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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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vertreiben, denn der Kutter verspricht nur einen verlustreichen Kampf mit ungewissem Ausgang, aber keinen leichten Profit. Ein Schiff der Flotte dagegen würde den Kutter angreifen.«
    Sabrina sah ein, dass eine Flotte wichtig und notwendig war, obwohl Gewinn auch nichts Schlechtes sei. »Wir könnten unser Leben besser planen, wenn du Prisengeld heimbringen könntest.«
    Sven widersprach ihr. Sie hätten doch genug von ihren Eltern und durch seine Heuer, wenn er nur gesund bleibe. Und wenn er Offizier in der Flotte wäre, hätten sie ein geregeltes Einkommen und könnten bald heiraten.
    Das war das Argument, das Sabrina völlig überzeugte, und sie verlegten sich darauf, über Termine zu reden.
    Sabrina war aber auch ein leidenschaftlicher Mensch, und diese Leidenschaft hatte sie nicht immer unter Kontrolle, wie Sven manchmal merkte, wenn sie Ingrids Aufsicht entkommen waren. Sie erwiderte seine Küsse dann immer drängender und fordernder und hätte sich ihm wohl auch hingegeben, aber er wusste, dass sie sich das eigentlich für die Hochzeit aufheben wollte.
     
     
    Der Spätherbst brachte dann Entscheidungen, die ihr Leben nachhaltig beeinflussen sollten. Washingtons kleine Flotte hatte erstaunliche Erfolge gegen den Nachschub der Briten. Sie waren ein starkes Argument für die Befürworter der Kontinentalen Flotte. Am 13. Oktober bewilligte der Kongress die Indienststellung der ersten beiden Flottenschiffe und ernannte drei Mitglieder für das Flottenkomitee. Ende Oktober wurde zwei weitere Schiffe bewilligt und vier weitere Mitglieder für das Flottenkomitee berufen, darunter Mr Smith und John Adams.
    Es war zur gleichen Zeit, dass Sven sah, wie sich aufgeregte Menschen um die Zeitungsverkäufer scharten. Er drängelte sich vor undkaufte eine Zeitung. Er konnte kaum glauben, was er las. Kleinere britische Schiffe hatten die Hafenstadt von Falmouth (heute Portland, Maine, damals zu Massachusetts gehörend) angegriffen und einen erheblichen Teil der Stadt in Brand geschossen und zerstört. Auch Frauen und Kinder waren umgekommen.
    »Diese Verbrecher!«, schimpfte Sven und ballte die Fäuste. Um ihn herum fluchten die Menschen. Einige weinten. Im Zeitungskommentar las er, dass dies nicht der Willkür eines kleinen Offiziers entsprang, sondern Teil des Plans und der Befehle des britischen Admirals war, der die Häfen der Rebellen zerstören wollte. Die Patrioten und ihre Anhänger waren außer sich vor Wut.
    Für Sven war jetzt alles klar. Ein Seemann hatte die Pflicht, die Bevölkerung vor diesen Untaten zu schützen. Er schrieb Mr Smith, dass er sich für den Dienst in der Kontinentalen Flotte bewerbe und um eine angemessene Stellung bitte. Sabrina stimmte ihm zu und sagte, dass sie stolz auf ihn sei.
    Auch den Kongress alarmierte die Meldung. Das Flottenkomitee kaufte acht Handelsschiffe und rüstete sie in Philadelphia als Kriegsschiffe aus. Esek Hopkins wurde als Kommodore bestimmt. Und Sven erhielt einen Brief von Mr Smith, der seinen Entschluss begrüßte und ihm eine Stelle als Zweiter Leutnant auf einem Schiff der neuen Flotte versprach.
     
     
    Der Abschied von dem Ausbildungslager in der Wildnis fiel nicht schwer. Die Flotte der Kanonenboote brauchte keine weiteren Kanoniere. Ob man andere Seeleute hier ausbilden würde, war mehr als fraglich. Karl und Joshua würden Sven zur Kontinentalen Flotte folgen. Das war klar.
    »Und auf welches Schiff gehen wir?«, fragte Karl.
    »Auf die Brigg Andrea Doria mit 14 Kanonen, Kapitän Nicholas Biddle.«
    »Kommt Adam auch mit uns?«, wollte Joshua wissen.
    »Ich muss ihn noch fragen. Die Stelle als Bootsmann ist noch frei«, antwortete Sven.
    Sie waren hoffnungsfroh, dass Adam mit ihnen kommen werde. Auf der Andrea Doria gehe es doch hinaus auf See. Das sei doch was anderes, als nur einen Fluss auf und ab zu rudern.
    »Und ich bin froh, wenn ich nicht mehr den dicken Rauch einatmen muss, um den Mücken zu entgehen«, freute sich Karl.
    Sven warnte ihn. Es werde genug Schwierigkeiten zu überwinden geben, ehe die Flotte einsatzbereit sei.
     
     
    Er sollte recht behalten. Die Ausrüstung der Flotte wurde zum Albtraum. Der Kongress hatte die Ausrüstung von acht Schiffen bewilligt, aber wo sollte man die Ausrüstung beschaffen? Es gab keine wohl organisierten Arsenale und Flottenwerften wie bei der britischen Flotte. Die Werftarbeiter waren erfahren und willig, Umbauten durchzuführen. Aber wie die Mannschaftsquartiere am besten umzubauen waren, darüber gab es

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