Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
anderen Seite verfolgte Sven mit einem gewissen Neid, wie erfolgreich Washingtons Schonerflotte operierte. Sie hatte schon über dreißig Prisen gekapert. Und seitdem der Kongress Ende November die Kolonien aufgefordert hatte, Prisengerichte aufzubauen, und nachdem er das Kapern aller britischen Schiffe, die im Regierungsauftrag segelten, erlaubt hatte, wurde Mr Bradwick zunehmend ungeduldiger zu Sven.
    Im Dezember dann ernannte er einen anderen zum Kapitän der Freedom, die auslief, um Prisen zu erobern und Geld zu verdienen. Sven musste einsehen, dass die Chance für ihn vorbei war. Und Hopkins’ Flotte lag nach wie vor in Philadelphia. Die beiden Schoner waren noch nicht einmal eingetroffen.
    Die Schwestern behielten recht. Sven konnte Weihnachten daheim feiern. Es war sehr schön und stimmungsvoll mit den Schwestern. Sven erhielt als Geschenk ein neues Taschenteleskop und eine doppelläufige Pistole. Er schenkte den Schwestern zwei Halsketten, die er mit Sorgfalt ausgesucht hatte und die seine Kasse arg belastet hatten.
    Am zweiten Weihnachtstag waren seine Freunde zum Essen eingeladen. Sie waren den Schwestern so vertraut, als ob sie zur Familie gehörten.
    »Wie schön, dass ihr alle auf demselben Schiff segelt und einander beistehen könnt«, meinte Sabrina.
    Sven war skeptisch, ob sie überhaupt noch segeln würden, so langsam ging alles voran.
    »Sei nicht immer so ungeduldig, Sven«, mahnte seine Schwester. »Im Marinekomitee wird gerade der Befehl vorbereitet, dass ihr die Chesapeake-Bucht und die Küsten Virginias von den Kapern dieses Lord Dunmore und von britischen Patrouillenschiffen freikämpfen sollt.«
    »Was deine Schwester alles weiß«, staunte Adam.
     
     
    Der Befehl kam, aber die beiden Schoner waren noch nicht bei der Flotte, und der Delaware führte ungewöhnlich viel Eis. Die Flotte lief aus und ankerte vor Mud Island, das jetzt »Insel der Freiheit« genanntwurde. Und wieder schloss das Eis die Schiffe ein. Sven konnte jetzt auch nicht mehr seine Braut und seine Schwester besuchen. Er ertrug die Warterei kaum noch, war ungeduldig und wurde unbeherrscht zu den Matrosen. Kapitän Biddle bat ihn eines Tages zu einem Gespräch in seine Kajüte.
    »Sie wissen, dass ich mit Ihren Leistungen bei der Indienststellung unseres Schiffes sehr zufrieden war, Mr Larsson. Aber jetzt verhalten Sie sich unbeherrscht und sind von Stimmungen abhängig. Das müssen Sie wieder abstellen. Wir alle sehnen das Auslaufen herbei. Wenn der Kommodore den Zeitpunkt noch nicht gekommen sieht, dann haben wir das wie jeden anderen Befehl zu akzeptieren. Also nehmen Sie sich zusammen!«
    »Aye, aye, Sir«, antwortete Sven etwas verärgert, aber dann sah er ein, dass er sich besser beherrschen müsse.
    Er respektierte seinen Kapitän und erhielt bald Gelegenheit, ihn zu bewundern. Als die Flotte vor Kap Henlopen an der Mündung des Delaware lag und auf Wind wartete, der das Auslaufen gestattete, nutzte eine Gruppe neu angeheuerter Matrosen die Gelegenheit zur Desertion. Sie beschafften sich Waffen und verbarrikadierten sich in einem Haus an Land. Die örtliche Miliz hatte das Haus umstellt. Aber niemand traute sich hinein, denn die Meuterer drohten, jeden zu erschießen.
    Kapitän Biddle rief Adam, den Bootsmann, zu sich. »Kennen Sie den Anführer der Meuterer?«
    »Aye, Sir«, antwortete Adam. »William Green, aus dem Gefängnis vor einem Monat mit der Verpflichtung entlassen, in der Flotte zu dienen. Eingestuft als Landmann. Ein Schläger und Großmaul, aber im Grunde feige.«
    Kapitän Biddle nickte. »Nehmen Sie sich eine Pistole und ein Entermesser, und kommen Sie mit.«
    Adam nickte Sven zum Abschied zu, und Sven sah dem Boot hinterher, das sich durch die Eisschollen zum Land durchdrängelte.
    Kapitän Biddle sprang auf den kleinen Steg, kaum dass das Boot ihn berührt hatte. Adam musste sich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten.
    Vor dem Haus standen die Milizsoldaten in Gruppen beisammen. Ein Leutnant eilte herbei und salutierte vor dem Kapitän.
    »Die Meuterer haben sich im Haus verschanzt, Sir. Sie sind bewaffnet und drohen, jeden zu erschießen, der in das Haus eindringt.«
    Kapitän Biddle verzog nur das Gesicht. »Lassen Sie einen großen Pfahl bringen. Wir werden damit die Tür einrammen.«
    »Aber Sir!«, begann der Leutnant.
    Biddle schnitt ihm das Wort mit einer Handbewegung ab. »Ich gehe hinein! Es sind Leute von meinem Schiff. Nun lassen Sie schon den Balken bringen!«
    Die Milizsoldaten, die den

Weitere Kostenlose Bücher