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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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unsicher. Er begehrte sie und wollte dennoch die Hochzeit abwarten. Er sehnte sich danach, ihre Leidenschaft zu erwecken, und fürchtete, sie dabei abzustoßen. Hätte er mit seiner Mutter darüber sprechen können? Wohl eher mit seinem Stiefvater. Zu seinem Onkel Björn hatte er keinen vertrauten Kontakt. Nein, der kam nicht infrage.
    Konnte er überhaupt an eine Hochzeit in absehbarer Zeit denken? Mr Bradwick hatte ihm wieder gesagt, dass er mit ihm rechne, sobald die Voraussetzungen für Kaperschiffe durch den Kongress oder das Parlament von Pennsylvania geschaffen waren. Wann entschied sich der Kongress überhaupt einmal?
    Allenthalben wurde jetzt geraunt, dass General Washington, der Oberkommandierende der kontinentalen Armee, Schiffe ausrüsten wolle, die den Nachschub der Briten für Boston stören sollten. Das wäre doch dann praktisch der Beginn einer kontinentalen Flotte. Sollte er dort seine Aufgabe suchen? Warum zögerte der Kongress nur so lange?
    Man hörte die unterschiedlichsten Dinge über diesen Zweiten Kontinentalkongress in Philadelphia. Er tagte nun schon über vier Monate. Und außer der Einrichtung einer Armee unter Washington war nicht viel herausgekommen. In den Zeitungen wurde oft das Niveau der politischen Diskussionen gerühmt. Die Leute auf der Straße schimpften aber immer lauter über die Schwätzer, die große Essen veranstalteten,sich wichtig taten und sich nicht auf handfeste Entscheidungen einigen konnten.
    Auch Svens Freund Karl klagte: »Dieser Lord Dunmore von Virginia räubert an unseren Küsten herum, und der Kongress ist nicht in der Lage, dagegen eine Flotte aufzustellen!«
     
     
    Als Sven eingeladen wurde, an einer Parade der Kanonenboote bei Port Island für Mitglieder des Kongresses teilzunehmen, traf er Mr Smith. Er stand inmitten einer Gruppe von Kongressabgeordneten, und Mr Wharton nannte Sven die Namen einiger Herren: Silas Deane, Stephen Hopkins, Richard Henry Lee, Patrick Henry. Andere Namen merkte sich Sven nicht.
    Mr Smith winkte Sven zu und erklärte anscheinend auch einigen Herren, wen er begrüßt habe. Ein Milizoffizier trat auf Sven zu, stellte sich vor und sagte ihm, dass er Kommandant der vier Blockhäuser auf Port Island mit je vier Neunpfündern sei.
    »Da hätten Sie es gegen ein größeres britisches Kriegsschiff aber nicht leicht«, bemerkte Sven.
    »Nein«, gab der Offizier zu. »Aber die müssten sich auch eher mit dem Red Bank Fort auf der anderen Flussseite herumschlagen, das zehn Achtzehnpfünder hat. Wir verteidigen vor allem unseren Hafen gegen Landungsversuche. Ich kenne Ihren Namen übrigens durch die Kanoniere, die Sie ausgebildet haben, und durch Kommandant Adam Borg, einen alten Gefährten von Ihnen. Dort rudert gerade sein Kanonenboot.«
    Sven sah mit Interesse zu, wie die Boote ruderten, dann zum Gruß die Ruder aufwärts stellten und danach weiterruderten. Die Kanoniere exerzierten auf der Plattform am Bug, und nun schossen sie auch eine Salve zur Begrüßung.
    »Sie sollten das Pulver lieber für unsere Scharfschussübungen sparen«, schimpfte Sven unterdrückt.
    Der Milizoffizier hatte es trotzdem verstanden. »Da geht es Ihnen auch nicht besser als uns. Aber von der nächsten Woche ab werden die Rationen für Übungsschüsse erhöht. Sie haben eine neue Pulvermühlein Betrieb genommen. Wenn Sie mich nicht verraten, will ich Ihnen sagen, dass wir einige Male Schüsse auf schattenhafte Schiffe im Frühnebel verbucht haben, wenn wir auf Scheiben schossen.«
    Sven lachte. »Die kleinen Schummeleien kenne ich auch. Aber dort, wo ich jetzt bin, kommen höchstens Frösche und Schlangen im Nebel vorbei, aber keine Schiffe.«
    Als Sven sich vom Offizier verabschiedet hatte und zum Ufer gehen wollte, kam Mr Smith auf ihn zu.
    »Wir haben uns eine ganze Weile nicht gesehen, Mr Larsson. Kommen Sie, holen wir uns dort an dem Stand ein Bier. Dann können wir uns auf die Balken setzen und ein paar Worte austauschen. Ich habe oft an Sie gedacht, wenn wir unsere Vorbereitungen für die Flotte trafen.«
    Sven wartete mit der Antwort, bis sie mit ihrem Bierseidel auf dem Balkenstapel saßen.
    »Welche Vorbereitungen, Mr Smith? Wir Seeleute erfahren überhaupt nichts davon. Es wird viel über den Kongress geschimpft, der immer nur redet und nichts beschließt. Sagen Sie mir doch bitte, was wirklich geschieht.«
    Mr Smith blickte Sven ein wenig irritiert an, erwiderte dann aber ruhig: »Mr Larsson, im Kontinentalkongress sitzen Plantagenbesitzer aus

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