kaffee, den alle erhielten, weckte sie auf, und von nun an schauten sie hin und wieder auf das vorübergleitende Land, spielten Karten oder klönten. Dreimal sollten auf der Reise die Pferde gewechselt werden und die Kutscher dazu.
    Die Matrosen waren allesamt junge Burschen, aber mit mindestens drei Jahren Seeerfahrung. Mr Bradwicks Vertraute hatten sich überzeugt, dass jeder

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