Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
brüllte, so laut er konnte. »Runter mit den Waffen! Ihr seid umstellt. Runter, oder wir schießen euch zusammen!«
    Einer der Späher griff nach seiner Muskete, und Joshuas Schuss warf ihn um.
    Wieder rief Sven laut. »Hebt die Hände! Ergebt euch oder wir schießen euch alle ab!«
    In der Mitte der Patrouille rief ein etwas dicklicher Mann in einer Art Uniform mit Aufschlägen: »Schießt auf die Verräter!« Dabei verbarg er sich geschickt hinter seinen Leuten.
    Joshua hatte wieder geladen und fragte: »Soll ich ihn ausschalten?«
    Sven zischte: »Nur wenn er schießen will. Warte noch!« Und er verkündete laut: »Hört nicht auf ihn! Ihr seid doch arme Kerle! Legt die Waffen nieder!«
    Da warfen einige die Waffen fort und hoben ihre Hände. Der Anführer brüllte sie an und hob sein Gewehr, um auf sie zu schießen. Joshua traf ihn in die Schulter. Mit lautem Schrei ließ er sein Gewehr sinken, fiel zu Boden und jammerte.
    Nun warfen seine Männer alle Waffen fort. Einige von Svens Männern sammelten sie ein. Dann gingen Sven und die anderen auf sie zu.
    Sven ließ sie in einer Reihe aufstellen, ihnen die Hände fesseln und sie auf weitere Waffen durchsuchen. Dann mussten sie sich setzen.
    Der jammernde Anführer war ein dicklicher Mann, der sich durch die Qualität und die offiziersmäßige Aufmachung seiner Kleidung von den anderen abhob. Er hatte Schmerzen und große Angst. Die anderen wirkten teilnahmslos. Sie sprachen auch wenig Englisch. Sven erfuhr bald, dass der gut gekleidete Mann ein reicher Landbesitzer war, der Aussiedlern aus Böhmen die Überfahrt bezahlt hatte. Die mussten sie nun bei ihm abarbeiten.
    Und sie mussten seinen politischen Ambitionen dienen. Er war Anhänger der britischen Regierung und wollte sich bei den Royalisten für einen Posten qualifizieren. Die von ihm abhängigen Vertragseinwanderer hatten keine Wahl. Sie mussten sein Abenteuer mitmachen.
    Sven schüttelte den Kopf. Adam musterte ihn kritisch.
    »Glaubst du denn, Sven, dass bei den Patrioten alle aus Überzeugung mitwirken? Auch dort gibt es Menschen, die mehr oder weniger unter Zwang handeln.«
    Sven entschied, dass Adam den Anführer mitnehmen und dem Befehlshaber vom Red Bank Fort übergeben solle. Die übrigen Männer würde er bewachen, bis eine Entscheidung erfolge. Er sei dafür, sie heimkehren zu lassen.
     
     
    Als Sven am nächsten Sonntag Sabrina und Ingrid besuchte, freuten sie sich, dass er den Anschlag entdecken und verhindern konnte. Sie lobten ihn dafür, dass er Mitgefühl mit den Gefangenen gezeigt hatte. Aber auch ihnen, so erzählten sie ihm, begegneten im Alltag oft Menschen, die radikale Maßnahmen gegen Sympathisanten der britischen Krone befürworteten.
    »Stell dir vor, eine unserer Kolleginnen sagt ihren Kindern, sie sollten es melden, wenn ihre Eltern Gutes über den englischen König und seine Regierung sagen würden. Ist das nicht furchtbar, dass Kinder ihre Eltern denunzieren sollen?«, erzählte Sabrina.
    Sven merkte immer wieder, wie sehr Sabrina und er in ihren Ansichten übereinstimmten. Er ahnte auch, dass Sabrina ihre Klugheit nutzte, um ihn unmerklich zu den Zielen zu führen, die ihr wichtig erschienen. Sie interessierte sich für seine Aufgaben und Pläne. Aber seine jetzige Tätigkeit in der Wildnis sah sie nur als Notlösung während einer Phase, in der Entscheidungen vorbereitet wurden.
    Sven sah das allmählich auch so und erzählte ihr, dass Mr Bradwick ihn immer wieder dränge, das Kommando des Schoners Freedom zu übernehmen, sobald Kaperbriefe ausgestellt würden. Kapitän Rickes sei zu alt und krank für das Kommando. Er fühle sich ja Mr Bradwick verpflichtet, aber Mr Smith appelliere an seine patriotische Pflicht, in der Kontinentalen Marine zu dienen. Das sei doch auch ein Argument, das man beherzigen müsse.
    Sabrina wollte wissen, was denn eine amerikanische Marine gegen die große britische Flotte ausrichten würde. Sven gab zu, dass sie keine Seeschlachten gegen die Übermacht ausfechten könne, aber einzelne Überwachungsschiffe könne man schon angreifen und die feindliche Handelsschifffahrt stören.
    Das täten doch auch die Kaperschiffe, und mit denen habe mandoch Erfahrung. Sven gab zu bedenken, dass Kaperschiffe sich ihre Gegner nach den Gewinnaussichten wählten und nicht nach dem Nutzen für das Land.
    »Wenn zum Beispiel ein britischer Kutter eine Flussmündung für amerikanische Fischer und Händler sperrt, dann wird ihn ein Kaperschiff nicht angreifen und

Weitere Kostenlose Bücher